Zum ersten Mal seit langem
habe ich die Nacht durchgeschlafen – wohl Paracetamol sei dank – aber trotzdem
gehörte der erste Gedanke am Morgen meinem schmerzenden Hals und einem Mittel
dagegen… Also immer noch nicht gesund… Toll!
Nichts desto trotz genoss
ich einen Kaffee mit einem Muffin und machte ich mich fertig für meine Tour
„Hardanger in a nutshell“. Überpünktlich traf ich am Bahnhof ein, um den
Regionalzug nach Voss zu nehmen, und da ich bis zur Abfahrt noch genug Zeit
hatte, schaute ich mich nach einem Bargeldautomaten um… um gleich am frühen
Morgen eine nächste Enttäuschung zu erleben – die Karte funktioniert immer noch
nicht! Ich verstehe es nicht! Schon wollte ich zu einer meiner Kreditkarten
greifen, um damit Bargeld abzuheben, aber zuerst versuchte ich es noch mit
meiner Payback-EC und zumindest die hat funktioniert, also bin ich endlich
wieder flüssig, ohne dass das große Problem gelöst ist…
Wie gesagt von Bergen fuhr
ich dann mit einem Regionalzug nach Voss und da die halbe Fahrt durch irgendwelche
Tunnel führte, konnte ich gut an meinem Reisetagebuch arbeiten, ohne etwas
schönes und/oder wichtiges zu verpassen. Zwischendurch versuchte ich auch immer
wieder Photos zu machen, aber leider machten sich mal wieder Grenzen meiner
geliebten Photokamera sichtbar – das Akku hatte mir schon Gestern Probleme
bereitet, weil ich es nach dem Paris-Aufenthalt nicht mehr aufgeladen habe, gab
es dann Gestern Abend den Geist auf. Heute war aber während der Zugfahrt das
Lichtsensor das größte Problem – es dauerte einfach zu lang, sich von dunkel
auf Tageslicht umzustellen, so dass wir oftmals schon wieder im nächsten Tunnel
verschwanden, bis mein Apparat bereit war, ein scharfes Photo zu machen…
Schade, ich werde es mir doch noch überlegen müssen, mir eine neue Kamera zu zu
legen.
In Voss angekommen, ging
es gleich weiter mit einem Bus nach Uvlik – und auch wenn es sich dabei um
einen ganz normalen Linienbus handelte, so wusste der Fahrer ganz genau, was er
seinen Passagieren schuldig ist, und machte an den besonders reizvollen Stellen
(großer Wasserfall oder Panoramablick) einen kurzen Stopp, damit man in Ruhe
fotografieren konnte – danke schön!
Kaum waren wir in Ulvik
angekommen, sah man schon unser Schnellboot am Horizont und so dauerte es nicht
mehr lange, bis wir unsere Tour Richtung Eidfjord fortsetzen konnten, einem
kleinen Städtchen, eigentlich wohl eher ein Dorf am Ende des Hardanger-Fjordes,
des dritt längsten Fjordes in der Welt, wie ich in einer Broschüre nachgelesen
habe. Unterwegs wurde eine anschließende Bustour verkauft, aber da ich für den
Ausflug bereits über 100 EUR ausgegeben habe, waren mir die zusätzlichen 250
NOK, also ca. 35 EUR wirklich zu viel und reine Geschäftemacherei. Ich habe
zwar schon bemerkt, dass Norwegen nicht billig ist, aber 35 EUR für eine
2-stündige Bustour zu einem Wasserfall??
Statt dessen bin ich dann lieber ein bisschen durch das Dorf gelaufen, habe das gute Wetter genossen (auch wenn die Berggipfel drumherum unter Schnee liegen, sind es unten im Tal beim heutigen Sonnenschein angenehme Temperaturen) und nachdem ich ein sonniges Plätzchen direkt am Fjord gefunden habe, packte ich mein Netbook raus und… fühlte mich wie ein berühmter Schriftsteller (oder auch viele), der an einem einsamen Ort an seinem nächsten Roman bastelt… Ok, bei mir war es nur mein Reisetagebuch - ich werde vielleicht niemals einen Pulitzerpreis gewinnen (bin ja kein Journalist), noch einen Nobelpreis für Literatur (Stockholm ist zwar nicht weit, aber trotzdem in einem anderen Land) aber trotzdem hat die Schreiberei viel Spaß gemacht... Und die zwei Stunden Ruhe, die ich mir so geschenkt habe, kann ich auf jeden Fall gut gebrauchen…
Statt dessen bin ich dann lieber ein bisschen durch das Dorf gelaufen, habe das gute Wetter genossen (auch wenn die Berggipfel drumherum unter Schnee liegen, sind es unten im Tal beim heutigen Sonnenschein angenehme Temperaturen) und nachdem ich ein sonniges Plätzchen direkt am Fjord gefunden habe, packte ich mein Netbook raus und… fühlte mich wie ein berühmter Schriftsteller (oder auch viele), der an einem einsamen Ort an seinem nächsten Roman bastelt… Ok, bei mir war es nur mein Reisetagebuch - ich werde vielleicht niemals einen Pulitzerpreis gewinnen (bin ja kein Journalist), noch einen Nobelpreis für Literatur (Stockholm ist zwar nicht weit, aber trotzdem in einem anderen Land) aber trotzdem hat die Schreiberei viel Spaß gemacht... Und die zwei Stunden Ruhe, die ich mir so geschenkt habe, kann ich auf jeden Fall gut gebrauchen…
Kurz vor 15 Uhr ging ich
wieder an Bord von unserem Schnellboot und zuerst ging es auf dem bekannten Weg
nach Utlik, und dann weiter bis nach Norheimsund. Die Fahrt machte dann auch
mehr Spaß, da es merklich wärmer geworden ist – so lief ich auch ständig
zwischen meinem Platz unten und den Oberdeck hin und her um noch mehr Photos
vom Fjord, den Dörfern und Städtchen an den Ufern, den Gletschern und natürlich
auch von mir zu machen.
In Norheimsund angekommen
dauerte es nicht lange, bis der Bus nach Bergen vorfuhr, und so startete ich
die letzte Etappe – das Akku meines Apparates hatte bereits den Geist
aufgegeben (dabei habe ich es auf dem Schiff ca. 15 Minuten lang aufgeladen,
weil es schon da Schwäche zeigte), und so konzentrierte ich mich darauf, das
Gesehene auf meiner inneren Festplatte zu speichern – und es gab einiges davon…
Wieder einmal interessante Flussläufe mit Wasserfällen, verschneite Bergkuppen mit Gletschern, Bergseen mit kleinen Felsinselchen – auf einer wuchsen gerade nur ein paar Bäume, auf einer anderen reichte der Platz gerade für ein kleines Bootshaus (ich frage mich nur, wie der Besitzer dahin kommt?)… Es war einfach nur herrlich – nach jeder Tunneldurchfahrt änderte sich die Landschaft ein bisschen, irgendwann waren wir auch wieder an dem Fjord, an den wir bereits am Morgen mit dem Zug entlang gefahren sind… Die Fahrt strebte dem Ende zu…
Wieder einmal interessante Flussläufe mit Wasserfällen, verschneite Bergkuppen mit Gletschern, Bergseen mit kleinen Felsinselchen – auf einer wuchsen gerade nur ein paar Bäume, auf einer anderen reichte der Platz gerade für ein kleines Bootshaus (ich frage mich nur, wie der Besitzer dahin kommt?)… Es war einfach nur herrlich – nach jeder Tunneldurchfahrt änderte sich die Landschaft ein bisschen, irgendwann waren wir auch wieder an dem Fjord, an den wir bereits am Morgen mit dem Zug entlang gefahren sind… Die Fahrt strebte dem Ende zu…
In Bergen angekommen entschied
ich mich, mein Abendessen bei Burger King einzunehmen (ja, ich weiß, ich wollte
eigentlich etwas typisch norwegisches, vor allem aber Fisch essen), und merkte
auch wieder, wie teuer das Leben hier ist – ein normales Menü startet hier bei
ca. 80 NOK, das sind über 10 EUR! So viel zahlt man in Deutschland nicht! Aber…
trotzdem fühle ich mich hier sehr wohl…
Am Abend habe ich wieder
eine Paracetamol genommen und bin brav im Zimmer geblieben (dabei wüsste ich
sogar, wo ich andere Gays treffen könnte, weil mir über Internet ein Tipp
gegeben wurde…), aber nein! Stattdessen habe ich das 2. Halbfinale für den ESC
geguckt – am Samstag ist bereits in Oslo das Finale und jetzt wurden noch die
letzten 10 Teilnehmer auserkoren – leider sind meine beiden Favoriten, nämlich
Slowenien und Kroatien nicht mehr dabei… Dafür aber Aserbeidschan, Armenien,
Türkei und noch mehr solcher Staaten, bei denen man sich fragen kann, was sie
bei einem Europäischen Wettbewerb suchen… Israel ist auch dabei – der Junge
sieht zwar nett aus, aber… man, hat er schief gesungen! Und trotzdem ist er im
Finale… haben die Menschen keine Ohren??? Mal schauen, was der Finaleabend so
mit sich bringt… Morgen Nachmittag geht es auf jeden Fall nach Oslo weiter…
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