Sonntag, 17. November 2013

17.11.2013 easyJet

17.11.2013 easyJet
Ein deutsches Sprichwort besagt, "wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen"... Und zum berichten habe ich einiges, da ich seit ein paar Monaten verhältnismäßig regelmäßig in den Elsaß reise - in der letzten Zeit vor allem mit easyJet, da es die einzige Fluggesellschaft ist, die direkt zwischen Berlin und Basel/Mulhouse fliegt.
Es ist nicht so, dass ich diese Airline noch nicht gekannt hätte - vor ein paar Jahren bin ich damit mit Freunden nach Tallinn geflogen, letztes Mal mit Sascha nach Athen, aber zurzeit steigt easyJet in meiner Flugstatistik immer höher... was leider nicht unbedingt dem Ansehen in meinen Augen entspricht...
Dass ich meine kleine Umhängetasche in das Kabinengepäck stopfen muss, daran habe ich mich schon gewöhnt - es heißt nämlich, man dürfe nur ein Stück Gepäck dabei haben, unabhängig davon, ob es sich dabei um eine kleine Handtasche, Notebook-Tasche, Tüte mit Duty-free-Einkäufen oder eben den Reisetrolley handelt... Dass man am Flughafen von Basel immer zusammen gepfercht wird, bevor man ins Flugzeug steigen kann, gewöhne ich mich auch langsam... Die Boarding gates für easyJet sind viel zu klein, so dass man ständig aufgefordert wird (nein, nicht gebeten, sondern aufgefordert!) noch näher zusammen zu rücken, damit noch mehr Menschen rein passen... Man fühlt sich fast wie in einer japanischen U-Bahn (kenne ich zwar nicht persönlich, aber habe es schon oft im TV gesehen...)...
Aber was am letzten Freitag in Schönefeld passierte, war bisher das Schlimmste! Schon auf dem Heimweg vom Büro habe ich gesehen, dass der Flieger vor uns 3h Verspätung hat, also habe ich mich auf Probleme eingestellt und... sie begannen bereits an der Sicherheitskontrolle... Mit einem Blick auf meine mobile Bordkarte wurde ich aus der Schlange mit dem Hinweis herausgeholt, für den Flug nach Basel brauche ich einen Stempel...
- Welchen Stempel? - fragte ich überrascht. - Letzte Woche habe ich keinen Stempel gebraucht, als ich genau die gleiche Maschine nahm... -erzählte ich weiter.
- Heute brauchen Sie aber einen! - entgegnete mir die Dame von easyJet und schickte mich zurück zum Check-in.
Ich stellte mich also in eine Schlange für Speedy boarding an und bewegte mich langsam aber stetig Richtung des Counters bis... eine andere Frau entlang der Schlange kam und fragte, ob es hier Gäste nach Basel gäbe. Ich meldete mich und wurde dann aus der Schlange herausgeholt und durfte ihr folgen... DIREKT ZUR SICHERHEITSKONTROLLE!!! Sie erklärte den Sicherheitsmännern, dass sie die Basel-Reisenden jetzt auch ohne Stempel akzeptieren sollen (Ich glaube, so etwas gehört zu haben, wie "es gäbe eh nur einen einzigen Stempel und damit sei die Abfertigung nicht sicher zu stellen") und durfte bald mein Gepäck auf das Band legen und mich selbst einer persönlichen Nachkontrolle zu stellen. So, erste Aufregung (wofür eigentlich?????) war vorbei!
Ich beobachtete weiterhin sowohl die Informationen zu meinem Flug auf der Flughafen-App, wie auch zu der aus Basel kommenden Maschine und wusste schon bald, dass sie ca. 15 Minuten Verspätung hat - nicht der Rede wert also, dachte ich und platzierte mich mit meinem Koffer vor das Abfluggate A60, bzw. in den Flur davor um als einer der ersten einsteigen zu können. Die Plätze bei easyJet sind zwar mittlerweile nummeriert (diesmal ergatterte ich bei der automatischen Platzvergabe einen Gangplatz), aber es lohnt sich trotzdem schnell zu sein, um Platz für das Gepäck zu finden... Also, ich stand vor der Tür, das Boarding wurde aufgerufen, alle andere Passagiere kamen auch nach unten... Und in diesem Moment meldete sich die Flughafeninformation, der Flug nach Basel sei verspätet, neue Abflugzeit 22:35 Uhr... Über 1,5h später als geplant! Und als ob man es nicht hätte 5 Minuten früher ansagen können, standen schon alle in dem engen Gang vor dem Gate... F.ck! Und natürlich niemand vor Ort, den man nach irgendwas fragen kann, denn die Boden crew "versteckt sich" immer hinter den geschlossenen Türen und ist für die Fluggäste nicht erreichbar... Service wird bei easyJet eben groß geschrieben... Ich wußte nicht, dass low cost = low service ist... Da kann man sich nur wünschen, dass zumindest die Flugzeuge den entsprechenden Service bekommen (dem Flieger am letzten Montag von Basel nach Berlin konnte man sein Alter ansehen und vor allem anhören... Ich hatte schon überlegt, ob ich die Besatzung darauf aufmerksam mache, aber sie schienen sich nicht an den Geräuschen aus dem Unterdeck zu stören).
Auf jeden Fall meldete meine App nach einigen Minuten, dass die Abflugzeit gar nicht 22:35 Uhr sondern 21:35 Uhr sei und dass sich der Abfluggate zu A59 geändert habe, aber da über unserer Tür immer noch die Abfluginformation nach Basel leuchtete und in der App auch weiterhin (trotz der vorherigen Info) A60 als Abfluggate leuchtete, blieb ich stehen bis... die Abfluginformation über der Tür erlosch! Und in der App erschien auch wieder A59... also doch!
Mittlerweile hatte dort die Abfertigung bereits angefangen und erst hier erfuhr ich den Grund für alle Probleme - eine Maschine ist kaputt gegangen und statt dessen kommt eine kleinere Ersatzmaschine. Deswegen wurden auch bereits einige Gäste danach gefragt, ob sie bereit wären gegen Entschädigung von dem Flug zurück zu treten... (Ich aber natürlich wußte nichts davon, ansonsten hätte ich das Angebot vielleicht tatsächlich angenommen, weil ich mit einer Erkältung reiste!). Also ging ich endlich durch die letzte Kontrolle in den Warteraum, auf dem Vorfeld waren viele Maschinen zu sehen, aber... wo war unsere? Eine nach der anderen schloß die Türen bzw. nahm ihre Passagiere auf, nur wir warteten weiterhin auf unser Glück... Endlich kam sie, eine A319 von easyJet Switzerland, bekam eine ganze Fahrtreppe gestellt und wir konnten einsteigen (ich muss nicht erwähnen, dass die Dame am Gate bei der Abfertigung meinte, Passagiere in den hinteren Sitzreihen sollen die HINTERE Treppe benutzen! Zu ihrem Glück, bis wir tatsächlich einsteigen konnten, wurde noch eine zweite Treppe am hinteren Ausgang bereit gestellt, so dass sie sich nur zuerst ein paar hämische Lächeln eingehandelt hat).
Aber auch an Bord waren die Probleme nicht ausgestanden... Zuerst hörten wir die Ansage des Kapitäns, das Auftanken des Flugzeugs würde noch andauern, man solle bitte also nicht die Sicherheitsgurte schließen, sondern erstmal nur so die Plätze annehmen und dann... Ich hatte schon meinen Platz, auch die zwei Damen, Mutter und Tochter, neben mir saßen schon, als es plötzlich hieß, man werde die Bodencrew anfordern, um die Plätze für die restlichen Passagiere zuteilen zu lassen. Ich weiß nicht, was passiert war, ob es doppelte Platzreservierungen gab, oder die Leute, wie früher gar keine festen Plätze hatten, aber das Durcheinander war komplett! Da wundert es mich, dass wir letztendlich nur mit ca. 35 Minuten Verspätung in Basel gelandet sind. Ich will nicht sexistisch klingen, aber vielleicht lag es auch an der rein männlichen Crew... Beide Piloten und alle 4 Flugbegleiter waren Männer! Na gut, ich glaube, mindestens drei davon schwul LOL!
So etwas habe ich noch nie erlebt...

Von meinem iPad gesendet.

Samstag, 26. Oktober 2013

26.10.13 Auf dem Heimweg...

26.10.13 Auf dem Heimweg...
Unglaublich aber wahr... unsere Woche in Kalifornien ist schon wieder vorbei und wir sitzen bereits am Flughafen in San Francisco und warten auf den United-Flug nach Vancouver, um von da mit Lufthansa weiter nach Frankfurt zu fliegen...
Was bleibt sind Hunderte Photos, Eindrücke und Erinnerungen...
Ja, es hat mir gefallen, auch wenn ich von Florida mehr beeindruckt wahr... Vielleicht habe ich wirklich schon zu viel von LA und Frisco in irgendwelchen Filmen und Shows gesehen, so dass das Wow-Gefühl selten zum Vorschein kam. Es war eher "deja vu"...
Auf jeden Fall sind die Gegensätze in Amerika sehr stark und überall sichtbar... Viele Obdachlose in den Straßen, die Plastikmüll sammeln um ans Geld zu kommen und gleich daneben die gepflegten Gärten und Rasen in Beverly Hills - ok, nicht jede Villa sieht dort wunderschön und gepflegt aus, aber die meisten schon...
Genau, Beverly Hills... Es war schön, dort herumzufahren und sich die Halloween-Dekorationen anzuschauen... Einige waren dabei richtig fleißig, einige verzichteten auf fast alles bis auf Spinnweben, einige machten noch gar nichts... Ob es sich noch bis zur nächsten Woche ändert? Wir werden es nicht erfahren... Die Film-Stadt machte dem Namen aber alle Ehre - wir sind ohne lange zu suchen, sondern eher zufällig an einem Haus am Rodeo Drive vorbei gefahren, wo irgendwas gedreht wurde... Aber leider keine Stars gesehen... Wobei, Stars haben wir dann auf dem Hollywood Walk of Fame geguckt... Und auch wenn wir nicht jeden Namen mit einem Gesicht in Zusammenhang bringen konnten, machte der Spaziergang zum Chinese Theater richtig Spaß! Und ich habe mich mit dem Stern von Apolonia Chalupiec (ok, guckt mal bei Wikipedia nach Pola Negri!) fotografieren lassen ;-)...
Natürlich kam uns auch unsere jeweilige Berufskrankheit "in die Quere"... Ich überlegte an fast jedem Hotel am Sunset Strip, ob ich dort in den letzten Jahren Kunden untergebracht hatte und Verena besuchte ein Geschäft mit Tapeten... LOL
Einen Nachmittag sind wir auch zum Strand nach Manhattan Beach gefahren, wo unsere Firma ein Gästeappartement hat... Eine schöne Ecke, anders kann man es nicht sagen... Aber, wären wir tatsächlich dort reingekommen, weiß ich nicht wirklich, ob wir uns gefühlt hätten, als ob wir in LA seien... Ein typisch amerikanischer Badeort, wie es sie oft an der Atlantik- oder Pazifikküste gibt (zumindest sahen die Orte auf Long Island, die ich vor Jahren besucht habe oder Venice Beach und Sausalito diesmal nicht viel anders aus)... Und zum Sunset Blvd. waren es ca. 40km! Da war uns unser einfaches, aber trotzdem neu saniertes und gut gelegenes Americas Best Value Inn am Sunset Blvd. trotzdem lieber...
In LA haben wir aufgrund des heißen Wetters auf das vollständige Besichtigungsprogramm verzichtet und haben statt dessen einiges mit unserem klimatisierten Auto erledigt (Hollywood Blvd. mit dem Walk of Fames und dem Capitol Records-Gebäude, Santa Monica mit dem berühmten Pier, Griffith Observatory usw.) oder sind zum Strand gefahren - wobei ich von unserem Strandspaziergang von Venice Beach nach Marina del Rey und zurück immer noch etwas Muskelkater habe... Und von den Marihuana-Schwaden über Venice Beach immer noch Kopfschmerzen... Ah ne, das kommt von den Marihuana-Schwaden über San Francisco - manchmal ist es mir richtig übel geworden, wenn man an einem Laden oder auch einem Obdachlosen vorbei gegangen ist... Bleh! Richtig ekelhaft! Ok, ich war schon immer brav und habe nie mit Drogen experimentiert... Und die Gerüche in SFO bestärken mich auch darin!
San Francisco... wie mein Schatzala zwischendurch meinte, "unsere Hauptstadt"…
Unser Weg dahin war zwar besonders weit und nach fast 12 Stunden Autofahrt war ich entsprechend kaputt, aber… die Stadt hat auf jeden Fall was und es war richtig, hin zu kommen... Auch wenn uns die City eher entsprechend ihrem Namen in leichtem Nebel und diesig empfing... The "city in the fog", halt! Solange wir das Auto hatten, sind wir noch ein paar Stellen "abgefahren", die ich unbedingt sehen wollte... Lombard Street mit der steilsten Stelle, wo man in kleinen Serpentinen herunter fährt... Golden Gate Bridge natürlich, das man in der Stadt nicht missen sollte... Sausalito dahinter, ein kleiner Badeort in der Bay... Und natürlich die Painting Ladies, die wunderschönen alten Häuser am Alamo Sq., die man wohl in jedem Film über und aus San Francisco sieht... Eigentlich fand ich es nur schade, dass ich die "Stadtgeschichten" von Amistead Maupin vor langer Zeit gelesen habe und mich nicht mehr an alles erinnern konnte... Tja, das nächste Mal halt ;-)
Am zweiten Tag haben wir dann die Stadt nochmals zu Fuß und mit den öffentlichen Verkehrsmitteln entdeckt... Shoppen in der Market St., eine Tour mit dem Cable Car zum Fishermans Wharf, Mittagessen mit lauter Seafood-Köstlichkeiten an den Docks mit toller Musik im Hintergrund, die von einem schwarzen Musiker gespielt wurde und dann am Nachmittag eine Fahrt rüber nach Alcatraz und eine Night tour durch die ehemalige Gefängnisanlage... Einfach nur cool! Zuerst machten wir eine normale Audiotour, die durch die ganze Anlage führte und vom Leben der Häftlinge und der Wärter auf der Insel erzählte und danach gab es noch ein paar Spezialtours: man konnte die Krankenstation besichtigen, die normalerweise geschlossen ist, sich den Verhaltencode der Häftlinge erklären lassen oder dem Geräusch der Zellentüren "lauschen", die mehrmals geöffnet und geschlossen wurden (aber ohne dass da jemand dahinter war...). Zwischendurch ging über der Bucht die Sonne unter und auf der Rückfahrt zum Hafen konnten wir nochmals die beleuchteten Golden Gate und Bay Bridge sowie die ganzen Hochhäuser in Downtown SF sehen... Ein toller Abschluss!
Und jetzt, es ist bereits 12:00 Uhr mittags Ortszeit (21 Uhr in Europa) sitzen wir im Flugzeug nach Kanada und in ca. 13 Stunden sollen wir dann in Frankfurt landen... Was vorbei ist, ist vorbei...
Übrigens... Nochmals zu Eindrücken und Erinnerungen... Vieles wird wohl nach und nach wieder ins Gedächtnis gerufen, wenn ich mir zu Hause unsere Photos anschauen werde, aber das weiß ich noch: "die verrückte Katzenlady" saß Gestern morgen bei Starbucks, als wir unseren ersten Kaffee des Tages geholt haben. Sie saß an einem kleinen Tischchen, in den Ohren Ohrenstöpseln, vor ihr ein Notebook MIT EINEM ZUSÄTZLICHEN großen Monitor, neben ihr auf einem Karren ihre Tasche und eine große Box mit einer Katze... Very strange!
Eindrücke und Erinnerungen, Teil 2: Fahrt von LA nach SF... Wir sind bereits kurz nach 7 Uhr losgefahren, weil Verena im Internet gelesen hat, dass unser Café, wo wir schon am Tag zuvor essen waren, bereits auf hat und wir dort vor der Fahrt frühstücken wollten... Leider waren wir aber viel zu früh, weil die Zeiten vor kurzem um eine Stunde verschoben wurden und das Café erst um 8 Uhr öffnen sollte - der Koch war zwar schon da, aber ansonsten niemand... Und irgendwie zog sich das "zu früh kommen" über den ganzen Vormittag... In Malibu ein Postamt gesehen, wir brauchten noch Briefmarken für Postkarten... Es war kurz vor 9 Uhr und damit vor der Öffnungszeit - dafür war ich aber Zeuge, wie der Postbeamte, zugegeben ein gut gebauter Typ, zuerst Stars and Stripes vor dem Office hisste, bevor er uns bediente... Weiter ging es dann Richtung Camarillo, wo wir einen Stopp am Outlet einlegten... um kurz vor 10:00 Uhr! Öffnungszeiten natürlich erst ab 10:00 Uhr! Es war schon auffällig...
E&E, Teil 3: Marina del Rey... Schöner Ort, tolle Lage direkt am Meer, großer Yachthafen im Rücken und... ständig laut wg. der am Flughafen LAX startenden Flugzeuge... Sogar ich fühlte mich an diesem Ort von diesem Lärm gestört (auch wenn ich ansonsten bei jedem Flugzeug versucht habe zu erkennen, was das für eine Airline sei)...

Von meinem iPad gesendet.

Montag, 21. Oktober 2013

19.10.2013... Im Bus...

19.10.2013... Im Bus...
Nach einem Tag on the road sitzen wir gerade in einem Expressbus zwischen The Strip und Downtown Las Vegas auf dem Weg zur in der Nacht bunt erleuchteten Fremont Street... Es ist schon witzig, wie viele Häuser, wie viele Sachen man in Las Vegas aus den verschiedenen Filmen sieht und sich danach orientieren kann... Und damit meine ich nicht CSI Las Vegas, das ja eher selten an den touristischen Orten sondern eher in den Stadtteilen außerhalb des Zentrums oder gleich in den Suburbs wie Henderson oder Boulder City spielt...
Wobei Boulder City... Genau dort waren wir heute gewesen! Aber von Anfang an...
Nach einem Umstieg in Washington (alleine eine Stunde bei der Passkontrolle! Ich will gar nicht wissen, wie viele Menschen ihre Anschlussflüge nicht erreicht haben... In der Schlange waren auf jeden Fall einige davon), erreichten wir am späten Abend Las Vegas und schon kurz danach wurden wir zu "Besitzern" von einem schnuckeligen Jeep SUV... na ja, zumindest für die nächsten paar Tage! ;-)
Der Weg vom Mietwagencenter zu unserem Motel war nicht lang, also konnten wir schon bald unser Zimmer beziehen und... wollten noch nicht ins Bett gehen! Zum einen hatten wir im Flieger aus Washington geschlafen/gedöst, zum anderen reizte uns die Stadt mit Ihren Neonlichtern und wollte unbedingt entdeckt werden, also setzten wir uns wieder in unseren Wagen und unternahmen einen ersten Erkundungscruise durch die Stadt an den vielen bunt erleuchteten Hotels und Restaurants, Geschäften und Casinos vorbei, nur um am Ende... bei McDonalds zu landen! Der erste Burger in den USA!!! Das musste wohl noch sein!
Ich schlief dann gegen 2 Uhr morgens endlich ein, nur um nach ca. 4 Stunden von unseren laut sprechenden Nachbarn geweckt zu werden... Aber obwohl sie Verena zur Räson brachte, konnte ich nicht mehr einschlafen, denn ab 6 Uhr morgens flogen auch regelmäßig die ersten Hubschrauber auf dem Weg zum Grand Canyon über unsere Anlage hinweg... Die Nähe zum Flughafen wurde uns zum Segen und Nachteil...
Nach einer zusätzlichen Stunde brachte ich letztendlich auch Verena dazu, langsam ans Aufstehen zu denken, in dem ich ihr erzählt habe, dass unser beider Lieblings Bagelsladen in der Nähe bereits auf hat und so begaben wir uns für ein leckeres Frühstück zu Einstein Bros Bagels... Wir kennen diese Kette bereits von unserem gemeinsamen Florida-Urlaub (damals war es eine zufällige Entdeckung neben unserem Hotel in Naples) und wir freuten uns Beide schon darauf... Und wurden auch nicht enttäuscht! Mein Sugar Cinnamon Bagel mit Blueberry Shmeer war einfach nur lecker und auch Verena war von ihrer Auswahl sehr angetan...
So gestärkt fuhren wir erstmal eine Runde durch das tageslichtbeleuchte Las Vegas, das aber bei uns nicht so einen guten Eindruck hinterließ, wie am Abend zuvor... Tja, die ganzen Lichter machen wohl den Charme der Sin City aus... Trotzdem war es schön, die Häuser zu sehen und nach einer Tour zum Downtown LV entdeckten wir eine Ecke, an der einige Szenen zum Film "Hangover 3" gedreht wurden (den ich gerade noch im Flugzeug geguckt habe) sowie machten einen kurzen Shoppingstopp an einigen Geschäften mit Souvenirs und Postkarten (Gott! Irgendwann muss ich sie auch noch schreiben!)...
Weiter ging es dann nach Henderson - einer Ortschaft, die ich zumindest von CSI Las Vegas vom Namen her kannte und zum Lake Mead, wo wir eine Schifffahrt mit der "Desert Princess", einem Schaufelraddampfer unternahmen. Das Wetter war toll - eine warm/heiße Sonne am blauen Himmel, die Fahrt interessant, so dass wir die 1,5h richtig genossen und allen Las Vegas-Reisenden empfehlen können! (ok, jetzt kommt tatsächlich Werbung: unter www.lakemeadcruises.com findet man die kleine Reederei, die die Fahrten veranstaltet. Es lohnt sich!). Und von Lake Mead ist es natürlich auch nicht mehr weit zum Hoover dam gewesen, den wir bereits vom Wasser her gesehen haben - zwischendurch hatte ich sogar kurz überlegt, einen Hubschrauberflug zu machen, was an der Autobahn für 29,00$ angeboten wurde, aber... der Preis war nur bei mehreren Personen möglich und ich alleine (Verena wollte nicht mit)! Es war schade um die Zeit, auf Mitfliegende zu warten, also machten wir unsere nächste Pause direkt an der Talsperre, die zwischen Arizona und Nevada liegt und ich nutze die Zeit auch noch für einen kurzen Anruf bei Bertrand, der gerade in seinen Geburtstag feierte (Bon anniversaire nochmals!!!), bevor wir uns auf den Rückweg nach Las Vegas machten...
Und jetzt, nach einer kurzen Pause in unserem Motel, sind wir, wie gesagt, auf dem Weg zurück nach Downtown LV zur Fremont Street Experience. Man darf gespannt sein, was wir noch heute erleben werden!
Nachtrag 20.10.13
Der Abend war schön, aber auch sehr kalt - irgendwie haben wir beide nicht an langärmelige Sachen gedacht, entsprechend schlechter wurde unsere Verfassung, je länger der Abend dauerte... Trotzdem kamen wir aber erst nach ca. 4 Stunden zurück in unserem Motel an... Fremont street war laut, bunt, voller Menschen und die Bon Jovi-Show war einfach toll... Die Piraten-Show am Treasure Island, die sog. Sirens of TI war dafür so flach, dass wir nach ein paar Minuten weiter gegangen sind... Aber es zählt, als gesehen ;-). Die Springbrunnen am Bellagio tanzten für uns im Rhythmus von Elvis' "Viva Las Vegas", die Hotels und Casinos reizten mit ihren Lichtern und Spielautomaten (umsonst!!!!), also war es im großen und ganzen ein schöner Abend und ein guter Abschluß für unseren Kurzbesuch... Und jetzt liege ich schon in unserem neuen Motel in Los Angeles und warte ab, was der morgige Tag so bringt... Der heutige hat auf jeden Fall meine Kreditkarte glühen lassen - auf dem Weg von Las Vegas nach LA haben wir Halt an zwei verschiedenen Malls gemacht... Aber eigentlich wollte ich gar nichts kaufen... Lach! Na ja...
So... Bis Morgen also! Gute Nacht und liebe Grüße von Sunset Boulevard! :-)


Von meinem iPad gesendet.

Martin Januszewski
Dancing thru Berlin / Berlin im Tanz
www.dancing-thru-berlin.eu

Samstag, 19. Oktober 2013

Auf dem Weg nach Las Vegas...

Auf dem Weg nach Las Vegas...
Es ist ca. 20:30 Uhr deutscher Zeit, bzw. 13:30 Uhr an unserem ersten Zwischenziel Washington, d.h. dass wir seit 6,5h in der Luft - hoffentlich irgendwo über dem Atlantik, was wir leider nicht überprüfen können, weil die Fluginfo nicht funktioniert und langsam die Vorbereitungen für die Landung beginnen... In den letzten Minuten roch man in der ganzen Kabine frisch aufgebackene Brötchen, wobei sich hier gerade der Nachteil an unserem Spezialmenü zeigte... Wir bekamen zwei labbrige Brotsandwiches mit Tomate und Gurke und 0,1l Wasser... Na ja... Wobei, gerade kam der Wagen mit dem richtigen Essen und... Ich denke, ich habe die bessere Wahl getroffen - zumindest klangen die beiden Gerichte (vegetarische Calzone oder Weißwurst-Bällchen) in meinen Ohren nicht besser... Und jetzt habe ich auch schon meinen Kaffee und kann weiter schreiben... Lach
Eigentlich ist die Reise bisher eher sehr ruhig verlaufen... Es hat zwar ein paar Mal kleine Turbulenzen gegeben, so dass wir dachten, dass wir unsere Getränke verschütten, aber lt. unserem Kapitän war es wohl nicht der Rede wert, denn die Anschnallzeichen wurden seit dem leicht verspäteten Start in Frankfurt bisher nicht wieder eingeschaltet...
Dafür ist aber einiges im Vorfeld schief bzw. nicht rund gelaufen... Angefangen mit einem Wadenkrampf, den ich letzte Nacht zu Hause hatte, so dass ich jetzt immer noch Schmerzen im Unterschenkel habe und nach langem Sitzen leicht humple... Ich hoffe, das gibt sich aber...
Die Fahrt zum Flughafen verlief normal, aber dafür begann in Tegel ein leichter Wahnsinn... Zum einen konnte ich am Flughafen nur die Bordkarte für den Flug nach Frankfurt, aber nicht für die anderen beiden Flüge ausdrucken - das ging erst an einem Automaten in FRA... Was aber witzig ist... Ich habe zuerst über die Lufthansa App auf meinem iPhone eingecheckt und dort konnte ich zwar die Bordkarten bis nach Washington herunterladen, aber nicht für den Weiterflug nach Las Vegas (die kam nur als Link per Mail bei mir an, aber nicht als Bordkarte für das Passbook)... Im Internet auf der normalen LH-Seite ging aber das Check-in für alle Flüge... Eigenartig, dass es zwischen den Systemen solche Diskrepanzen gibt... Ich habe auch versucht, den Flug nach Las Vegas über die United App einzuchecken, aber obwohl wir tatsächlich mit United fliegen und ich auch den United-Buchungscode hatte, antwortete das System, dass ich nicht für eine fremde Airline einchecken kann... Wahrscheinlich weil der Flug als LH-Ticket ausgestellt wurde... Tja, Technik, die begeistert! ;-)
Witzig war dafür ein Vorfall, der sich am Gate daneben ereignete - die Maschine, die vor mir nach Frankfurt fliegen sollte, war verspätet und irgendwann meldete sich der Kapitän am Einstiegsgate bei den wartenden Passagieren: man habe leichte Computerprobleme, die Systeme müssen heruntergefahren und neu gestartet werden, weil sonst das Kabinenlicht ständig flackert und die Notruf- und andere Klingeln schellen... Nicht besonders beruhigend, oder? Auf jeden Fall konnte aber das Boarding noch vor uns gestartet werden und die Maschine ist wohl vor uns abgeflogen... Nur Dirk Niebel, den ich vorhin noch auf dem Weg zum Nachbargate gesehen habe, saß dann plötzlich auf 1C, als wir einsteigen durften...
In Frankfurt angekommen holte ich Verena vom Bahnhof ab und zusammen begaben wir uns zum internationalen Terminal 1Z, von wo unsere Boeing 747-8i, also der größte Jumbo, der durch die Welt fliegt, nach Washington abheben sollte... Also... Zuerst Bordkarten-Kontrolle... Checked! Pass-Kontrolle... Checked! Sicherheits- und Gepäckkontrolle... Checked!!! Oder... doch nicht? Während ich nämlich meine Sachen zusammen packte, kam von der Seite ein freundlicher Polizist auf mich zu, der mich bat, einem Sicherheitsbeamten zur Nachkontrolle zu folgen!!! Unglaublich!!! Ich wußte zwar, ich bin kein Terrorist und eine Personalkontrolle hatte ich schon heute Morgen in Berlin über mich ergehen lassen, weil mein Gürtel mit der großen Schnalle und den vielen Nieten gepiept hat (in Frankfurt hörte ich am Tor kein Geräusch und konnte sofort weiter), aber im ersten Moment rutscht einem dann doch das Herz in die Hose... Verena durfte uns begleiten und so wurden wir zu einer abgesperrten Ecke geführt, wo zuerst mein Handgepäck nochmals überprüft wurde und ich mich danach in einen von diesen neuen Scannern reinstellen durfte... Und mein Rücken leuchtete dabei Gelb auf! Drogen? TNT??? Ich habe auf dem Flug von Berlin meine Fleecejacke ausgezogen, weil es im Flieger so warm war... War da irgendwas auf dem Sitz, was mich jetzt unter Verdacht stellt??? Der Kontrolleur wischte mit irgendwas über meinen Rücken und gab Entwarnung... Ich war halt nass geschwitzt und das brachte den Scanner dazu, gelb auf zu leuchten! Krass, was???
Juhuu!!! Wir sind über Land! Amerika (hoffentlich! Wie gesagt, es gibt keine Fluginfo!), wir kommen!!!!


Von meinem iPad gesendet.

Martin Januszewski
Dancing thru Berlin / Berlin im Tanz
www.dancing-thru-berlin.eu

Donnerstag, 10. Oktober 2013

10.10.2013 Es ist Herbst

Lange habe ich hier nichts mehr geschrieben, aber auch die Touren, die ich unternommen habe, brachten zwar viele Erlebnisse aber im Nachhinein wenig Neues mit sich...
Stockholm im Mai zum Eurovision Song Contest (der ja in Malmö statt fand) war OK, aber ich glaube nicht, dass ich in der nächsten Zeit nochmals nach Stockholm fliegen werde - ich mag die Stadt, aber drei Mal in drei Jahren reicht... 
Hamburg im Juli war sehr schön! Eigentlich war es keine private, sondern eine Dienstreise, weil ich zum arbeiten dort war - aber das Wetter war meistens gut und so konnte ich nach Feierabend meine Freunde besuchen, oder mich einfach in der Stadt treiben lassen... im historischen Hafen, auf dem Sommerdom, in der Hafen City, an der Binnenalster... Habe ich schon erwähnt, dass ich Hamburg mag?? Es gehört bei mir zu den drei Städten in Deutschland, in denen ich mir vorstellen könnte zu leben, also habe ich diese zwei Wochen wirklich genossen...
Stettin Anfang August war auch toll! Im Hafen gab es wieder das Finale der Regatta der größten Segelschiffe der Welt und ich lief fast den ganzen Tag lang an der Oder entlang, um die wunderschönen Segler zu sehen und zu besichtigen! Manchmal wird sogar meine Geburtsstadt zu einem richtig coolen Ort! ;-)
Tja... und dann kam Kroatien Ende August - nachdem ich im Winter 2011 einen Sprachkurs in Zagreb absolviert habe, war ich nicht mehr auf dem Balkan gewesen und umso mehr freute ich mich auf meine Zeit dort... Angefangen mit 2 Nächten in Karlovac, weil ich mal wieder zu den Plitvitzer Seen fahren wollte (na ja, das Wetter hätte besser sein können, aber ansonsten war es schön!), und danach 5 Nächten in Rovinj - meiner Lieblingsstadt in Kroatien! 
Ich glaube, über Rovinj habe ich schon mehrmals geschrieben, also diesmal nur so viel: ich habe dort im Urlaub jemanden kennen gelernt und seitdem gehört Elsass zu meinen Lieblingsdestinationen ;) lach... Er ist nämlich Franzose, lebt in der Nähe von Mühlhausen und so entwickle ich mich langsam zum Vielflieger auf der Strecke nach Basel... :). Ich war jetzt im September bereits zwei Mal unten und die nächsten Reisen sind bereits für Ende Oktober, November und Dezember geplant...
Aber bis es so weit ist, kommt er erstmal wieder nach Berlin und dann geht es nächste Woche (nicht mit ihm!) mit einer guten Freundin für ein paar Tage in die USA... Westküste, wir kommen! Und... ich werde wieder mehr berichten...
So long... all the best! Martin

Mittwoch, 10. April 2013

2013... Kein gutes Reisejahr?

Irgendwie steckt dieses Jahr der Teufel drin, denn jede meiner Reisen, die ich bisher dieses Jahr unternommen habe, ist mehr oder weniger ins Wasser gefallen...
Angefangen hat es im Januar in Hamburg, wo ich fast ständig über Magenkrämpfe und Schmerzen geklagt habe... Im Februar, eigentlich Anfang März in Koblenz habe ich mich bei einem nächtlichen Spaziergang durch Bad Ems so erkältet, dass ich fast die gesamte Woche im Bett verbracht habe (und die ITB dieses Jahr ausfallen lassen musste!), Brüssel Ende März stand unter dem Zeichen von Verspätungen (darüber habe ich schon geschrieben)... Ostern bei meiner Familie in Braunschweig unter Krankenhausbesuchen, weil sich meine Oma (zum Glück nicht ich selbst!) kurz davor ein Bein gebrochen hat... und letzte Woche in Portugal...
Eigentlich hatte alles schön angefangen - der gewonene Flug mit TAP Portugal war angenehm, der Mietwagen wartete am Flughafen in Lissabon und auch das Hotel in Estoril wurde nach leichten Problemen trotzdem schnell gefunden... Das Wetter wurde auch mit jedem Tag besser, so dass wir mit Sascha unser Besichtigungsprogramm absolvierten - der westlichste Punkt Europas Cabo da Roca und die Paläste von Sintra am Donnerstag, Lissabon und Umgebung am Freitag...
Den Freitag starteten wir übrigens mit einem Kaffee am Strand von Carcavelos, beobachteten die Schulklassen, die in ihrem Sportunterricht surfen lernten. Die Sonne schien endlich frühlingshaft warm, so dass ich mich auch irgendwann unter meiner Markise hervortraute und etwas Wärme genoß... Mittags fuhren wir dann weiter zur, aus Rio de Janeiro bekannten, Christus-Statue, die seit einigen Jahren - natürlich als Kopie - über Lissabon tront (übrigens... man fährt dahin durch die Golden Gate Bridge, oder zumindest eine Brücke, die an die bekannte in San Francisco erinnert) und danach in die Stadtmitte von Lissabon... Das Auto stellten wir am Hafen ab und nach einem ersten Rundgang in der Altstadt entschlossen wir uns, vor Ort etwas zu essen - ich natürlich Fisch!
Wir setzten uns also in einem Straßencafé, bestellten das Essen und jeweils ein Bier dazu... und alles wäre schön, wenn ich nicht am Ende beim aufstehen gestürzt wäre! Die Tische standen nämlich auf einem ziemlich unebenem Straßenpflaster und mein Stuhl hat sich zwischen den Steinen verhackt, so dass ich mich nicht aufrichten konnte und mit dem ganzen Schwung zur Seite kippte... Ich konnte zwar den Sturz etwas mit einer Hand adfedern, aber... Alle drumherum waren erschrocken und ich... Fluchte auf mein (bis heute!) schmerzendes Knie und Handgelenk auf denen ich landete... Blöd gelaufen... Seit dem machte mir Treppen steigen noch weniger Spaß, als sonst! ;)
Und als ob es nicht schon genug wäre... Am nächsten Morgen starteten wir den Tag wieder im gleichen Café am Strand von Carcavelos... Das Wetter war noch besser, die Sonne schien, wir beobachteten die Touristen, die übers Wochenende an die Küste kamen und gleich reihenweise zum surfen ins Wasser gingen (auch wenn die Wellen am Tag zuvor besser waren!) und... da mein Knie immer noch weh tat, drängte ich nicht unbedingt, dass wir weiter fahren... So ging eine Stunde nach der anderen, bis ich merkte, dass... meine Haut brennt! Ich habe mich natürlich nicht eingecremmt und auch meine Mützen sind zu Hause geblieben (ich habe mir zwar das schöne Wetter gewünscht, aber nach dem langen Winter nicht wirklich daran gedacht, was die Auswirkungen sein könnten), also hatte die Sonne genug Platz, um mich zu "bestrahlen"... Und das zeigt sich seit Tagen, weil ich mich seit Gestern "pelle"... Tja, auch dieser Sonnenbrand geht natürlich irgendwann vorbei, aber... zurzeit bin ich auf jeden Fall eine Augenweide! Und das nicht wirklich im positiven Sinne... ;)

Sonntag, 24. März 2013

Brüssel, der Trip der Verspätungen...

Irgendwie stand dieses Mal meine Reise unter einem verspäteten Stern... Schon der Flug aus Berlin am Freitag Abend kam in Brüssel verspätet an, so dass ich wahrscheinlich nur aufgrund dessen, dass ich diesmal nur mit Handgepäck gereist bin, meinen Zug Richtung Innenstadt und damit auch den zweiten Zug ab Brüssel Nord nach Brüssel Luxembourg geschafft habe (eigentlich sogar einen früheren, als in meiner Reiseverbindung angegeben) und damit sogar ein paar Minuten früher im Hotel ankam - wobei... machen 10 Minuten Unterschied gegen 23 Uhr wirklich viel aus? Da kann man auf jeden Fall drüber streiten...
Am Samstag ging es aber mit den Verspätungen gleich weiter... Da ich bereits zwei Mal in Brüssel war, habe ich mir vorgenommen, diesmal nach Brügge zu fahren - eigentlich eine wunderschöne Idee für einen warmen Frühlingstag, den... es aber gar nicht gab! In Belgien war Schnee angesagt - tagsüber nur ein bißchen, am Abend wurden die Straßen aber richtig weiß und viele Belgier, die bereits wieder oder vielleicht auch schon die ganze Zeit mit Sommerreifen unterwegs waren, kamen gar nicht mehr voran...
Aber eigentlich wollte ich ja zu den Verspätungen... Da mein Hotel zwar direkt am Europäischen Parlament, aber verkehrstechnisch etwas abseits lag, sollte ich wieder zum Nordbahnhof fahren und da in den Zug nach Brügge umsteigen... Umsteigezeit 7 Minuten klang auch nach machbaren Unternehmen, nur dass... mein Zug bereits 5, dann 8 und schließlich 10 Minuten Verspätung hatte... Also musste ich auf den nächsten Zug nach Brugge warten, der... in Brüssel zwar pünktlich los gefahren, aber bereits in Gent und damit auch in Brügge verspätet ankam... Und auf dem Rückweg wiederholte sich die Situation... In Brügge pünktlich weg, in Brüssel... VERSPÄTET an!
Ich sollte vielleicht nicht unerwähnt lassen, dass Pawel, den ich eigentlich besuchen wollte und der aber bis Samstag Abend noch auf einer Dienstreise in Großbritannien war, ebenso verspätet in Brüssel ankam... Irgendwie schien ein Teufel drin...
Und heute... War bisher fast alles schön, vielleicht weil wir uns den ganzen Tag über eher zu Fuß und nicht mit den öffentlichen Verkehrsmitteln bewegten... Mein Zug zum Flughafen war bloß 1-2 Mi nuten später angekommen, also eigentlich nicht der Rede wert, aber... Kaum war ich am Flughafen, erfuhr ich, dass mein Flieger nach Hause bisher 1,5h delay hat... Also ist das Wochenende und die Reise noch lange nicht vorbei... Brüssel, die verspätete Stadt?

Von meinem iPad gesendet.

Donnerstag, 28. Februar 2013

28.02.2013 Auf dem Weg nach "West-Deutschland"

Gerade, als ich am neuen Hauptbahnhof in Berlin auf meinen Zug Richtung Frankfurt/Main gewartet habe, musste ich kurz daran denken, wie ich 1989, im Sommer, für einen Tag in Berlin weilte... Einen Tag, der irgendwie mein ganzes Leben auf den Kopf stellen sollte...
Ja, ich war die treibende Kraft, dass wir nach Deutschland auswandern... Ich weiß nicht, wieso gerade damals - vielleicht, weil zu diesem Zeitpunkt bereits mein Bruder und meine Tante in Deutschland lebten, oder wurde ich erst dann soweit reif, um ernst über meine Zukunft nachzudenken?
So oder so sah ich in Deutschland ein einfacheres Leben für mich, eben meine Zukunft (wie stolz und groß das heute klingt!)!
Aus dem Sommerlager zurück galt es meine Eltern zu überzeugen, mit mir nach Deutschland zu ziehen, weil ich selbst damals noch zu jung war, um es alleine zu entscheiden. Mein Vater war dabei das kleinere Problem - er wollte schon 1980, also vor dem Ausnahmezustand ab Dezember 1981, meine Mutter mit den beiden Kindern in Ausland "in Sicherheit" wissen und da meine Mutter deutschstämmig ist, wäre das auch gar kein Problem - wir haben ja genug Familie in Deutschland, auch wenn mein Opa damals gerade 1980 gestorben war... Aber... meine Mutter wollte es nicht! Keine Ahnung wieso, und um ehrlich zu sein habe ich nie danach gefragt - es gibt Sachen über die man in unserer Familie eben nicht so gerne redet...
Also eben meine Mutter... Sie hatte natürlich auch fast 10 Jahre später nicht wirklich die Lust gehabt, aber der eine Sohn lebte schon "drüben" (damals gab es noch den Eisernen Vorhang, die Mauer, die DDR und etliche Sachen mehr, die immer mehr erwachsene Menschen nur noch aus den Geschichtsbüchern kennen), der andere schickte sich, ihm zu folgen, also versuchte sie zumindest, mir "Angst" zu machen und fuhr mit mir für einen Tag nach Berlin, damit ich diese Luft schnuppern konnte...
Ich kann mich natürlich nicht mehr an alles erinnern, was wir damals gemacht und gesehen haben, aber... Eben, gerade als ich am Bahnhof stand und durch die verglasten Flächen rüber zu Potsdamer Platz und dem Reichstag schaute, musste ich daran denken, wie wir damals, im Sommer 89 mit der S-Bahn vom Bahnhof Friedrichstraße in den Westen fuhren... Hinter uns lag die Zugfahrt von Stettin nach Bernau, Weiterfahrt mit der Ostberliner S-Bahn bis zum Bahnhof Friedrichstraße, der Grenzübergang im sog. Tränenpalast (heute ein kleines Museum! Und wie ich finde sehenswert!), unser Irrlauf im Bahnhof, wo wir statt zur S- zur U-Bahn liefen und unseren Fehler erst irgendwo unter Ost-Berlin beim durchfahren der Geisterbahnhöfe der heutigen Linie U6 bemerkten... umkehrten... und wieder durch die selben Bahnhöfe mit bewaffneten Grenzposten zum Bahnhof Friedrichstraße fuhren... Und dann endlich saßen wir in der S-Bahn...
Da, wo sich heute der Berliner Hauptbahnhof befindet, stand der kleine S-Bahnhof "Lehrter Bahnhof", die erste Station auf dem Gebiet von Berlin (West). Nein, wir sind damals hier nicht ausgestiegen, wir wollten ja weiter zum Bahnhof Zoo und zum Ku'damm - ins Zentrum von West-Berlin. Aber ich kann mich erinnern an das wunderschöne Sommerwetter, an das Reichstagsgebäude und... an die Leere drumherum. Wie ich Jahre später erfahren habe, gab es hier in unmittelbarer Grenznähe u.a. einen Verkehrsübungsplatz, aber für mich sah das wie eine Einöde aus... Kein guter erster Eindruck von der Stadt, die heute wieder die Hauptstadt Deutschlands war... und trotzdem ein bleibendes Bild, an das ich heute, fast 25 Jahre später denken musste... Während ich heute auf den hellerleuchteten Hauptsitz der Deutschen Bahn am Potsdamer Platz guckte, auf die Umrisse vom Bundeskanzleramt und... natürlich auf das Reichstagsgebäude mit der neuen Kuppel, die erst 1999 raufgesetzt wurde...
Es hat sich vieles geändert in dieser Stadt, es hat sich vieles geändert in meinem Leben - nie hätte ich damals, im Sommer 89 gedacht, dass ich jemals in Berlin leben werde und jetzt bin ich bereits seit über 15 Jahren "ein Berliner".
Aber wie gesagt, eigentlich bin ich gerade auf dem Weg nach West-Deutschland. Es wird Zeit ein neues Kapitel aufzuschlagen und eine neue Reise zu beginnen. Kommt ihr mit?

Von meinem iPad gesendet.