Dienstag, 23. Oktober 2001

23.10.2001 Hildesheimer Nachrichten

Hallo an alle,
einige von Euch wissen es bereits...
Aufgrund der politischen Situation nach dem 11. September 2001 und der schlechte Buchungslage wird mein derzeitiger Vertrag nicht verlängert, was bedeutet, dass ich doch nicht nach Ägypten fliegen werde.
Ich bin also ab 1. November arbeitslos und voraussichtlich ab 1. Dezember wieder fest in Berlin... Es sei denn, es tut sich was!
Sollte jemand, eine geeignete Arbeit für mich wissen, bitte ich um sofortigen Kontakt.
Schönen Gruß aus Niedersachsen

Donnerstag, 4. Oktober 2001

04.10.2001 Istra Novosti

Hallo Ihr TUI's (oder auch ehemalige),
ich habe gestern nochmals in meine Einsatzplanung (2. Version) geguckt, und
mußte feststellen, dass sich doch einiges geändert hatte...
Also:
am 1.11.2001 fliege ich nach Hurghada und bleibe dort bis etwa 28.03.2002 (ursprünglich 28.02.2002). dann bin ich für etwa eine Woche zu hause und fliege am 3.04.2002 nach Heraklion (ursprünglich eben auch 4.03.2002). In beiden Zielgebieten soll ich mich wieder um die polnischen Gäste kümmern, was mich, um ehrlich zu sein, weniger freut... Aber was soll's
Schönen Gruß (noch) aus Kroatien. fahre am kommenden Sonntag nach Hause

Freitag, 14. September 2001

14.09.2001 Istra Novosti

Hallo, es ist zwar schon lange lange laaange her, dass ich mich gemeldet habe, aber langsam neigt sich die Saison (lese: Zwangsarbeit) in Kroatien dem Ende zu... Endlich! Endlich! Endlich! Ihr könnt Euch gar nicht vorstellen, wie ich mich freue, hier ab zu reisen – das Land ist zwar wunderschön, aber die Arbeit... die Menschen... Aber, vergessen wir es – in 3,5 Wochen habe ich es geschafft.
Die letzten Wochen habe ich damit zugebracht, fünf Tage die Woche meine Gäste in den Hotels zu besuchen, ein Mal die Woche einen Venedig-Ausflug zu begleiten (oh mein Gott, ich habe wirklich nicht gedacht, dass ich dieses Jahr mindestens 9-10 Mal in dieser wunderschönen Lagunenstadt sein werde), und einen Tag auszuspannen (wobei ich diesen Tag meistens mit einem Besuch in unserem Büro gestartet hatte). Wie Ihr Euch vorstellen könnt – es war nicht besonders spannend. OK, ich weiß, in Deutschland zu sein, bei dem „tollen“ Wetter, der Kälte, den vollen Bussen ist bestimmt auch nicht besser, aber wenigstens seid Ihr dort nicht alleine. Wir arbeiten weit weg, und sind deswegen oftmals uns selbst „ausgeliefert“...
Aber ich will mich nicht nur beschweren! Vor allem, da ich endlich weiß, wie es weiter geht. Als ich nämlich gestern am Strand war, wurde ich von meiner Chefin angerufen, die mich fragte, ob ich noch ins Büro käme... Da es mein freier Tag war, hatte ich es nicht vor, aber als sie meinte, die neuen Einsätze seien da, habe ich meine Entscheidung gleich revidiert. Zuerst wollte ich auch gar nicht wissen, was darauf steht, aber als sie wiederum meinte, ich werde bestimmt zufrieden sein, habe ich um nähere Informationen gebeten, und so sieht es jetzt aus:
- ich reise in Kroatien am 8. Oktober 2001 ab (d.h. in etwa 3,5 Wochen!!!),
- bis Ende Oktober werde ich dann in Deutschland weilen (URLAUB!!!),
- am 1. November (voraussichtlich) geht es dann für 4 Monate nach Hurghada in Ägypten (für die, die nicht wissen, wo es liegt)
- am 28. Februar 2002 komme ich dann wiederum voraussichtlich zurück, bleibe eine Woche in Deutschland und
- fliege am 7. März 2002 nach Heraklion auf Kreta!!!
Und??? Wer ist schon dabei, seinen Urlaub in Ägypten und/oder Kreta zu planen??? Ich hoffe, viele von Euch, nachdem Ihr mich ja in Kroatien alleine gelassen habt...
Aber bis dahin hoffe ich, dass ich möglichst viele von Euch sehen werde, wenn ich nach Hause komme. Bis dahin sende ich noch zum (vielleicht) letzten Mal schönen Gruß von der Adria

Dienstag, 24. Juli 2001

24.07.2001 Istra Novosti

Hallo an Alle,
es scheint mir, dass ich mich schon wieder zu lange nicht mehr gemeldet habe. Ihr solltet Euch aber bitte nicht wundern – wir haben ja gerade Hauptsaison, weswegen auch viel zu tun ist. Ausserdem haben wir auch die neuen Wunschlisten für Einsätze bekommen, und da hat es eben auch einige Zeit gedauert, bis ich mich entscheiden konnte, wo und vor allem was ich arbeiten möchte. Und so sieht meine Liste jetzt aus:
Wintersaison:
Zielgebiete: Bangkok, Dominikanische Republik, Teneriffa und Zypern
Aufgaben: Länderkundliche Rundfahrt-Reiseleiter, Reiseleiter Flughafen, Bürokraft Flughafen, Bürokraft InfoCenter oder Reiseleiter InfoCenter.
Ähnlich sieht es auch für den Sommer aus:
Zielgebiete: Ibiza, Heraklion, Bangkok, Teneriffa, Zypern
Aufgaben: Reiseleiter Länderkundler, Reiseleiter Flughafen, Bürokraft Flughafen, Bürokraft InfoCenter oder Reiseleiter InfoCenter.

Mal gucken, was mir diesmal angeboten wird! Die Einsätze kommen aber erst im September. Bis dahin versuche ich weiterhin mein Leben in Kroatien zu meisten. Ich kann zwar nicht behaupten, dass die Arbeit hier viel Spass mit sich bringt, aber wenigstens entschädigt das Land für die Unannehmlichkeiten. Letzte Woche war ich für zwei Tage in Zagreb. Ich muss schon sagen, dass mir diese Stadt sehr gut gefallen hat – mit einer Million Einwohner ist es die größte Stadt in Kroatien, aber auch wenn man an vielen Stellen den kommunistischen Mief spürt, so habe ich mich dort doch sehr wohl gefühlt – vielleicht auch, weil es dort eben doch keine Gäste gab, und ich für mich alleine war. Ich hatte das technische Museum besucht (alt, aber trotzdem interessante Ausstellungsstücke, wie z.B. ein kleines U-Boot, Panzer, einige Flugzeuge, Autos, eine ganze Straßenbahn und auch eine Dampflok mit Tender und einem 3.-Klasse-Waggon), dann war ich durch die Innenstadt gelaufen und hatte auch den wunderschönen Dom besucht. Und da auch noch das Wetter mit gespielt hatte, waren es wirklich angenehme Tage. Schade nur, dass es bei meiner Rückfahrt geregnet hatte – und da die Straße nicht unbedingt gut ausgebaut ist, war ich einige Stunden im Auto unterwegs gewesen, um an meine istrische Küste zurück zu kommen.

Naja, zum Glück war das Wetter nur an einem Tag so schlimm, aber es hatte mich trotzdem einiges gekostet – aufgrund der stürmischen See wurden nämlich unsere Panoramafahrten entlang der Küste storniert. Und als ob es noch nicht genug wäre, ist unser Schiff kaputt gegangen, mit denen die Gäste nach Venedig gefahren sind, und gestern durfte ich fast 30 Gästen absagen... Shit!

Auf jeden Fall geht es aber trotzdem aufs Ende zu, und langsam wird schon überlegt, wie lange wir noch hier bleiben müssen. Im Gespräch mit meiner Chefin fiel letztens ein Termin um Mitte September, aber genauso gut, kann es dann doch noch Oktober werden – alles ist davon abhängig, ab wann und wo ich einen neuen Einsatz bekomme. Also abwarten, heißt zur Zeit die Devise...
Letztens habe ich Euch doch geschrieben, wie lange meine Mutter bei ihrem Rückflug auf dem Flughafen verbringen mußte, da die Maschinen ausfielen. In einer schwachen Minute hatte ich auch schon Rachepläne gegen die TUI geschmiedet (meine Mutter sollte sich auf jeden Fall beschweren, obwohl sie das gar nicht wollte), bis... Eben, bis wir ein Fax aus Deutschland bekamen, in dem uns ein Reisebüro im Namen der Gäste für den Einsatz dankte! O-Ton: „(...) Herr und Frau L. waren begeistert, wie sie (wir waren dort zu fünft) es gemeistert haben, und immer freundlich blieben, obwohl viele andere Gäste sehr, sehr ungehalten waren und entsprechend wütend auf Ihre ReiseleiterInnen geschimpft haben.“ Das sind diese GRÜNEN CHIPS, um die wir immer rufen, nicht wahr? Ihr könnt Euch vorstellen, daß man sich nach so einem Schreiben gleich besser fühlt...

So, das soll im Moment von mir sein... Alles Gute und bis bald mal wieder

Mittwoch, 20. Juni 2001

20.06.2001 Istra Novosti

Hallo an Alle!

TOP 1.: Ich lebe noch!!!
TOP 2.: Entschuldigung, dass ich mich so lange nicht mehr gemeldet habe, aber ich komme einfach zu gar nichts. Die Schreibarbeit stapelt sich auf meinem Notebook, und in meinem Fach im Büro... Die ersten Freunde und Bekannten erkundigen sich nach meinem Befinden... Und ich schaffe es einfach nicht, darauf zu antworten. Die ganze Woche, in der ein Mitarbeiter von TUI Polska hier war, mußte ich ihm die ganzen Hotels zeigen. Nur an einem Tag war ich ihn los – und das nur, weil ich meine Gäste besuchen mußte... Und kaum war er weg, kam mit der gleichen Maschine meine Mutter... Zum Glück war sie noch letzte Woche hier – da hatte ich weniger Gäste, und konnte mich auch besser um sie kümmern. Und da sie in einem Hotel in Porec gewohnt hat, war sie auch von mir unabhängig und konnte sich auch frei bewegen, ohne an die Anlage „gefesselt“ zu sein. So konnte ich ihr die schönste Stadt an der Küste zeigen – Rovinj, mit der besten Pizza der Welt (wie einige Bekannte meines Bekannten meinten), Pula mit der antiken Arena, Porec mit unserem Büro und den goldenen Mosaiken in der Basilika Eufrasijana... Und da auch noch in dieser Woche eine Präsentation von einem neuen Ausflug angeboten wurde, konnten wir zusammen auf einen Ausflug fahren... Und als ob das noch zu wenig wäre... Meine Mutter wollte ja unbedingt nach Venedig fahren, und da wir letzte Woche auch viele polnische Gäste hatten, die diesen Ausflug gebucht haben, bin ich dann auch als Dolmetscher mitgefahren. Die Gäste haben zwar irgendwann rebelliert, dass ich meine kroatische Kollegin übersetze, aber was soll man, bitte schön, erwarten. Ich war zum 2. Mal in meinem Leben in der Lagunenstadt und konnte natürlich keine Führung machen – aber keine Angst, diese Woche fahre ich wieder hin, und wenn es noch öfters passieren sollte, werde ich die Innenstadt aus dem ff kennen. (Übrigens, Anita... Wie ist das mit den Führungen in Italien? Ich kann mich erinnern, dass ich bei der RL-Schulung irgendwas bekommen hatte, dass ich auch alleine führen kann. Aber gilt das auch für Venedig? Oder ist das eine gesperrte Stadt??? Wäre dankbar für eine Info. Ich weiß nur, dass es meinen kroatischen Kollegen nicht gestattet ist, in Venedig zu führen...)
Aber zurück zu meiner Mutter. Letzten Freitag sollte sie zurück fliegen, und eigentlich wollte ich sie zum Flughafen bringen und dann zum Strand fahren. Als ich sie jedoch abholte, erfuhr ich bereits, dass ich ihre Maschine verspätet sei. Am Flughafen angekommen stellte es sich heraus, dass die ursprüngliche Maschine mit einem Schaden liegen geblieben war. Zwischenzeitlich war auch schon eine Ersatzmaschine angekommen (die Verspätung zog sich bereits seit frühem Morgen, und wir waren erst gegen 11:00 Uhr am APT), aber... Sie hatte einen Unfall – ein Laster ist gegen die Gepäcklucke gefahren, und die Maschine war nicht mehr flugtauglich. Die Wartezeit begann... Nach 14,5 Stunden konnte sie endlich nach Berlin starten!!! Nach 14,5!!! Und wie ich gerade per Telefon erfuhr – bei der Ankunft in Schönefeld hat niemand auf die Gäste gewartet, um ihnen aktiv eine Kompensation anzubieten... Vielleicht plaudere ich zu viel aus dem Nähkästchen, aber... Bei unserem Grundkurs und den Schulungen heißt es immer anders... Tja...

Könnt Ihr Euch noch erinnern, als ich meinte, dass ich eine grooooooße Ankunft habe – zum 1. Mai waren hier etwa 300 polnische Gäste angekommen... Zur Zeit kommen jede Woche zwischen 350-450 Gästen an... Und das obwohl ich weniger Hotels zur Betreuung habe. Wir sind ja nicht mehr zu zweit, sondern zu dritt im Gebiet, weswegen ich auch einige der Anlagen abgeben konnte. Aber nichts desto trotz habe ich immer noch 18 Hotels und Anlagen, sowie die Priwat-Fewo’s in 2 Ortschaften zu betreuen... Da denke ich doch oftmals an meine 700 Gäste auf Zypern, die ich letztes Jahr betreut hatte. Ah – das witzigste ist – mir sind bereits jetzt die ersten Gäste über den Weg gelaufen, die ich letztes Jahr in LCA betreut hatte. Kaum zu glauben!

Ich hoffe, Euch allen geht es gut. Mein Rücken meldet sich wieder zu Wort, weswegen ich mir heute auch eine Massage gegönnt habe... Ich hoffe, ich kann mich morgen auch noch bewegen...
Macht es gut und meldet sich bitte.

Donnerstag, 31. Mai 2001

31.05.2001 Istra Novosti

Und wieder habe ich mich lange nicht mehr melden können, aber heute versuche ich die Zeit nachzuholen...
Ich war ja letzte Woche zur Schulung in der Schweiz, und seit dem ich zurück bin hatte ich bis heute keinen freien Tag gehabt, weswegen ich nicht dazu gekommen bin, etwas zu schreiben. Das blöde ist, ich habe auch endlich die Unterlagen für meinen Englisch-Kurs bekommen, und bin auch noch nicht so richtig dazu gekommen, dort rein zu gucken. Aber heute will ich mich auch endlich daran setzen – in einer Woche soll ich ja schon den ersten Test zur Überprüfung abschicken, und ich weiß noch nicht ein Mal, was ich überhaupt lernen soll... Toll, nicht wahr???
Aber ansonsten geht es mir eigentlich ziemlich gut. Das Seminar war toll, und es war auch gut mal wieder aus seinem Zielgebiet raus zu kommen, andere Menschen zu sehen, neue Kollegen kennen zu lernen (natürlich auch die alten Bekannten wieder zu sehen), und auch wieder neue Abschnitte Europas kennen zu lernen. Ich bin ja dorthin mit meinem Dienstauto gefahren, also kam ich unterwegs an Venedig, Verona, Bergamo und Mailand vorbei, durch Tessin, an Lago di Como und Lugano vorbei und durch den Gotthard-Tunnel. Dabei ist mir auch eingefallen, dass ich einen Teil dieser Strecke bereits vor paar Jahren gefahren (eigentlich gefahren worden) bin, und zwar als ich nach Korsika fuhr... Auf jeden Fall hat mir die Schweiz außerordentlich gut gefahren (und das liegt nicht nur an der Lindt-Schoki), aber die Sprache... Die Nachrichten kann man im Radio sehr gut verstehen, aber wenn es zur Sport-Nachrichten kommt versteht man nur noch Bahnhof... Und was mich auch überrascht hatte – ich konnte im Hotel auch die deutschen Privat-Sender im TV empfangen und auch dort wurde Schwitzer Dütch geredet. Ich wußte noch gar nicht, dass die Werbeblöcke speziell eingeschaltet werden... Naja, man lernt nie aus!
Tja, zur Zeit passiert nicht so viel interessantes in meinem Leben, weswegen dieses Mail auch ziemlich kurz ausfällt (in Vergleich zu meinen letzten). Morgen muss ich am Flughafen einen Mitarbeiter von TUI Polska in Empfang nehmen, und ihm in der nächsten Woche alle unsere Hotels zeigen, aber ich freue mich schon auf den nächsten Freitag – da wir er nämlich ausreisen und mit der Maschine aus Berlin sitzt dann meine Mutter!!! Mein erster Besucher in Kroatien!!!
Bis dahin versuche ich mich aber noch zu melden... Schönen Gruß aus Porec

Montag, 7. Mai 2001

07.05.2001 Istra Novosti

Hallo liebe Familie und Freunde,

lange habe ich mich nicht mehr gemeldet, aber es ging ja auch darum, endlich richtig zu arbeiten, und deshalb auch hatte ich letzte Woche nicht so viel Zeit. Da es letzte Woche in Polen ein langes Wochenende gab (ein sehr langes – eigentlich die ganze Woche), hatte ich eine Ankunft von über 300 Gästen. Ein Super-GAU ist aber trotzdem nicht eingetreten, und da hatten auch (leider) die Hotels eine helfende Hand in Spiel. Es hat sich nämlich jetzt in Nachhinein herausgestellt, dass einige (und nicht wenige) meiner Einladungen gar nicht an die Gäste verteilt wurden, und deshalb auch keine Gäste zu meinen InfoTreffs gekommen sind. Wenn ich bei alles Treffs 60 Gäste gesehen habe, so war es schon viel... Aber trotz allem war es streßig genug, da ich in 2 Tagen 11 InfoTreffs in 5 verschiedenen Ortschaften halten sollte, und bin den ganzen Tag lang die Küste hoch und runter gefahren... Naja, im Sommer wird es noch anstrengender – da darf ich bis zu 18 InfoTreffs halten... Naja, es war die Feuerprobe... und damit es noch nicht zur Gewohnheit wird, durfte ich dafür gestern frei machen – ich hatte nämlich diese Woche überhaupt keine Ankunfte. Erst nächste Woche kommen wieder ein paar Gäste... Aber bis es wieder so voll, wie letzte Woche wird, wird noch einige Zeit vergehen.
Ich versuche weiterhin in meiner Freizeit die Gegend kennenzulernen – man erzählt ja in den InfoTreffs öfters von Sachen, von denen man keine Ahnung hat, und damit es nicht zur Gewohnheit wird, muß ich mich ja hier wenigstens bißchen auskennen. Deshalb auch war ich am letzten Mittwoch in dem sog. „Grauen Istrien“, also dem Binnenland. Es gibt dort einige nette Ortschaften, die auf den Kuppen der Hügeln entstanden sind, und ihr mittelalterliches Stadtbild beibehalten haben. Man kann dort auf den Stadtmauern spazieren gehen, die kleinen Gassen unsicher machen, und natürlich auch einen Kaffee oder Cappuccino trinken... Da es aber eigentlich zu heiß war, bin ich dann doch lieber bei Mineralwasser geblieben! Naja, aber auch an meinem freien Tag durfte ich merken, dass ich zur Zeit viele Gäste habe. Schon als ich am vormittag nach Porec reinfuhr hatte ich meine ersten Gäste getroffen... und auch später in den Bergen lief ich meinen Gästen über den Weg! Aber es wurde doch noch spaßig... Ich habe mich mit meinen Gästen über unsinnige Fragen unterhalten (sie waren dabei, als ich kurz vor einem InfoTreff von einem anderen Gast gefragt wurde: „Wissen Sie, wo ich hier die nächste Autowäscherei finde?“), und irgendwann ist es ans Tageslicht gekommen, dass wir sehr gerne die Bücher von Chmielewska lesen (für die, die sie nicht kennen – eine polnische „Krimi“-Schriftstellerin – und... Ihr habt was verpaßt!). Es war so toll, dass ich dann sogar auch noch freiwillig mit den Gästen die Stadt besichtigt habe, bevor wir uns verabschiedet haben. Mehr von solchen Gästen!!!
Aber auch gestern habe ich wieder ein Stück Istrien kennen gelernt. Mit einem bekannten Kroaten war ich in Rijeka, der größten Hafenstadt in Nordkroatien, und später auch noch in Opatija und auf dem Berg Ucka. Und dabei habe ich bemerkt, dass sich mein Leben in der letzten Zeit immer wieder um geteilte Städte dreht. Berlin, als mein Wohnort, Zypern und Nicosia letztes Jahr und Rijeka jetzt, die bis 1947 zwischen Jugoslawien und Italien geteilt war. So findet man noch heute in dieser Stadt zwei Bahnhöfe, zwei Häfen und zwei Rathäuser... Dafür gibt es oberhalb der Stadt nur eine Festung, und zwar die Festung Trsat. Von da hat man einen tollen Blick über die Kvarner Bucht mit den Inseln Krk und Cres und auch zur Ostküste Istriens mit Opatija, Lovran und dem Ucka-Bergmassiv, wo wir dann auch noch am Nachmittag waren. Ucka ist nämlich der höchste Berg Istriens (fast 1400 m), und man kann bis auf den Gipfel mit dem Auto fahren, und braucht dann nur noch eine 4 Meter hohe Aussichtsplattform zu besteigen. Leider gab es gestern keine gute Aussicht, da es ziemlich neblig und wolkig war. Aber, ich kann ja wieder hin... Bevor wir aber zum Ucka gefahren waren, waren wir auf einen Kaffee in Opatija, wo am Wochenende die Wahl zum Mr. und zur Miss Hrvatski statt gefunden hat. Also... es waren einige gut aussehende Menschen auf den Straßen zu sehen...

Dafür war ich dann heute wieder in Triest. Mein Kollege mußte in dortigem kroatischen Konsulat sein Arbeitsvisum abholen, und da wir immer noch nicht wissen, ob es polnischen Staatsbürgern gestattet ist, deutsche Autos zu fahren, bin ich mit ihm über die Grenzen... Ein bißchen eigenartig war es schon. Schon lange brauchte ich mich nicht zu erklären, warum ich in die Staaten der EU reinfahren möchte, und was ich dort vorhabe. Aber so war es heute an der slowenisch-italienischen Grenze passiert... Naja, auf jeden Fall habe ich heute etwas neues kennengelernt... Auch wenn das Wetter nicht besonders schön war (seit einigen Tagen regnet es abends), und es am Himmel mit Wolken behängt war, so war es doch ziemlich warm (die Thermometer zeigten 21-24°C an), und da es nicht geregnet hat, konnten wir gut durch die Stadt laufen, und uns die Häuser angucken. Aber es soll ja nicht das letzte Mal sein, daß ich in Triest war. Es gibt dort noch einiges zu entdecken – und das, obwohl es eigentlich eine Industrie- und Hafenstadt ist. Naja, auf jeden Fall will ich am kommenden Wochenende nach Portoroz – dort findet ab morgen eine Yacht-Messe statt, also ist zu erwarten, daß viele schöne Schiffe vor Anker liegen, und vielleicht auch noch interessante Veranstaltungen statt finden. Ich muß bloß bei meiner Chefin Bescheid sagen, daß ich wieder ins Ausland möchte, damit mein Telefon auf jemand anderen umgeschaltet wird. Ich trage ja schon wieder das 24h-Handy mit mir herum...
Aber... bis es soweit wird, werde ich wahrscheinlich auch noch einiges von Kroatien kennen lernen. Da ich diese Woche wenige Gäste habe, soll ich an Ausflügen teilnehmen, damit ich endlich unser Angebot kennen lerne. Es ist schon witzig – ich bin hier schon seit fast 2 Monaten (ja, ja, man glaube es kaum, aber die Zeit ist zumindest für mich schnell verflogen), und bin immer noch in der Einarbeitungsphase...

So, daß soll mal wieder gewesen sein, aber keine Angst... I’ll back!
Schönen Gruß aus Istrien

Dienstag, 17. April 2001

17.04.2001 Istra Novosti

Hallo Ihr Lieben,
die Feiertage sind schon wieder vorbei, und ich sitze auch schon wieder in unserem Büro in Porec – mit dem Unterschied, daß ich auch schon gestern, also am Ostermontag im Büro war – im Tourismus kennt man keine Feiertage, nicht wahr?
Auf jeden Fall hatten wir aber gestern nicht zu lange gearbeitet, und sind dann mittags in eine kroatische Konoba essen gegangen. Konoba, das ist eine typische kroatische Taverna, und deshalb habe ich mir diesmal istrisches Essen bestellt. Seit dem ich hier bin esse ich eigentlich nur Fisch und Meeresfrüchte, aber da es ja noch gestern Feiertag war, habe ich eine istrische Rindsroulade bestellt, die mit Schafskäse gefühlt war – ich kann nur sagen lecker, lecker... Aber auch der Fisch ist hier besonders gut – Seezunge, Rotbarsch, Kalamaris und andere „Früchte“ des Meeres werden frisch zubereitet und schmecken einfach himmlisch Aber genug über Essen – ich kann mir vorstellen, daß Ihr nach den Feiertagen übersättigt seid...
Von Karfreitag bis Ostersonntag war ich ja auf einer Tour in der Kvarner Bucht, und darüber wollte ich eigentlich berichten. Mit meinem Arbeitskollegen (übrigens: er ist aus Zielona Gora) sind wir am Freitag mittag nach Opatija und Lovran aufgebrochen, und später durch Rijeka Richtung der Insel Rab gefahren. Wenn man die Küstenstraße entlang fährt, glaubt man gar nicht, daß es auf den Inseln auch leben gibt – die Ostküste der Inseln ist nämlich sehr felsig und man bemerkt dort eigentlich kein Leben, kein Grünzeug, keine Tiere, keine Siedlungen. Es liegt daran, daß es hier einen starken und kalten Wind vom Land gibt, den Bora – den haben wir am Samstag kennengelernt, aber dazu später.
Auf Rab angekommen haben wir unser Zimmer bezogen, und sind dann abends nach dem Essen in die Stadt gegangen, um sie ein bißchen zu erkunden. Das Wahrzeichen von Rab (der Stadt, sie heißt aber genau wie die Insel) sind vier Kirchtürme, die über den Dächern zu sehen sind. Deshalb sind wir dann auch durch die Gassen gelaufen, und haben uns die Kirchen (leider nur vom außen, da es schon spät war), natürlich die Türme und auch die Häuser angeguckt. Am nächsten Morgen trafen wir dann unsere Kollegin, die auf Rab die deutschen Gäste betreut. Mit ihr und ihren Kindern konnten wir dann auch den Rest der Insel kennenlernen, und einiges Interessante über Rab erfahren. Es gibt dort z.B. Turniere in Armbrustschießen. Es wird schon seit über 600 Jahren veranstaltet, und findet heutzutage 4 mal im Jahr statt. Und noch eine Sache: Warum gibt es auf Rab keine giftigen Schlangen? Die Raber sind giftig genug... Aber Spaß bei Seite – die Kroaten sind eigentlich ganz nett... Und... hier wurde auch die FKK-Bewegung begründet. Etwa 1934 kam der englische Thronfolger (der aber später eine Amerikanerin geheiratet hat, und in Frankreich lebte) Edward VIII nach Rab, und hat zusammen mit seiner Begleiterin als Erster nackt gebadet... Die FKK-Bewegung wurde aus der Taufe gehoben...
Nach der Tour durch Rab verließen wir dann die Insel, und da kam auch schon der Bora zu tragen – den ganzen Vormittag lang war es schon ziemlich windig (obwohl gleichzeitig die Sonne geschienen hat), und als wir zur Fähre kamen, wollte ich kurz gucken, wie groß der Wellengang ist... Ich aus dem Auto ausgestiegen, da kam die erste größere Welle, und... ich habe mich schnell wieder im Auto versteckt! Und es war richtig so, denn bei der ersten Welle bin ich nicht naß geworden, aber von den nächsten Wellen hatte mein Auto eine richtige Salzkruste bekommen (übrigens: Fisch im Salzmantel – auch lecker)... Auf dem Festland angekommen, machten wir uns wieder auf der Küstenstraße auf den Weg nach Norden und kamen in eine Region, wo es sogar geschneit hatte (aber wieder gleichzeitig mit strahlender Sonne)...
Über Novi Vinodolski und Crikvenica kamen wir auf die Insel Krk (diesmal auf einer Brücke) und nach der Besichtigung von einigen Hotels und Ortschaften fuhren wir auch sogleich weiter nach Cres (mit Fähre) und weiter nach Losinj (wieder eine Brücke, aber diesmal eine ganz ganz kleine). In Veli Losinj erwarteten wir nämlich die ersten polnischen Gäste, und müßten eine InfoMappe bereitlegen, aber auch eine Einladung zur Begrüßung hinterlassen... Es stellte sich dann auch heraus, daß die Gäste bereits angereist sind, aber als wir am nächsten Morgen zum InfoTreff auftauchten, waren die Gäste nicht da... Naja, wer nicht will, der hat’s schon – wie ich es immer wieder sage... Dafür hatten wir Zeit, uns in Ruhe die zwei größeren Ortschaften auf Losinj anzugucken (Veli, also Groß und Mali, also Klein Losinj, wobei aber Mali Losinj größer als Veli Losinj ist), eine alte Kathedrale in Osor zu besichtigen (aus dem 14. Jh.), ein kleines Städtchen in den Bergen auf Cres zu erkunden und ohne Eile zurück nach Porec zu fahren...
Ihr könnt Euch sicherlich vorstellen, daß trotz allem diese Strecke ziemlich anstrengend war... Wir haben an diesen 3 Tagen zwar nur etwa 700 km gemacht (bzw. ich, weil ich gefahren bin), aber dafür waren es 700 km kurvenreicher Straße, wo die Wege ständig bergauf und bergrunter führten... Deshalb war ich dann auch ganz schön fertig, als ich am Sonntag in meinem Hotel angekommen bin. Aber... es hat sich auf jeden Fall gelohnt – während der Saison werde ich für solche Fahrten keine Zeit haben. Vor allem, da wir nach den neuesten Ankunftslisten zu zweit etwa 12.000 polnische Gäste in diesem Jahr betreuen werden (im Vergleich: auf Zypern hatte ich letztes Jahr 700 Gäste betreut). Also erwartet uns dieses Jahr richtig viel Arbeit...
Bevor es aber soweit ist, fahren wir am kommenden Donnerstag nach Venedig!!! Juhu, ich freue mich darauf...

Mittwoch, 11. April 2001

11.04.2001 Istra Novosti

Hallo Ihr Lieben,

ich habe mich ja schon lange nicht mehr gemeldet, also jetzt noch, zeitlich vor Ostern ein paar Worte von mir...
Langsam geht es bei mir endlich los mit der Arbeit: während Ihr am Ostersonntag mit Freunden und Familie beim Osterfrühstück sitzen werdet, darf ich endlich meinen ersten InfoTreff halten. Ja, ja - die ersten 2 (wörtlich: zwei) Gäste kommen am Samstag in eine Hotelanlage in die Kvarner Bucht, und da mein neuer Kollege, der sich während der Saison um dieses Hotel kümmern wird, noch nicht fit ist (sein erster Einsatz als Reiseleiter), werden wir zusammen ins Hotel fahren, und die Gäste begrüßen. Gleichzeitig lerne ich wenigstens auch diese Ecke von Kroatien kennen - auf den Inseln war ich ja bis jetzt noch nicht, also verspreche ich nach Ostern eine ausführliche Beschreibung... In der Kvarner Bucht befinden sich ja die größte (Krk, und man kann es doch aussprechen), und auch die längste Insel Kroatiens (Cres). Ich bin gespannt. Auf jeden Fall werden wir schon am Karfreitag an die Bucht fahren, und zuerst auf der Insel Rab, und dann von Samstag auf Sonntag auf der Insel Losinj übernachten.
Zur Zeit aber sitze ich aber noch viel im Büro, bzw. zeige meinem neuen Kollegen die Hotels - wir sollen beide gegenseitig die Hotels kennen, damit wir uns ggf. im Sommer gegenseitig vertreten können. Am letzten Sonntag habe ich mir dann auch die InfoTreffs von 2 kroatischen Kolleginnen angehört, und weiß spätestens jetzt, daß es hier etwa 5 Mio. Einwohner gibt (davon etwa 1 Mio. in der neuen Hauptstadt Zagreb), daß Istrien die größte Halbinsel Kroatien ist, daß sie lange unter der Herrschaft Venedigs und später auch der k.-u.-k.- Herrschaft (also Österreich) war, daß es in Kroatien über 1000 Inseln gibt (wovon aber nur 66 bewohnt sind), und und und... Wer mich besuchen kommt, wird vielleicht noch mehr erfahren...

Ich wurde letztens mit „Ihr“ angeschrieben... Sorry, wenn es jemanden nah geht, daß ich in der letzten Zeit eher eMails an viele schreibe, aber ich komme wirklich nicht dazu, normale Briefe zu schreiben, und benutze wenigstens diesen Weg, um mich zu melden. Aber wenn Ihr mir Fragen stellt, werde ich natürlich trotzdem versuchen, sie immer persönlich zu beantworten... Es soll ja doch nicht alles öffentlich laufen...
Auf jeden Fall wünsche ich aber Euch allen
FROHE OSTERN,
viel Spaß auf der Suche nach dem Osterhasen und den Ostereiern, viel Vorsicht am Ostermontag („Smiguns Dynguns“ - falls es Euch noch etwas sagt). Und wo immer Ihr seid, ob auf einer griechischen Insel (viel Spaß!!!), in der Schweiz (weiterhin gute Besserung) in Spanien, Amerika (Pittsburgh: wann wird kirchlich geheiratet?) oder auch in Deutschland und sonstwo in der Welt... Ich habe Euch nicht vergessen!

Schönen Gruß und bis bald mal wieder

Samstag, 31. März 2001

31.03.2001 Istra Novosti

Hallo Ihr Lieben,

da bin ich wieder, und melde mich aus dem regnerischen Istrien... Letzten Sonntag war es so schön warm, daß ich mich am nachmittag auf meinem Balkon sonnen konnte, und jetzt hat es sich aber wieder so abgekühlt, daß ich wieder dicke Pullis trage, und mich freue, daß ich den ganzen Tag im warmen und trockenen sitze ... Es schüttet nämlich, wie aus Kübeln.

Was mir aber nicht so gefällt, ist, daß ich wieder an einer Veranstaltung teilnehme, die ich schon vom letzten Jahr kenne, und zwar einem Reiseleitergrundkurs! Und ich muß schon sagen - unser letztes Jahr auf Mallorca, war um einiges besser - nicht nur, daß die Leute besser vorbereitet waren, aber auch die Inhalte waren damals für mich neu und interessant. Heutzutage sitze ich nur blöde da, und versuche nicht einzuschlafen. Es sind natürlich auch einige Sachen dabei, die sich auf Kroatien beziehen, also neu für mich sind - aber man könnte es auch in einer ½- oder höchstens 1-stündigen Einweisung abhandeln... Zumindest würde es mir reichen... Und nicht in einer 1-wöchigen Schulung. Naja, jetzt heißt es eben durchhalten.
Und wenigstens konnte ich durch diese Schulung einige Kollegen und Kolleginnen kennenlernen, mit denen ich den Sommer lang arbeiten werde. Und einige aus den anderen Regionen sind auch dabei, so daß ich auch endlich auch andere Reiseleiter kennengelernt habe, die sich um die polnischen Gäste kümmern... Und was mich immer wieder wundert - auch bei so einer internationalen Firma, wie die unsere, werden die „echten“ Polen anders behandelt, als die Reiseleiter, die sich um die deutschsprachigen Gäste kümmern sollen. Dürfte eigentlich nicht sein, oder? Naja, lassen wir es - es geht zu weit in die Interna...

Ich versuche auch weiterhin die Region und die Menschen kennenzulernen, wo und unter denen ich die nächsten Monate leben werde. Letzte Woche war ich dann auch kurz in Italien und Slowenien gewesen, weil ich eine Kollegin zum Bahnhof nach Triest gefahren hatte. Man glaube es kaum, aber ich bin wirklich nicht besonders weit von der „Zivilisation“ ;-) (lese: EU) entfernt - es dauert etwa 1 Stunde, dann bin ich in Italien - toll, was? Wobei es dann doch eher ein Paradies für Frauen ist, denn dort lassen sich sehr gut Schuhe und Klamotten kaufen (habe ich mir sagen lassen) - auf jeden Fall gibt es aber auf den Grenzen zwischen Italien und Slowenien, bzw. Slowenien und Kroatien Duty-Free-Shops... etwas, das es ja in der EU leider nicht mehr gibt... Aber die Preise sind nicht unbedingt viel tiefer, als in Deutschland. Ich muß es aber noch mit den Preisen in Kroatien vergleichen... 
Naja, auf jeden Fall freue ich mich schon auf den Anfang der Saison, und die verschiedenen Ausflüge, die von hier angeboten werden. Endlich kann ich dann wirklich sagen, daß ich Kroatien für mich entdecke, aber genauso gut kann ich dann auch ins Ausland, denn hier auch u. anderem Bootsausflüge nach Venedig angeboten werden. Mit einem Tragflügelboot (also einem Schnellboot) fährt man dann morgens hin, kann sich den ganzen Tag lang in Venedig aufhalten, und kommt dann am späten Abend wieder zurück. Und da ich ja noch nie in Italien war (bisher immer nur im Transit), bin ich auf diese Fahrt besonders scharf...

Ah, übrigens habe ich schon zwei Umzüge hinter mich gebracht, und warte auf den (erstmal) letzten in das Hotel, wo ich dann den ganzen Sommer lang bleiben werden. Aber soweit wird es erst am 4 April sein...
So, viel Spaß und schöne Grüße aus dem regnerischen Istrien an Euch, und alle, die mich sonst kennen...

Samstag, 17. März 2001

17.03.2001 Istra Novosti

Hallo!
Der Tag 2 ist fast vorbei, und heute will ich versuchen, Euch ein paar Nachrichten von mir zukommen zu lassen...
Ich habe ja am letzten Donnerstag in Hannover meinen Dienstwagen abgeholt (einen nagelneuen VW Lupo - auch wenn ich zuerst erschrocken war, weil das Auto ziemlich klein ist), und nachdem ich ihn bei meiner Mutter in Hildesheim vollbeladen habe, habe ich mich auf den Weg in den Süden gemacht... Leider hatte ich kein Glück gehabt - kaum hatte ich die ersten 30 km hinter mich gebracht, schon stand ich fast eine 3/4 Stunde lang im Stau. Und später wurde auch das Wetter schlechter. In Niedersachsen und Hessen ging es noch, aber als ich dann die bayerische Grenze passiert hatte, hat es nur noch geregnet - die mögen uns nicht, die Bayer ;-)). Trotzdem habe ich mich gut geschlagen, und nach 7,5 Stunden kam ich dann in Rosenheim an, wo ich mir von unterwegs ein Hotelzimmer bestellt hatte. Am Abend bin ich dann noch ein bißchen durch die Innenstadt gelaufen, aber da das Wetter weiterhin nicht unbedingt gut war, bin ich ins Hotel.
Am nächsten Morgen war ich dann doch schon früher wach, als ich eigentlich aufstehen wollte, und deshalb auch machte ich mich schon kurz vor 8 Uhr morgens auf den Weg Richtung Österreich. Das Wetter war auch besser geworden und beim strahlenden Sonnenschein kam ich dann durch Alpenvorland zur Grenze, dann an Salzburg vorbei weiter nach Slowenien und dann über Ljubliana und an der Postolnaja-Grotte vorbei nach Kroatien. Die Strecke ist wunderschön, und hätte ich nicht weiter fahren müssen, hätte ich liebend gerne die Autobahn verlassen, um z.B. das Porsche-Museum zu besichtigen, oder aber auch Ski zu fahren. Ich habe nämlich irgendwo auch eine Skipiste gesehen, und bei der strahlenden Sonne muß es dort auf jeden Fall herrlich gewesen sein... Naja, von Zeit zu zeit war es aber auf meinem Weg auch ziemlich düster - ich mußte ja durch die verschiedenen Tunnel durch, von deren vor allem der Tauern einen gewissen Ruhm erlangt hat, oder??? :))
Unterwegs habe ich auch die ganze Zeit noch überlegt ob ich eher durch Slowenien (Vorschlag vom ADAC) oder doch durch Italien (Vorschlag von meiner Chefin) fahren soll, hatte mich aber dann doch für die Fahrt Richtung Ljubliana entschieden. Durch Triest kann ich ja auch auf der Rückfahrt im Herbst fahren, nicht wahr...???
Auf jeden Fall habe ich es geschafft, unsere Diensthandys durch die Grenzen zu "schmuggeln". Erst hier habe ich erfahren, daß sie eigentlich eine sehr heiße Ware sind, weil die Handys hier zur Zeit total "in" sind. Ich wurde zwar an der slowenisch-kroatischen Grenze "überprüft", aber der Zollbeamte hat sich dann doch nur die Kartons mit Papier zeigen lassen, und die Handys hat er nicht bemerkt... Tja, keine gute Nase :))
Am Freitag bin ich dann gegen 14:30 Uhr in meinem vorläufigen Hotel in Porec angekommen. Und auch wenn es hieß, ein Zimmer sei auf meinen Namen gebucht, wußte man an der Rezeption von gar nichts... Fängt ja gut an! Ich habe dann zwar natürlich doch noch ein Zimmer bekommen, aber blöd war die Situation schon! Ich habe dann einige Sachen ausgepackt und bin in unser Büro gefahren, um die TUI-Sachen los zu werden. Wir sind hier zur Zeit noch richtig in Vorsaison-Stimmung und -Laune, was auch bedeutet, daß man noch von gar nichts ne Ahnung hat. So eine Meinung habe zumindest ich. Man weißt nicht, wann die Hotels aufmachen, es gibt keine Ausflüge, also muß ich mir das Zielgebiet alleine erfahren und kennenlernen. Und es gibt bis jetzt auch kaum Leute, die schon arbeiten. Das Büro hier besteht aus drei Personen: Chefin, eine Sekräterin und ein Mann, der Kasse macht. Außerdem ist gerade noch eine Kroatin hier, die im Büro in Split arbeiten wird und gerade angelernt wird (sie wohnt noch im gleichen Hotel wie ich, also bin ich wenigstens nicht ganz allein), udn ansonsten bin eben ich da! Die Reiseleiter, die die deutschen Gäste betreuen werden (es gibt hier keine Schweizer) sind entweder Kroaten oder in Kroatien beheimatet (lese: mit Kroaten verheiratet) und haben nur Saisonverträge. D.h. ich habe bis jetzt noch niemanden gesehen. Auf jeden Fall werden wir hier zu zweit arbeiten (ich meine für die polnischen Gäste), aber mein Kollege soll erst am 6. April nach Istrien kommen. Bis dahin darf ich alles zur Saisoneröffnung vorbereiten und damit habe ich auch schon heute im Büro angefangen - die InfoMappen werden vorbereitet, dann warten noch InfoTafeln... Also viel Papierarbeit... Aber ich habe erstmal 3 Wochen Zeit, bis voraussichtlich am 7. April die ersten Hotels aufmachen werden und auch die ersten Gäste kommen.
Bis dahin darf ich aber auch noch 2 Mal umziehen... Aus dem Hotel, in dem ich jetzt wohne, werde ich am 28.03.2001 in ein anderes ziehen müssen, in dem auch andere Reiseleiter für einen Kroatien-internen Grundkurs wohnen werden. :))
Und dann aber werde ich um den 31.03. bzw. 1.04. in das Hotel "Tamaris" im Norden von Porec ziehen (etwa 10 km von der Altstadt von Porec entfernt), in dem ich aber dann die ganze Saison lang bleiben werde...
Bis ich aber wieder umziehe, verspreche ich, daß ich mich auf jeden Fall wieder melden werde, und grüsse Euch erstmal alle ganz herzlich...