Montag, 31. März 2014

Paris und mehr

Nach dem Überraschungswochenende von Bertrand, wo ich mich am Valentinstag plötzlich in Venedig wieder fand, kam jetzt die Zeit für meine "Rache" und deshalb sind wir Gestern Vormittag Richtung Westen gestartet...
Bertrand wußte nur, dass wir eine Nacht außer Haus verbringen werden und eben Richtung Westen aus Mühlhausen fahren werden (und da Elsass an der Ostgrenze Frankreichs liegt, konnte es alles bedeuten), aber ansonsten war es diesmal eine Überraschung für ihn. Und mir machte sie es möglich, die Pläne flexibel anzupassen, so dass aus einer lose geplanten Fahrt mit einem Bateaux Mouches, einem Ausflugsschiff auf der Seine, eine Fahrt nach Versailles mit Besichtigung des größten Schlosses in Europa und einem Spaziergang durch die frühlingshaften Gartenanlagen wurde…
Auf dem Weg Richtung Paris stellte es sich nämlich heraus, dass Bertrand noch nie in Versailles war! Und da mein Besuch auch schon über 15 Jahre zurück lag, nutzte ich gerne diese Möglichkeit, meine Erinnerungen an diese großartige Schloß- und Parkanlage aufzufrischen.
Am Abend bezogen wir unser Zimmer im Hotel und mit der Metro fuhren wir nach Paris rein… wir hatten ja noch nichts gegessen, aber zuerst besuchten wir noch eine schwulenfreundliche Cocktailbar für ein Aperitif, bevor es dann weiter zum essen ging… und danach direkt wieder zurück ins Hotel! Der Tag war ja schon lange genug und der nächste sollte es noch topen!
Denn nach dem Aufwachen verließen wir direkt Paris und auf dem direkten Weg ging es zum Eurodisney! Wir stoppten zwar unterwegs kurz wg. Frühstück und Kaffee aber ansonsten konnte und nichts aufhalten und gegen 10 Uhr waren wir schon an der Heimat von Mickey und Minnie und Donald und Pluto und und und...
Der Eingang brauchte diesmal zwar länger, als ich es von vor vier Jahren in Erinnerung hatte, aber auch diese letzte Hürde konnten wir endlich nehmen und der Spaß konnte beginnen!
Wir bewegten uns auf den mir bereits sehr gut bekannten Wegen: durch Main Street USA zum Discoveryland mit dem Space Mountain, weiter zum Fantasyland mit dem zuckersüßen "It's a small world!" und dann weiter zum Adventureland. Leider war die Indiana Jones and the Temple of Peril gerade in Renovierung und auch sonst war das eine oder andere geschlossen, aber trotzdem kamen wir, hoffe ich, beide auf unsere Kosten! Und auch wenn wir diesmal nicht bis zu der Walt Disney-Parade geblieben sind, so konnten wir eine andere Parade erleben - nämlich die, der Cheerleader, die an diesem Tag den Park besuchten!
Gegen 17 Uhr verließen wir endlich das Gelände, erledigten noch die letzten Einkäufe im Disney Village und dann hieß es: "wo ist der Weg, der uns am schnellsten nach Hause bringt???"
Ich war noch ziemlich fit, und da es noch hell war, fuhr ich zuerst, damit sich Bertrand von den Tagesstrapazen erholen konnte, aber nachdem wir zum Abendessen an einer Raststätte gehalten haben, wechselten wir uns am Steuer ab und… nach langen 5,5 h Fahrt waren wir endlich wieder in Illzach. Ich habe die Entfernung und die Zeit wirklich unterschätzt…

Venedig, die Zweite

Venedig, die Zweite
Nach meinem letztem Beitrag wurde ich angeschrieben, dass ich den Blog nicht mit so einem Clifhanger posten kann... Ich war also auf dem Weg nach Venedig, und dann? Man sei neugierig...
Also... Ich kann Euch beruhigen, das Wochenende war toll! Mein Freund holte mich am Flughafen ab (er war schon in Venedig angekommen, bevor ich überhaupt los flog und hatte sogar bereits unser Hotelzimmer in Mestre bezogen) und nachdem wir einen kurzen Spaziergang durch Mestre auf der Suche nach einem Abendessen unternahmen, landeten wir in einem kleinen, typisch italienischem Ristorante, wo das Essen so gut war, dass wir sogar den Tag drauf im gleichen Lokal gegessen haben... Man kann viel erzählen, aber eine Pizza schmeckt am besten nur in Italien (ok, auch noch in Istrien, aber das war ja auch ne Zeit lang italienisch gewesen).
Nach dem Frühstück am Samstag sind wir dann endlich nach Venedig gefahren. Bertrand war zum ersten Mal in der Stadt, die ich bereits seit 2001 kenne und damals dort auch öfters polnische Gruppen auf den Schiffsausflügen aus Istrien begleitet (und geführt!) habe, also nutzte er mein Wissen über die Stadt aus. Und ich ließ es natürlich zu! Lol
Wir kamen mit dem Zug von Mestre am Santa Lucia-Bahnhof an und weiter ging es zuerst mit dem Vaporetto durch den Canale Grande... an den schönsten Palästen, wie dem Ca d'Oro, unter der Rialto- und der Accademia-Brücke, am Markusplatz und dem Dogenpalast vorbei bis zu den Giardini, wo wir endlich wieder an Land gingen und am Wasser entlang unsere Besichtigung Richtung des Zentrum fortsetzten. Zwischendurch klarte es sogar auf und die Sonne zeigte sich immer wieder, so dass wir Mitte Februar die ersten Frühlingsgefühle verspürten.
Ständig kamen uns verkleidete Menschen entgegen - auch wenn es bis zum Carnevale noch eine Woche dauern sollte, so feierte man in Venedig an diesem Wochenende bereits und spätestens am Piazetta am Dogenpalast entdeckten wir viele Menschen in klassischen italienischen Kostümen der Commedia dell'arte, aber auch in Phantasieuniformen. Natürlich nahmen wir es uns nicht, die Catedrale di St. Marco, die wichtigste Kirche Venedigs zu besichtigen, bevor es in die verschiedenen kleinen Shops mit Glaswaren (nicht nur aus Burano, denn überall bekommt man Glasschmuck für 1€ "Made in China"), Masken und anderen Souvenirs. Ich versuchte mich an den Weg zur Accademia-Brücke zur erinnern und tatsächlich waren wir nach einigen Minuten über dem Canale Grande und kurz danach am Zattere, wo sich schon die ersten Zombies versammelten! Ja genau, Zombies! An diesem Wochenende fand in Venedig ein Zombie Walk statt und wir waren mittendrin! Zombies, Untote, lebende Leichen, aber auch... Soldaten, die gegen die Gestalten ankämpfen wollten... Ziemlich schräg (vor allem der Typ, der mit seiner Kettensäge durch die Gegend lief), aber auch witzig anzuschauen... Mittlerweile hatten wir am Zattere gut zu Mittag gegessen, der Nachmittag war angebrochen und... die Stadt schien immer noch nicht halbwegs bekannt zu sein. Also ging es auf verschlungenen Wegen zur Rialto Brücke, wo wir wieder den Zombies in die Hände liefen und nach einer Pause bei einem oder zwei Aperol Spritz in einer Bar zurück zum Bahnhof und zum Hotel...
Am Abend wollte wir eigentlich noch in eine Bar, aber nach dem langen Tag auf den Beinen merkten wir spätestens beim Abendessen bei unserem "Stamm-Italiener", dass wir eigentlich keine Kraft mehr haben und kehrten schnell in unser Hotelzimmer zurück.
Am Sonntag mussten wir zwar bereits unser Zimmer verlassen, aber durch einen späten Heimflug (2. Überraschung: Bertrand kam mit nach Berlin, unser erster gemeinsamer Flug!), hatten wir noch einen ganzen Tag in der Lagune für uns und machten uns auf den Weg nach Burano, um Maria und ihre Familie zu treffen. Unser Facebookkontakt klappte nämlich und so hatten wir uns auf der Inseln der bunten Häuser verabredet. Und es war schön, sich nach beinah 2 Jahren wieder zu sehen, wir spazierten zu sechst durch den Ort und erzählten uns gegenseitig die Neuigkeiten von uns und unseren Familien, bevor wir in einem Restaurant zu Mittag aßen... Ein toller Tag (richtiges Frühlingswetter mit warmen Sonnenstrahlen und blauem Himmel), tolle Menschen, gutes Essen! Was will man mehr?
Auf der Rückfahrt.... Tja, da wurde es nochmals spannend. Wir nahmen das Schiff zurück in die Stadt und ich entschloss mich, bereits auf Murano auszusteigen (1. Fehler) und das Vaporetto der Linie 3 für die Weiterfahrt zum Busbahnhof zu nehmen (2. Fehler!!!!). Und... Mein persönlicher Horror begann! Während Bertrand selig an meiner Seite döste, beobachtete ich die Uhr, die unaufhaltsam voran ging, während wir uns kaum vom Fleck bewegten... Und als dann am Fondamente Nuove unsere Schiffsbesatzung von Bord ging und keine neue kam, dachte ich, ich werde verrückt!!!! Arghhhh!!!!
Aber auch sonst ging es im Schneckentempo voran (klar, in Venedig und auch Murano gibt es eine Geschwindigkeitsbegrenzung für Boote, damit die Häuser durch die entstandenen Wellen nicht noch stärker zerstört werden), aber wenn man in Eile ist und zum Flughafen muss und dann nach Hause und zur Arbeit und und und, dann denkt man nicht mehr daran, sondern will nur noch ankommen!
Im großem und ganzen hatten wir dann aber doch noch Glück. Am Busbahnhof angekommen, fuhr unser Bus Richtung Mestre gerade ein, so dass wir in wenigen Minuten am Hotel waren, unser Gepäck abholten und sogar noch den "frühen" Bus zum Flughafen erwischten. Und das war auch gut so, denn die Schlangen zur Sicherheitskontrolle waren gewaltig. Aber trotz allem, schafften wir es noch, etwas am Flughafen zu essen, bevor wir an Bord unseres Flugzeugs nach Berlin gingen und gemeinsam nach Hause flogen... Ein wunderschönes Überraschungs- Valentintstag- Wochenende war vorbei... Aber... Das nächste sollte bald kommen... Und zwar in der anderen europäischen Stadt der Liebe!!!!

Von meinem iPad gesendet