Sonntag, 30. Mai 2010

30.05.2010 ...es geht nach Hause!

Ich sitze bereits wieder am Flughafen in Oslo und warte auf meinen Flug nach Kopenhagen… Irgendwie ist heute nicht mein Tag, zuerst konnte ich mich nicht im Internet einchecken, also war ich schon seit Gestern deswegen aufgeregt und bin entsprechen früh zum Flughafen gefahren, um auf Nummer sicher zu gehen (nach einem Anruf der Check-in-Dame bei ihrem Supervisor bekam ich dann doch meine Bordkarte ausgehändigt), dann verlor ich die Bordkarte aber wieder, als ich durch die Gegend spazierte und musste mir eine neue ausstellen lassen (habe jetzt aber keinen Gepäckabschnitt mehr, der an der alten Bordkarte klebte… hoffentlich kommt mein Gepäck auch wirklich mit!).
Dabei sollte es mir doch super gehen, denn… WIR SIND LENA! Oder WIR SIND EUROVISION??? Oder EUROPA IST LENA??? Das und noch viel mehr an solchen Sprüchen habe ich seit Gestern bei Facebook gelesen, nachdem sie es Wirklichkeit gemacht hat, und Deutschland nach 28 Jahren den Eurovision Song Contest gewonnen hat! Unglaublich, aber wahr (na ja, einige werden sagen, es sei gar nicht unglaublich, da sie eh als Favoritin galt – aber schön ist es trotzdem). Nicht schön ist nur, dass ich die Show in meinem Hotelzimmer vor dem Fernseher verbracht habe – als ich nämlich am Abend in die Innenstadt fuhr, um ein Public viewing zu finden, aber… die Stadt schien, was das anging, wie ausgestorben. Sogar das Eurovision Village im Hafen wurde bereits abgebaut, dabei hatte ich gehofft, dass ich gerade dort die Show sehen kann. Sehr schade!
Na ja, zumindest hatte ich keinen langen Weg ins Bett, als die Show gegen 0:30 Uhr zu Ende war – es hatte also auch was gutes, vor allem, weil ich ja wg. des misslungenen Internet Check-ins früher zum Flughafen wollte… Und jetzt muss ich auch bald an Bord gehen, also heißt es wirklich, bye bye zu Oslo zu sagen, aber… ich komme wieder! Norwegen ist ein Hammer (und das nicht nur, weil Lena von Norwegen 12 Points bekommen hat und der norwegische Sänger Didrik, leider weit abgeschlagen, ein Schnuckel war!) Allgemein… die norwegischen Männer… leider kann ich da nur aus Beobachtung und nicht aus Erfahrung gehen, denn der einzige, der im Vorfeld wirklich Interesse zeigte, meldete sich plötzlich nicht mehr, aber… ganz allgemein gesehen… tolle Typen!
Dunkelblond, markant, männlich, oftmals mit Bart… Vikinger halt! Ich musste immer mal wieder schlucken… der Fremdenführer auf dem Schiff im Hardanger, der Busfahrer auf der Rückfahrt, ein Fremdenführer auf dem Floeien, der mit Franzosen unterwegs war, ein Securitas-Wächter bei Burger King in Oslo (ja, ich war wieder Hamburger essen *fg) und und und… Aber ganz ehrlich – das Land hat mir auch so gefallen!

Samstag, 29. Mai 2010

29.05.2010

Nachdem ich Gestern in Bergen nur noch Stichpunkte über meine Erlebnisse machte, sitze ich mittlerweile auf dem steilen, schiefen Dach der Staatsoper in Oslo, die Sonne scheint wieder (ok, ich sehe die nächste große dunkle Wolke am Horizont, aber als ich ins Stadtzentrum kam, regnete es bereits), es ist schön warm, und so macht es mal wieder Spaß, die Menschen zu beobachten, Musik zu hören (aber keine Lieder des ESC – das kommt erst heute Abend) und… ein bisschen zu schreiben…
Gestern war ich also noch in Bergen und bevor ich am Nachmittag zum Flughafen aufgebrochen bin, entschloss ich mich, noch ein bisschen die Stadt zu entdecken, weil dafür bisher eher wenig Zeit zur Verfügung stand. Ich guckte mir genau den großen Segler an, der im Hafen vor Anker liegt (dabei dachte ich am Abend zuvor, dass er bereits abgefahren ist – aber am Morgen war er wieder da; ein deutscher Segler vom Anfang des 20. Jahrhunderts), dann lief ich durch das Festungsgelände und immer weiter nach oben, weil ich eigentlich auf den Floien, den Hausberg Bergens laufen wollte. Unterwegs holte ich mir bei 7/eleven (witzig, eine Kette, die ich aus den USA kenne) ein belegtes Panini und einen Kaffee (mal wieder ca. 10 EUR) zum Frühstück und… lief und lief und lief… bis ich merkte, dass ich an einer der Mittelstationen der Floienbahn angekommen bin – und zum Gipfel ist es noch weit weg.
Da ich mittlerweile etwas außer Atem war (die Sportpause seit Februar und die andauernde Erkältung machen sich bemerkbar!), holte ich mir am Automaten ein Ticket und freute mich bald, als ich merkte, dass sich der Kabel der Bergbahn in Bewegung setzte… Nur… dass ich mit meinem Ticket nicht durch die Absperrung kam und… die Bahn ohne halt nach oben durchgerauscht ist! Ich wollte mich schon aufregen – nein, ich habe mich bereits aufgeregt, was der Scheiß soll, vor allem, da auf einem Leuchtbahn informiert wurde, dass die Bahn alle 30 Minuten fährt, aber… bald bemerkte ich, dass sich der Kabel wieder bewegt! Und diesmal hielt die Bahn auf dem Weg nach oben an meiner Station tatsächlich an, der Führer stieg aus seinem Zug aus, entriegelte die Tür (anscheinend eine Störung) und in wenigen Minuten war ich auf über 600m ü.d.M.! Was für ein Ausblick! Alleine dafür hat sich die Fahrt schon gelohnt und da das Wetter mittlerweile auch besser wurde (am Morgen war es noch kühl und diesig), entschied ich mich zumindest den Rückweg zu Fuß hinter mich zu bringen und ca. 1,5 Stunden lang lief ich, teilweise über Stock und Stein, herunter, bis ich wieder am Hafen war.
Wenn man mir gesagt hätte, ich soll es machen, ich hätte mich wohl dagegen entschieden, aber da es meine eigene Entscheidung war und ich den Abgang im eigenen Tempo gestalten konnte, genoss ich es wirklich durch die Natur zu wandern und die vielen Farne, Moose und Beerenpflanzen zu sehen, die Felsen anzuschauen, dem Plätschern des Wassers zu lauschen, dass beinah überall zu sein schien…
Unterwegs merkte ich auch, dass ich fast keine Halsschmerzen mehr verspürte, was natürlich noch zusätzlich meine Laune hob – das leichte Kratzen konnte man glatt „übersehen“…
Im Hafen angekommen lief ich endlich zum Fischmarkt und nach einigen Photorunden entlang der Stände und der Becken mit lebenden Krabben und Krebsen, entschied ich mich für eine Mittagspause mit Fisch! Lecker! Auch wenn ich wohl in Deutschland keine 18 EUR für einen Teller mit Schrimps und Krebsfleisch ausgegeben hätte… Habe ich schon erwähnt, dass es hier teuer ist???
Vom Hafen war es nicht mehr weit zurück ins Hotel und direkt vor dem Hotel wartete mal wieder ein Flughafenbus (Haltestelle direkt vor dem Eingang), so dass es nicht mehr lange dauerte, bis ich am Flughafen mein Gepäck einchecken konnte – und erlebte dabei auch eine kleine Überraschung. Ich hatte mich bereits am Abend zuvor im Internet eingecheckt und umso erstaunte war ich, als auf der Bordkarte plötzlich nicht mehr 12F (also Fensterplatz hinten), sondern 1C stand! Wurde ich etwa upgegraded? Ich hatte zwar im Vorfeld SAS kontaktiert, aber eigentlich mit der Strecke nach Bergen gerechnet und jetzt plötzlich 1C??
Ich wollte dem nicht so recht glauben, aber als ich beim boarding nochmals einen Ausdruck mit diesem Platz bekam, setzte ich mich dort auch brav hin – und erlebte meine (SAS-) blaues Wunder! Nicht nur dass der Mittelplatz nicht unbesetzt blieb und man das ganze Handgepäck in die Ablage legen musste (war ja die erste Reihe, also kein Gepäck unter den Füssen gestattet), es gab auch keine spezielle Behandlung! Ok, man hatte mehr Platz für die Beine, aber ansonsten… Es wurde ein Pappbecher mit Kaffee oder Tee serviert – und das jedem im Flieger! Und dafür wurde mein Fensterplatz geopfert?? Ich war mehr als enttäuscht…
In Oslo angekommen holte ich schnell mein Gepäck, suchte nach dem Flughafenzug und bereits eine Halbe Stunde später kam ich in Skoeyen an, wo ich mein Zimmer in einem Scandic Hotel reserviert habe. Das Hotel (wir bekommen bald auch ein Haus dieser Kette in Berlin am Potsdamer Platz) war OK, aber nichts besonderes – als ich an der Rezeption nach der „Spezialität“ der Scandic Hotels fragte, hieß es, sie seien nordisch, ökologisch und fast vollständig biologisch abbaubar und so sahen die Zimmer auch aus – viel Holz, wenig Chemie… Natur halt! Sogar einen kleinen Käfer habe ich gefunden und erlegt, kaum betrat ich das Zimmer. Ich will nur hoffen, dass es tatsächlich ein Käfer war…
Am Abend habe ich nicht mehr viel unternommen, bei McDonalds zu Abend gegessen, die Umgebung des Hotels (lauter Geschäfte) ausgekundschaftet und… wieder mal online gewesen – Internet was included. Genauso wie das Frühstück, so dass ich den heutigen Tag mit einer ausgebiegen Mahlzeit begonnen habe und… dann keine Kraft hatte, den Tag wirklich anzugehen. Nach dem Frühstück kam ich nämlich aufs Zimmer zurück, flätzte mich in den bequemen Liegestuhl vor dem Fernseher, machte wieder Internet an, und… brauchte wohl nochmals eine Stunde, um wieder aufzustehen…
Ah nochmals zum Frühstück – zum einen saß in meiner Nähe eine Familie mit einem Kind im Kinderwagen… Sie waren anscheinend schon mit dem Essen fertig, aber zu faul sofort aufzustehen und… das Kind langweilte sich auch in seinem Gefährt und machte es auch laut kund! Ich dachte, ich werde verrückt, und das, wo ich doch in Ruhe meinen Kaffee genießen wollte! Und als ob das nicht genug sei, blitzte die Mami ständig mit ihrem Arschgeweih in meine Richtung – and it was really a big one! Sehr unappetitlich!
Kaum waren sie weg, kam dann ein deutsches Männerpärchen zum Frühstück. Im Partnerlook von Lonsdale-Poloshirts… Wenn ich jemals so werden sollte, erschießt mich bitte! Danke…

Letztendlich machte ich mich aber endlich auf den Weg und vom Bahnhof Nationaltheatret lief ich zum Hafen runter, wo sich das moderne Einkaufsviertel Aker Brygge befindet. Sehr stylisch, sehr schön, hat mich ein bisschen an Potsdamer Platz erinnert, auch wenn die Häuser natürlich nicht so hoch sind. Leider fing es gerade anzuregnen, also konnte ich den Spaziergang nicht 100% genießen, aber trotzdem hat es mir dort sehr gut gefallen. Nach einer Runde bewegte ich mich weiter entlang des Hafens, zuerst zum Eurovision Village, dass vor dem Rathaus aufgebaut wurde (sollte ich mir für die Show am Abend merken!), dann weiter Richtung der AIDAcara, die gerade vor Anker lag (ob die für die Nacht im Hafen bleibt, um Lena zu unterstützen?), an der alten Stadtfestung entlang (unterwegs sah ich Charlotte Engelhart sowie einen Ü-Wagen von N24.tv – wie ich aufschnappen konnte, wollen sie am Abend sparsam drehen, aber natürlich alles mit Lena!), bis ich an der Neuen Staatsoper ankam.
Und jetzt sitze ich, wie gesagt, auf dem Dach des Opernhauses, genieße die Sonnenstrahlen (die dunkle Wolke am Horizont wird aber immer größer, also sollte ich wohl bald aufhören und mich woanders begeben), beobachte den russischen Großsegler Sedow, der hier in der Nähe vor Anker liegt und… es geht mir gut!

Donnerstag, 27. Mai 2010

27.05.2010 Hardanger in a nutshell


Zum ersten Mal seit langem habe ich die Nacht durchgeschlafen – wohl Paracetamol sei dank – aber trotzdem gehörte der erste Gedanke am Morgen meinem schmerzenden Hals und einem Mittel dagegen… Also immer noch nicht gesund… Toll!
Nichts desto trotz genoss ich einen Kaffee mit einem Muffin und machte ich mich fertig für meine Tour „Hardanger in a nutshell“. Überpünktlich traf ich am Bahnhof ein, um den Regionalzug nach Voss zu nehmen, und da ich bis zur Abfahrt noch genug Zeit hatte, schaute ich mich nach einem Bargeldautomaten um… um gleich am frühen Morgen eine nächste Enttäuschung zu erleben – die Karte funktioniert immer noch nicht! Ich verstehe es nicht! Schon wollte ich zu einer meiner Kreditkarten greifen, um damit Bargeld abzuheben, aber zuerst versuchte ich es noch mit meiner Payback-EC und zumindest die hat funktioniert, also bin ich endlich wieder flüssig, ohne dass das große Problem gelöst ist…
Wie gesagt von Bergen fuhr ich dann mit einem Regionalzug nach Voss und da die halbe Fahrt durch irgendwelche Tunnel führte, konnte ich gut an meinem Reisetagebuch arbeiten, ohne etwas schönes und/oder wichtiges zu verpassen. Zwischendurch versuchte ich auch immer wieder Photos zu machen, aber leider machten sich mal wieder Grenzen meiner geliebten Photokamera sichtbar – das Akku hatte mir schon Gestern Probleme bereitet, weil ich es nach dem Paris-Aufenthalt nicht mehr aufgeladen habe, gab es dann Gestern Abend den Geist auf. Heute war aber während der Zugfahrt das Lichtsensor das größte Problem – es dauerte einfach zu lang, sich von dunkel auf Tageslicht umzustellen, so dass wir oftmals schon wieder im nächsten Tunnel verschwanden, bis mein Apparat bereit war, ein scharfes Photo zu machen… Schade, ich werde es mir doch noch überlegen müssen, mir eine neue Kamera zu zu legen.
In Voss angekommen, ging es gleich weiter mit einem Bus nach Uvlik – und auch wenn es sich dabei um einen ganz normalen Linienbus handelte, so wusste der Fahrer ganz genau, was er seinen Passagieren schuldig ist, und machte an den besonders reizvollen Stellen (großer Wasserfall oder Panoramablick) einen kurzen Stopp, damit man in Ruhe fotografieren konnte – danke schön!
Kaum waren wir in Ulvik angekommen, sah man schon unser Schnellboot am Horizont und so dauerte es nicht mehr lange, bis wir unsere Tour Richtung Eidfjord fortsetzen konnten, einem kleinen Städtchen, eigentlich wohl eher ein Dorf am Ende des Hardanger-Fjordes, des dritt längsten Fjordes in der Welt, wie ich in einer Broschüre nachgelesen habe. Unterwegs wurde eine anschließende Bustour verkauft, aber da ich für den Ausflug bereits über 100 EUR ausgegeben habe, waren mir die zusätzlichen 250 NOK, also ca. 35 EUR wirklich zu viel und reine Geschäftemacherei. Ich habe zwar schon bemerkt, dass Norwegen nicht billig ist, aber 35 EUR für eine 2-stündige Bustour zu einem Wasserfall??
Statt dessen bin ich dann lieber ein bisschen durch das Dorf gelaufen, habe das gute Wetter genossen (auch wenn die Berggipfel drumherum unter Schnee liegen, sind es unten im Tal beim heutigen Sonnenschein angenehme Temperaturen) und nachdem ich ein sonniges Plätzchen direkt am Fjord gefunden habe, packte ich mein Netbook raus und… fühlte mich wie ein berühmter Schriftsteller (oder auch viele), der an einem einsamen Ort an seinem nächsten Roman bastelt… Ok, bei mir war es nur mein Reisetagebuch - ich werde vielleicht niemals einen Pulitzerpreis gewinnen (bin ja kein Journalist), noch einen Nobelpreis für Literatur (Stockholm ist zwar nicht weit, aber trotzdem in einem anderen Land) aber trotzdem hat die Schreiberei viel Spaß gemacht... Und die zwei Stunden Ruhe, die ich mir so geschenkt habe, kann ich auf jeden Fall gut gebrauchen…
Kurz vor 15 Uhr ging ich wieder an Bord von unserem Schnellboot und zuerst ging es auf dem bekannten Weg nach Utlik, und dann weiter bis nach Norheimsund. Die Fahrt machte dann auch mehr Spaß, da es merklich wärmer geworden ist – so lief ich auch ständig zwischen meinem Platz unten und den Oberdeck hin und her um noch mehr Photos vom Fjord, den Dörfern und Städtchen an den Ufern, den Gletschern und natürlich auch von mir zu machen.
In Norheimsund angekommen dauerte es nicht lange, bis der Bus nach Bergen vorfuhr, und so startete ich die letzte Etappe – das Akku meines Apparates hatte bereits den Geist aufgegeben (dabei habe ich es auf dem Schiff ca. 15 Minuten lang aufgeladen, weil es schon da Schwäche zeigte), und so konzentrierte ich mich darauf, das Gesehene auf meiner inneren Festplatte zu speichern – und es gab einiges davon…
Wieder einmal interessante Flussläufe mit Wasserfällen, verschneite Bergkuppen mit Gletschern, Bergseen mit kleinen Felsinselchen – auf einer wuchsen gerade nur ein paar Bäume, auf einer anderen reichte der Platz gerade für ein kleines Bootshaus (ich frage mich nur, wie der Besitzer dahin kommt?)… Es war einfach nur herrlich – nach jeder Tunneldurchfahrt änderte sich die Landschaft ein bisschen, irgendwann waren wir auch wieder an dem Fjord, an den wir bereits am Morgen mit dem Zug entlang gefahren sind… Die Fahrt strebte dem Ende zu…
In Bergen angekommen entschied ich mich, mein Abendessen bei Burger King einzunehmen (ja, ich weiß, ich wollte eigentlich etwas typisch norwegisches, vor allem aber Fisch essen), und merkte auch wieder, wie teuer das Leben hier ist – ein normales Menü startet hier bei ca. 80 NOK, das sind über 10 EUR! So viel zahlt man in Deutschland nicht! Aber… trotzdem fühle ich mich hier sehr wohl…
Am Abend habe ich wieder eine Paracetamol genommen und bin brav im Zimmer geblieben (dabei wüsste ich sogar, wo ich andere Gays treffen könnte, weil mir über Internet ein Tipp gegeben wurde…), aber nein! Stattdessen habe ich das 2. Halbfinale für den ESC geguckt – am Samstag ist bereits in Oslo das Finale und jetzt wurden noch die letzten 10 Teilnehmer auserkoren – leider sind meine beiden Favoriten, nämlich Slowenien und Kroatien nicht mehr dabei… Dafür aber Aserbeidschan, Armenien, Türkei und noch mehr solcher Staaten, bei denen man sich fragen kann, was sie bei einem Europäischen Wettbewerb suchen… Israel ist auch dabei – der Junge sieht zwar nett aus, aber… man, hat er schief gesungen! Und trotzdem ist er im Finale… haben die Menschen keine Ohren??? Mal schauen, was der Finaleabend so mit sich bringt… Morgen Nachmittag geht es auf jeden Fall nach Oslo weiter…

Mittwoch, 26. Mai 2010

26.05.2010 Auf in den hohen Norden


Nachdem ich Gestern im Radio von einem möglichen Streik am Flughafen erschrocken wurde, war ich doch froh, heute Morgen zu hören, dass es keine Streiks gibt und so kam ich pünktlich mit einer SAS-Maschine
in Kopenhagen und dann mit einer anderen in Bergen an.
Auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob ich die richtige Entscheidung getroffen habe, weil meine Halsschmerzen immer noch andauern, der Druck in den Ohren während des Fluges nicht zu übersehen war und die Medikamente, die ich mir in den Flughafenapotheken in Paris und Berlin geholt habe, bisher keine große Linderung gebracht haben. Und auch wenn es mir manchmal von den ganzen Lutschtabletten und Salbeibonbons zu süß ist, so setze ich die „Therapie“ fort, damit ich meinen Schuss der Reisedroge genießen kann!
In Bergen angekommen erlebte ich aber bereits am Flughafen meinen ersten Schock, als sich herausstellte, dass ich kein Bargeld am Automaten bekomme. Ich hatte noch am Morgen in Berlin 20 EUR gezogen, damit ich etwas Bargeld unterwegs habe, aber den Rest wollte ich erst vor Ort abheben, weil es hier eh noch die norwegische Krone als Währung gibt… Und so bin ich erstmal ohne Bares – zum Glück konnte ich aber die Busfahrt vom Flughafen in die Stadt (Endhaltestelle direkt an meinem Hotel) mit Kreditkarte bezahlen.

In Bergen angekommen, bezog ich schnell mein Zimmer (nicht spezielles, kein Safe, aber zumindest eine Kaffeemaschine) und machte mich auf den Weg zur Touristeninformation, um einen Ausflug für Morgen zu buchen. Ich hatte mich im Flieger etwas über
Bergen informiert, und entschloss mich, eine Tagestour durch die Fjorden zu buchen, um das typische landschaftliche Merkmal Norwegens kennen zu lernen – die Stadt kann ich ja auf eigene Faust entdecken und das habe ich auch bereits zum Teil am ersten Nachmittag gemacht – in Ölzeug bekleidet, denn kaum verließ ich das Hotel fing es an zu regnen, so dass ich kehrt machte, einen Kapuzenshirt und eben die gelbe Regenjacke anzog und so ausgestattet die Stadt erkundete. Natürlich nicht ohne an anderen Geldautomaten mein Glück zu versuchen – leider ohne Erfolg, so dass ich nach meiner Rückkehr ins Hotel und einem Blick auf mein Konto übers Internet, die Bank anrief – die mir aber nicht helfen konnte. Die Karte ist nicht gesperrt, genug Dispo habe ich auch…
Und trotzdem funktioniert es nicht („Die Anfrage wurde von Ihrer Bank abgelehnt“). Ich habe einen Rat bekommen, Morgen wieder zu versuchen, weil vielleicht die Leitung gestört sei… Ich bin gespannt.
Auf jeden Fall habe ich dann den Abend im Hotel verbracht, ein bisschen rumgesurft (bei Radisson ist es kostenfrei), eine Paracetamol geschluckt… Ich hoffe, Morgen geht es mir wieder besser – die große Tour findet ja doch hoffentlich mit mir statt…

Dienstag, 25. Mai 2010

24.05.2010 Und schon wieder weg aus Paris...



Unausgeschlafen, müde und mürrisch guckte ich am Morgen einem langen Tag entgegen – es macht wirklich keinen Spaß zu reisen, wenn man krank ist, aber wenn man bereits unterwegs ist, muss man eben durch. Also verzichtete ich aufs Frühstück, trank stattdessen einen Schokojoghurt, der von Julia verschmäht wurde und nachdem wir alle Sachen wieder gepackt haben, machten wir uns auf den Weg zum Eiffelturm, den Julia (und auch meine Mutter) unbedingt endlich sehen wollte.
Bald schon waren wir am Etoile, sahen den großen Arc de Triomphe und nachdem ich in einer Seitenstraße einen Parkplatz gefunden habe (war an dem Tag wg. Feiertag sogar kostenfrei. Blöd nur, dass ich es erst bemerkt habe, als ich bereits für 10,00 EUR eine Parkkarte gekauft hatte), und wir einen Kaffee an der Avenue Kleber genossen hatten, liefen wir weiter bis zum Trocadero und dann runter auf die andere Flussseite zum Eiffelturm. Rauf wollte aber keiner von uns so wirklich (ok, Julia vielleicht schon, aber wir haben sie nicht danach gefragt), also spazierten wir entlang der Seine bis zur nächsten Brücke, machten zwischendurch eine Pause für Peter (aber auch gut für uns, den es wurden schon wieder ca. 30C im Schatten) und danach ging es weiter zu den Champs Elysees, die an dem Tag in einem großen Garten verwandelt wurden –
die gesamte Straße war für den Autoverkehr gesperrt und stattdessen wurden dort wunderschöne Blumenbeete eingerichtet und verschiedene Sträuchern „gepflanzt“, so dass man sich wie in einem Park vorkam – nur eben unter tausenden und abertausenden von Menschen, so dass es nicht wirklich Spaß machte und so kehrten wir zum Auto zurück und setzten unsere City Tour mit unserem Renault fort… Zuerst ging es zum Eiffelturm runter, dann entlang der Rive zum Invalidenpalast, weiter zu den Champs Elysees, Place de la Concorde mit dem ägyptischen Obelisken, wieder zurück auf die andere Flussseite Richtung Sorbonne, zum Louvre (das ich umkreisen musste, um endlich in den Hof reinfahren zu dürfen),
auf die Ile de la Cité mit der Notre Dame-Kathedrale… Eigentlich wollte ich auch noch zum Centre Georges Pompidou, aber nachdem ich nicht die richtige Straße fand, verzichtete ich darauf und steuerte Montmartre an… Und hier begann wieder der Stress mit dem Parkplatz – obwohl ich in fast jede Seitenstraße abbog, war einfach nichts zu finden. Peter meinte schon, ich solle zurück zum Flughafen fahren, aber so schnell gebe ich nicht auf, und hinter dem Berg fand ich endlich genug Platz, um unser Auto stehen zu lassen, so dass wir doch noch einen Spaziergang zur der Kirche Sacre Coeur machen konnten und einen letzten Blick über Paris schweifen ließen.
Zurück zum Flughafen wurde es doch noch einmal spannend – kurz bevor wir die Autobahn erreichten, steuerte ich eine Tankstelle an, um das Auto vollaufgetankt zurück zu geben. Die Rechnung konnte sich sehen lassen – 13 EUR für ca. 180km, aber nachdem Peter meinte, dass es viel zu wenig sei und die Tankanzeige nicht voll zeigen wollte, fuhr ich die nächste Tankstelle an, um… 2 Liter nachzutanken und ein bisschen Diesel zu verschütten! Der Tank war doch voll und nachdem ich den Schlüssel erneut umgedreht habe, zeigte es auch die Tankanzeige an… Dafür aber waren wir kurz vorm Flughafen zur rechten Zeit an der richtigen Stelle, um eine A380 der Air France starten zu sehen! Wow! Was für ein majestätischer Einblick, schoss es mir durch den Kopf! Und ich war davon so geflasht, dass ich viel zu spät nach meinem Photoapparat griff, den Deckel vergaß und damit ein schönes schwarzes Photo von dem Flieger schoss… Tja… Aber ich freue mich schon auf meinen Flug mit der A380 im Oktober! Johannesburg, ich komme *lach.
Ansonsten verlief der Nachmittag wieder ruhig, der Regionalflieger nach Düsseldorf war pünktlich, bei Sixt bekam ich einen schnellen Golf mit Navi für die Weiterfahrt nach Berlin und nach etwas über einer Stunde Fahrt lieferten wir bereits Julia bei ihrer Mutter ab. Und nach einem heißen Tee für meinen schmerzenden Hals, setzten wir unsere Fahrt nach Braunschweig fort, wo ich kurz nach 23 Uhr im Bett verschwand – langsam machten sich die ganzen schlecht durchgeschlafenen Nächte bemerkbar und auf den letzten Kilometern konnte ich unser Ziel auch kaum noch abwarten… Und auch heute, als ich endlich in Berlin angekommen bin, war ich darüber sehr froh, denn auch wenn ich unterwegs mehrere Pausen gemacht habe (bei Oma zum Tee trinken, bei Magdeburg zum einkaufen, bei Zieser zum Hamburger essen), so war ich fix und alle, als ich meine Sachen in die Wohnung geschleppt habe…
Und jetzt wird ausgepackt, umgepackt und Morgen geht es nach Norwegen… Ob ich mich drüber freue??? Ich weiß es nicht!

Sonntag, 23. Mai 2010

23.05.2010... Im Disneyland


Aber auch diesmal sollte mich keine ruhige und vor allem erholsame Nacht erwarten – Peter hatte sich zwar entschieden auf dem Sofa unten zu pennen, also wurde ich nicht von seinem Schnarchen geweckt, aber dafür wurden meine Halsschmerzen so stark, dass ich mehrmals in der Nacht deswegen aufwachte. Und als am frühen Morgen auch noch die Kopfschmerzen wieder stärker wurden, schluckte ich endlich etwas dagegen und konnte so bis zum Morgen durchhalten… Heute steht also der lange Tag im Disneyland an?? Na toll!
Nach einem Frühstück in Familienatmosphäre mussten wir schon wieder auschecken und nachdem wir noch im Ort frisches Baguette besorgt haben (langsam wurde mein Französisch auch wieder etwas flüssiger), fuhren wir zum Disneyland. Dort angekommen holten wir schnell meine Freikarte und die Tickets für den Rest der „Reisegruppe“ ab und… waren mitten im Geschehen! Über die Main Street USA liefen wir zuerst Richtung des Cindarella-Schloßes um dann zum Discovery Land abzubiegen. Julia wollte eigentlich auf den Orbitron, aber da die Warteschlange bereits ca. 60 Minuten betrug, und wir beide auch zur Achterbahn wollten, entschied ich mich, mit Julia auf die Space Mountain: Mission 2 zu gehen – zum Glück war sie auch bereits groß genug dafür, und nach ca. „nur“ 45 Minuten saßen wir endlich in unserem Wagen… Und ich dachte nur noch… „was hat mich denn diesmal geritten???“ Ich weiß nur eins – zum einen habe ich eine Hand an Julias Bein gehabt, um ihr das Gefühl zu geben, nicht alleine zu sein und um selbst zu achten, ob sie sicher sitzt (wäre es nicht der Fall, hätte ich bei den ganzen Loopings und Schrauben in der vollkommenen Dunkelheit eh nichts ausrichten können), zum anderen… habe ich mir die Lunge aus dem Hals geschrieen! Dabei hätte ich ja vorgewarnt sein müssen, weil ich zum einen bereits vor Jahren hier und auch vor 2 Jahren mit Verena auf diesem „Spielzeug“ und ihr blasses Gesicht kann man nicht so leicht vergessen… Aber Julia hat es gefallen! Leicht schwankend aber trotzdem glücklich verließen wir die Bahn und suchten den Rest der Truppe,
der schon auf uns wartete…
Weiter führte ich uns zu „It’a small world“ – ich wollte, dass wir etwas gemeinsam tun, und dafür eignete ich diese kleine Bootstour durch die ganze Welt hervorragend – und die Wartezeit von ca. 10 Minuten war nicht der Rede wert… Das Märchenland Fantasy Land hielt uns aber auch noch danach in Atem… Wir stellten uns beim Teetassen-Karussell an, dann wanderten wir durch den geheimnisvollen Garten von Alice und besuchten die
Herz-Königin in ihrem Schloss – alles Sachen, die ich noch nie gemacht hatte – man merkt, dass man mit Kindern andere Sachen bevorzugt.
Als nächstes kamen wir ins Adventure Land und wanderten durch die Höllen von irgendwelchen Piraten, durchschritten eine Hängebrücke, besuchten die schweizer Robinson-Familie in ihrem Baumhaus… Nur auf die Indiana Jones-Achterbahn mussten wir verzichten – sie war gerade aus irgendwelchen Gründen gesperrt und es war nicht abzusehen, wann sie wieder öffnet… Schade!
Vom Adventure Land war es nicht mehr weit zum Wilden Westen und dem Frontier Land und auch wenn die Wartezeit zur hiesigen Achterbahn Big Thunder Mountain sage und schreibe 70 Minuten betragen sollte (und so lange haben wir in etwa tatsächlich angestanden, vor allem, weil ich mich für eine langsamere/längere Schlange im Inneren des Wartegebäudes entschied), stellte sich diesmal auch meine Mutter mit an… Mutig, mutig! Aber hier waren keine Loopings zu erwarten und auch wenn sich Julia mit dem Kopf gegen eine Haltestange stieß und ich gleich bei dem ersten Bremsvorgang unangenehmen Schmerz im Rücken verspürte, so war es im Vergleich zu der ersten Bahn ein Klacks. Danach kam auch endlich Shopping an die Reihe und nach einem langen hin- und her bekam Julia von ihrer Oma einen Plüsch-Pluto mit Wickeldecke geschenkt, bevor wir das House of Horror, also das Phantom Manor besuchten… Es ist immer wieder spannend, was man sich einfällt, um Kinder zu erschrecken, aber Julia hat angeblich zu jedem Knochenmann ein Kommentar abgelassen und fand das ganze eher lustig…
Tja, jedem das seine ;)
Der halbe Tag war längst vorbei, die erste Runde durch das Park auch, und als wir wieder in die Nähe des Cindarella-Schlosses kamen, stellte es sich heraus, dass die ersten Besucher bereits ihre Plätze für die Hauptparade einnehmen, also setzten wir uns auch dazu – zuerst noch in der prallen Sonne, aber bis die Parade einfing (ca. 30 Minuten später) saßen wir bereits im Schatten und genossen die Show der verschiedenen Disney-Figuren. Julia hatte zwar zuvor gequengelt, dass es ihr langweilig ist, aber nach der Parade war sie trotzdem froh, dass wir gewartet haben – manchmal muss man die kleinen zu ihrem Glück eben auch zwingen *lach. Zuletzt besuchten wir noch Star Tours, einen Flugsimulator, wo eine Reise in die weiten der Galaxien, alles natürlich sehr stark an Star Wars orientiert, durchgeführt wird.
Auch das haben wir zum Abschluss mit der ganzen Familie erlebt, so dass es, hoffe ich, im Großen und Ganzen ein schöner Tag für alle war. Auch wenn er für mich noch nicht zu Ende war, da wir noch den Weg zu unserem nächsten Hotel in der Nähe von La Defense in Paris finden mussten – und auch hier zeigte es sich, dass der Google-Wegweiser nicht genau ist. Obwohl ich mich nämlich an die Wegweiser Richtung Rouen gehalten habe, landete ich plötzlich nicht auf dem südlichen, sondern nördlichen Autobahnring, der sog. Peripherique. Zum Glück ist er aber, im Gegensatz zur Stadtautobahn in Berlin, wirklich geschlossen, und so reisten wir von der anderen Seite nach La Defense an, und nach einigen Irrfahrten auf den letzten Metern, fanden wir auch unser Haus für die nächste Nacht.
Nachdem wir die Zimmer bezogen haben (leider ohne Eiffelturm-Blick), entschieden wir uns für ein Abendessen im Hotelrestaurant, das ich aber nicht wirklich genießen konnte – das Essen war zwar lecker, aber da meine Mutter unzufrieden war, tauschte ich mir ihr und gab mein leckeres Lammschaschlik weg. Aber auch sonst hatte ich meine Probleme – die Halsschmerzen hielten weiterhin an, also machten schlucken nicht unbedingt viel Spaß… Nach einer kurzen TV-Pause bettete ich mich (mit Ohrstöpseln ausgestattet) zur Nachtruhe, die aber bald wieder vorbei war, als ich von Peters Schnarchen und meinen erneuten Halsschmerzen geweckten wurden… Das war eine lange Nacht…

Samstag, 22. Mai 2010

22.05.2010 Auf nach Paris...


Bereits am Freitag bin ich direkt nach der Arbeit zur Autovermietung gefahren, und machte mich auf den Weg nach Braunschweig, nur um nach einer kurzen Nacht (ich war schon wieder viel zu früh wach, aber ich schlafe allgemein schlecht in der letzten Zeit) weiter zum Flughafen nach Hannover aufzubrechen. Peter war sogar mehr als pünktlich (weil er bei Mama noch ins Internet wollte), und auch wenn wir in Nachrichten von einem Flugzeugabsturz in Indien erfuhren, so freuten wir uns auf unseren Flieger nach Paris.
Auch wenn die Fahrt zum Flughafen nicht ganz stressfrei war – Mama hatte mir nämlich ab Abend zuvor eröffnet, dass meine Nichte keinen gültigen Kinderpass mehr hat – der alte ist an ihrem 10. Geburtstag abgelaufen, und an einen neuen hat niemand gedacht. Normalerweise wäre es auch kein Problem, weil wir die ganze Strecke mit einem Mietwagen zurück legen wollten, aber da ich mich kurzfristig entschied zu fliegen, wurde es zu einem wichtigen Thema. Ich hatte zwar dann im Internet recherchiert, dass ein abgelaufener Pass bei Reisen innerhalb der EU trotzdem noch ein Jahr lang akzeptiert wird, aber der Rest Unsicherheit blieb trotzdem.
Wir wurden dann aber ohne Probleme eingecheckt, geboarded und… kaum hatten wir mit dem Flugzeug den Hochnebel durchstossen, zeigte sich auch endlich die Sonne! Schließlich wurde für das Wochenende schönes Wetter vorhergesagt…
Der Flug nach Hannover verlief kurzweilig – neben meinem Bruder und mir saß eine LH-Stewardess auf ihrem Weg zum Einsatz auf einem Jumbo nach Toronto, also konnten wir ein sehr interessantes Gespräch führen und ohne Zwischenfälle landeten wir bald in Hessen, nur um nach einiger Wartezeit den nächsten Flieger nach Paris zu nehmen. Auch dieser Flugverlief ruhig beim schönen Wetter und schon bald landeten wir in der französischen Hauptstadt. Ich war bisher zwei Mal mit einem Flugzeug in Paris gelandet, aber beide Male war es eine Air France-Maschine und umso stärker war ich von dem Terminalgebäude überrascht – ein rundes Hauptgebäude in der Mitte, wo sich die Check-in-Schalter befinden und mehrere Satelite drumherum, wo man aus dem Flugzeug steigt!
Einfach toll! Ich muss mal recherchieren, welcher Architekt dafür verantwortlich zeichnet.
Nachdem wir endlich unser Gepäck hatten (es dauerte so lange, wie in Berlin!), suchte ich Europcar und schon bald saßen wir in unserem Auto für die nächsten zwei Tage – eine Renault Kangoo… Blöderweise ohne Navi (dabei hatte ich daran gedacht, danach zu fragen, aber… es dann doch wieder vergessen…). Aber ich war gut vorbereitet und hatte mir zu Hause die ganzen Strecken aus Google Maps ausgedruckt! Und auch wenn ich mich zuerst ein bisschen verfahren hatte (der Weg war wohl aus dem Terminal 2, wir aber am Terminal 1), so fanden wir endlich die richtige Richtung und mit jedem Kilometer näherten wir uns dem Disneyland-Gelände. Unterwegs erledigten wir noch ein paar Besorgungen (Abendessen und Frühstück für den nächsten Tag, Getränke usw.) und endlich waren wir in der Nähe von unserem Hotel – nur dass auch hier der Google-Plan etwas ungenau war und es kostete uns einige Zeit, bis ich unser Hotel in einer Seitenstraße erblickte… Es war mittlerweile nach 16 Uhr, also dachte ich eigentlich, dass wir unser „Reich“ gleich beziehen können, aber… diese Rechnung habe ich ohne die Franzosen gemacht – leider sei unsere Villa noch nicht fertig, hieß es, wir sollen in 10-15 Minuten nochmals nachfragen… Also machten wir uns auf, das Gelände zu erkunden… Und es gab genug davon – das Hotel war nämlich in Wirklichkeit ein Feriendorf mit lauter kleinen Häuschen, einem großem Teich und mehreren kleinen, einem Indoor- und einem Outdoor-Pool, einem Kinderspielplatz und und und… Nach 15 Minuten bekamen wir aber tatsächlich unsere Zimmerkarten (stattdessen wurden dann die nächsten Gäste vertröstet, ihre Zimmer seien in 10-15 Minuten fertig) und… es war ein Erlebnis!
Unsere Villa bestand aus 2 Etagen (geschätzte 80m²) mit Küche, WC und einem großen Speisezimmer/Living Room unten und zwei Schlafzimmern mit Duschbad und zusätzlichem Wannenbad oben! Das war eine gute Wahl! Sogar eine Waschmaschine mit Trockner gab es in einem Raum neben der Küche (und die war natürlich mit Kühlschrank, Mikrowelle, Ofen und Geschirrspüler ausgestattet)… Ich glaube, so könnte ich leben (und der gleichen Meinung war auch meine Mutter). Leider sollten wir hier nur eine Nacht verbringen (bei EUR 200,00 pro Nacht kann man sich auch kaum mehr leisten), also machten wir uns auf, uns an den Swimmingpool zu legen – es war zwar bald 18 Uhr, aber die Sonne war noch hoch am Himmel, es herrschten geschätzte 25C und Peter und meine Nichte trauten sich sogar ins Wasser – mir war es aber viel zu kalt, und da ich langsam auch Kopfschmerzen hatte (der Tag war ja bereits lang genug) und auch leichtes Kratzen im Hals verspürte, zog ich es vor, mich auf der Sonneliege lang zu machen und die Wärme zu genießen…
Nach dem Abendessen in Familien- atmosphäre (Peter ließ, wie fast immer, auf sich warten und auch sonst war es nicht besonders ruhig), raffte ich mich nochmals auf, meiner Mutter und Julia das Disney Village zu zeigen (und vergaß auch für ne kurze Zeit meine Kopf- und Halsschmerzen), aber nach der Rückkehr ins Hotel waren sie wieder da, also wurde ich nicht mehr alt und verzog mich schnell ins Bett…