Samstag, 27. März 2010

27.03.2010 Im Flugzeug

Es ist 6:30 Uhr morgens, wir haben noch ca. 2500 km bis nach Berlin, der dritte Spielfilm fängt gerade an, und wenn ich daran denke, dass ich heute mit dem wenigen Schlaf, den ich bisher hatte, bis mindestens 19 Uhr durchhalten muss, wird es mir anders… Na ja, es wird sich zeigen, wie gut es geht!
Die letzten zwei Tage von unserem Aufenthalt in Kuba sind auch vorbei, und da es Gestern auch nochmals richtig heiß geworden ist, haben wohl auch die letzten die Chance genutzt, sich einen Sonnenbrand zu holen – was man vor allem dann am Flughafen gesehen hat… Aber bevor der letzte Tag kam, kam auch noch der vorletzte Tag und damit auch unser letzter Ausflug und unser letzter Abend… aber der Reihe nach!
Wir haben für die ganze Gruppe eine „Crusedo del Sol“, eine Kreuzfahrt entlang der Küste von Varadero gebucht, und nachdem wir mit einer kleinen Verspätung vom Hotel abgeholt wurden, dauerte es nicht lange, bis wir in der Marina ankamen und auf unser Katamaran einsteigen konnten. Und es tat gut zu sehen, wie sich alle anderen auf großen Booten mit bis zu 80 Leuten „stapelten“, während wir unser Boot (zugegeben etwas kleiner) für uns alleine hatten. Entlang der Küste ging es zuerst zu einem Schnorchelgebiet, wo wir zwar mit einigen anderen Katamaranen zusammen trafen, aber… im Hinblick auf die möglichen Haie war es auch beruhigend, nicht ganz alleine im offenen Atlantik zu schwimmen. Wobei ich eh darauf verzichtet hatte und lieber auf dem Boot geblieben bin – und zwar im T-Shirt, damit ich meinen Sonnenbrand nicht noch verstärke… Nach der Schnorchelpause ging es weiter zum Cayo Blanco, einer schönen Insel, wo man für uns Mittagessen zubereitet hat – und das auch noch mit einer Musikcombo, die für uns aufgespielt hat.
Und nach dem Essen gab es auch noch genug Zeit, um ins Wasser zu gehen, oder die Sonne am Strand und unter Palmen zu genießen. Und nach der Mittagpause fuhren wir weiter zu einem großen Becken, das im Ozean aufgebaut wurde und wo wir… mit Delfinen „schwimmen“ durften. Nach ein paar Kunststückchen, die uns gezeigt wurden, konnten wir die Delfine streicheln, etwas mit ihnen spielen und sich auch bei einem Kuss fotografieren zu lassen. Wieder mal ein tolles Erlebnis, auch wenn man natürlich darüber streiten kann, ob es gut ist, Delfine in Gefangenschaft zu halten…
Aber irgendwie habe ich es mir auf Kuba abgewöhnt, etwas in Frage zu stellen – es bringt ja eh nichts… Und im Zweifelsfall kriegt man wieder, was zu hören, dass man die Revolution nicht beleidigen soll! Oh mein Gott, es ist wirklich schlimm! Und wenn man sich vorstellt, dass es vor 25-30 Jahren in ganz Osteuropa ganz ähnlich war, ist man froh, dass es die Perestroika, den Mauerfall und die Umwälzungen im gesamten Ostblock gab. Viva la revolution!
Am Nachmittag wurden wir wieder in unser Hotel gebracht, und nachdem wir einige Zeit zum erholen und „aufstylen“ hatten, begann unser letzter Abend. Und damit sollte eine Überraschung die nächste jagen – und entsprechend fing es auch an, denn obwohl unsere Transportmitteln für 18:45 Uhr bestellt wurden, war davon auch eine Viertelstunde später immer noch nicht zu sehen, so dass ich langsam nervös wurde, weil langsam tatsächlich auch die vollständige Gruppe anwesend war (na ja, wie immer nicht ganz pünktlich, aber immerhin früher als die Autos), aber als endlich die ersten zwei Wagen vorfuhren, konnte ich etwas aufatmen und einige Minutenspäter kam auch der Rest: alles zusammen drei wunderschöne alte amerikanische Cabrios und drei „normale“ alte amerikanische Taxis – na ja, was man eben auf Kuba für normal hält.
Und auch wenn ich zuerst gehört habe, dass kaum jemand mit einem Cabrio fahren möchte… Als die Autos dann da waren, stiegen sogar fünf Personen pro Wagen ein (wir hatten mit vier gerechnet), so dass Izabella und ich im letzten Auto (passend zu meinem Hemd, ganz in rot) alleine fuhren. Auch nett!
Eigentlich hatten wir geplant zuerst eine kleine Rundfahrt durch Varadero zu machen und dann, pünktlich zum Sonnenuntergang, auf der Terrasse von unserem Restaurant zu sitzen, Cocktails zu schlürfen, Musik zu lauschen und die untergehende Sonne zu beobachten, aber da die Autos zu spät kamen und die Sonne eh kurz vor Untergang hinter Wolken verschwunden war, war der Zeitdruck plötzlich weg, so dass wir nach der Stadtrundfahrt die Drinks zwar trotzdem auf der Terrasse, aber eben schon im Dunkeln zu uns genommen haben. Und danach wartete auf uns unser Saal im Mension Xanadu, dem alten Sommerhaus von Familie Duarte, der früher (also vor der Revolution) ganz Varadero gehörte. Und unser Saal war damals das Speisezimmer des Hauses!
Wir hatten ein Menü bestellt, das aus einem Krabbensalat, einem gegrillten Lobster zum Hauptgang (schon wieder! Aber trotzdem lecker! Und als Alternative gab es Rind) und einer herrlichen französischen Schokoladentorte bestand (die mehr als Schokolade, als aus irgendwas sonst bestand), und als ob das noch nicht genug war, wechselten wir nach dem Essen in die oberste Etage des Hauses, wo eine Bar untergebracht war… Und dort verbrachten wir noch eine Stunde bei Musik und Drinks (auch wenn ich noch nie eine Pina Colada mit Erdbeersirup und Zimtzucker getrunken habe – die Rezepte hier scheinen etwas anders zu sein…). Auf jeden Fall waren alle Gäste von diesem letzten Abend mehr als überrascht und genossen die Zeit sichtlich! Die Überraschung ist uns vollauf gelungen!
Tja, aber jetzt sind wir fast schon in Europa, in ca. 2 Stunden landen wir in Berlin und… der Alltag hat mich dann wieder. Ich habe die Möglichkeit bekommen, dieses Wochenende eine Schulung zu wiederholen, an der ich eigentlich schon letztes Wochenende teilnehmen sollte. Also gilt es, die Backen zusammen zu kneifen, und bis heute Abend durchzuhalten – dann darf ich erst einschlafen… Gute Nacht! lach

Donnerstag, 25. März 2010

24.03.2010 im Hotel

Ich habe meine Jacke wohl schon im Flugzeug liegen lassen! Mit diesem Gedanken bin ich heute Morgen aufgewacht. Als wir nämlich in Varadero gelandet sind, hatte ich meinen Sitznachbar darum gebeten, mir meine Tasche aus der Ablage zu geben und… habe wohl nicht mehr nach der Jacke geschaut! Shit… Aber zumindest weiß ich, wo Yanili fragen muss…
Nach dem Frühstück war ich dann noch kurz im Internet (oh Wunder! Es gab keine Warteschlage, so dass ich sofort an den Rechner ran konnte) und habe dann fast den ganzen Vormittag auf meinem schattigen Balkon mit Postkarten und Reisetagebuch schreiben verbracht – so verbrannt wie ich bin, möchte ich mich heute nicht der Sonne aussetzen, vor allem, weil wir ja Morgen schon wieder eine Katamaranfahrt im Programm haben.
Mittags haben wir uns dann wieder mit unserer Reiseleiterin getroffen,
und nachdem wir die letzte Tour – eine Fahrt mit den alten Autos sowie Abendessen in einem Restaurant in der Nähe (angeblich dem teuersten in der Umgebung) klar gemacht haben, und ich Yanili auch an meine Jacke angesetzt habe, habe ich den Nachmittag wieder verstärkt im Schatten oder im Zimmer verbracht – und das ist auch gut so ;)
Nach dem Abendessen war aber der Abend noch lange nicht vorbei, denn gegen 21 Uhr holte uns ein Transferbus vom Hotel ab und brachte in die nah gelegene Plaza Americas, wo ein Konzert von Buena Vista Social Club statt fand. Einige der aus dem Wenders-Film bekannten Musiker sind zwar schon tot, aber die anderen touren immer noch und machten diese Woche auch einen Stopp in Varadero. Und auch wenn mir wg. der Müdigkeit manchmal schon die Augen zufielen, so wurde ich bei den bekannteren Stücken wacher und genoss den Abend. Ein tolles Erlebnis!
Dafür ist es mir aber am Abend eingefallen, dass ich wohl auf dem Boot Gestern in Cayo Largo meine Schnorchelmaske vergessen habe. Sie muss wohl von meinem Rucksack runter gerutscht worden sein, und als ich dann ausstieg, habe ich es nicht bemerkt… Na toll!

Mittwoch, 24. März 2010

23.03.2010 Cayo Largo

Oh Gott, das war wirklich ein langer Tag!
Der Weckdienst rief mich gegen 5:30 Uhr morgens an, und kaum hatte ich den Hörer aufgelegt und kehrte ins Bad zurück um die Zähne zu Ende zu putzen, klingelte es erneut – diesmal war es Dago, der meinte, dass wir viel zu spät abfahren würden, weil auf seinem Zettel als Abholzeit 5:45 Uhr stand – auf meinem aber 6:30 Uhr…
Ich zog mich an, lief zur 24 hours Bar, merkte, dass keine Lunchpakete für uns vorbereitet wurden, kriegten schon den ersten Anfall, trank einen Kaffee und wartete auf die anderen. Langsam trödelten auch dann die ersten Personen an, aber von einer vollständigen Gruppe waren wir noch weit entfernt! Ich rief in allen Zimmer nochmals an, und bis auf drei, wo keiner abnahm, waren alle noch auf ihren Zimmern. Shit, die lassen sich mal wieder Zeit. Marcin lief dann zurück, um alle persönlich zu holen, aber als die Abfahrtszeit immer näher rückte und immer noch nicht alle da waren, lief auch ich zurück Richtung unserer Zimmer und erinnerte alle angetroffenen an ihre Reisepässe (was auch sehr gut war!). Endlich warf Marcin auch die letzten aus ihren Betten (sie waren angeblich erst gegen 5 Uhr im Hotel, weil sie am Abend zuvor nach Varadero gefahren sind) und mit ca. 15 Minuten Verspätung konnten wir Richtung Flughafen aufbrechen. Und da es sich dabei nicht um den internationalen, sondern einen kleinen, nationalen Flughafen handelte, war der Weg kürzer als erwartet, so dass wir bald das Check in (eigentlich eine Frau an einem Tisch, die unsere Reisepässe kontrollierte) und die Sicherheitskontrolle (entsprach schon mehr den internationalen Standards) passieren konnten, um in unsere Flugzeuge (2 kleine Embraer, so dass wir nicht alle in einen passen würden) einsteigen konnte. Der Flug nach Cayo Largo verlief sehr ruhig und nach ca. 5 Minuten Busfahrt waren wir auch schon im Hafen, wo wir zusammen mit anderen Gästen auf ein großes Katamaran einsteigen sollten – da der Ausflug für unsere Kunden exklusiv sein sollte, erinnerte ich Dago daran und so landeten wir auf einem netten kleinen Boot mit zwei Decks – Sonnendeck oben (und während des Tages wurde es dort wirklich heiß) und einem schattigen „Tanzdeck“ unten (von mir bevorzugt, trotzdem habe ich jetzt einen Sonnenbrand bis geht nicht mehr!).
Nachdem wir mit Marcin auch noch paar Chips geholt hatten (einige hatten ja keinen Frühstück gehabt, weil die Auswahl an der Bar nicht besonders groß war und für viele einfach auch die Zeit nicht mehr reichte, um etwas zu Essen oder einen Kaffee zu trinken), starteten wir in die Karibik. Unser erstes Ziel war eine kleine Insel, die von Iguanas und Oposum bewohnt wird… Nach einem ausgiebigen Photostopp holte uns unser Boot wieder ab und zwischen den kleinen Keys (englisch für Cayo) ging es weiter zu einem Schiffswrack, wo wir in der Nähe schnorcheln konnten. Und auch wenn meine Maske keine geschliffenen Gläser hat, so konnte auch ich einige schöne, bunte Fische sehen und den Schatten von irgendeinem größeren Fisch erahnen (sch… Kurzsichtigkeit, aber es war kein Hai! So viel konnte ich doch noch erkennen! Lach).
Ca. 30-45 Minuten später ging es weiter, und nachdem wir eine Piscina naturales, ein natürliches Becken am Rand einer Koralleninsel erreicht hatten, legten wir erneut eine Pause ein, so dass man um die Insel herum spazieren und das Meeresgetier (Krabben, Schwämme, große Einsiedlerschnecken in ihren Muscheln) beobachten und auch anfassen konnte… Und während wir immer stärker verbrannten, machte uns unser Koch das Mittagessen (Langusten in Tomatensoße, dazu Reis und gemischten Salat) fertig, so dass wir nach unserer Rückkehr aufs Boot sofort mit dem Essen anfangen konnten… Und, ich sag’s Euch! Es war einfach nur lecker! Ich weiß gar nicht mehr, wie viele Stücke von dem Langustenschwanz ich tatsächlich gegessen hatte. Nach dem Essen wäre eine Siesta schön, aber statt dessen ging es weiter zur nächsten Insel, wo man entweder wieder spazieren gehen oder aber auch sehr gut schwimmen konnte, da es bereits 2 Meter vom Ufer entfernt sehr tief wurde – keine Piscina naturales also, wo man über längere Strecken im knietiefen Wasser lief, sondern ein tatsächlicher kleiner Atoll, der aus dem Meer herausragte… Die Natur bildet sehr interessante Formen!
Vom letzten Strandstopp konnte man fast schon den Hafen sehen, und tatsächlich führte uns der Weg von da zurück zum Hafen, wo wir wieder in die Busse steigen mussten und wenige Minuten später am Flughafen waren. Der Airport von Cayo Largo fertigt wohl auch internationale Flüge ab (zumindest kam mir die Start- und Landebahn besonders lang vor und einige Werbung von Air Canada konnte man am Flughafen auch finden), so dass wir diesmal richtig eingecheckt wurden und sogar namentliche Bordkarten bekamen (die am Morgen wurden und wieder vollständig abgenommen und werden wohl von den nächsten Gästen wieder benutzt) und nach einigen Minuten im Café konnten wir wieder in die uns bereits bekannten Flugzeuge von Aerocarribean einsteigen. Diesmal saß ich nicht mehr in der letzten, sondern in der ersten Reihe und da die Tür zum Cockpit die ganze Zeit offen stand (zum Teil hielt ich sie aber auch mit meinem Fuß auf), konnte ich sehr gut die Piloten und auch den Landeanflug auf Varadero beobachten.
Für mich wirklich ein Erlebnis! Schade nur, dass meine Photokamera langsam den Geist aufgab, so dass ich nicht so viele Photos machen konnte, wie ich es gewünscht hätte.
Zurück im Hotel angekommen, war der Tag aber noch lange nicht vorbei. Der Chef von meiner Gruppe hat heute Geburtstag und einige Teilnehmer überlegten, dass wir eine Torte (oder einen Kuchen) organisieren sollte und Plätze an einer der Bars blocken sollen, damit wir dort am Abend feiern können… Also gingen wir gleich mit Marcin an die Rezeption (die Dame von den Guests relation war nicht mehr da), und fragten höfflich nach einem Kuchen. Die Antwort: „Geht nicht!“ Punkt. Wir fragten erneut, ich meinte, dass wir wissen, dass es sehr kurzfristig ist, aber das es anders nicht ging, und ob man nicht noch irgendwas machen könnte? „Geht nicht!“ Ich fragte nach einer Bäckerei in Varadero, aber da die Antworten auch eher ablehnend waren, wandten wir uns an den Restaurantmanager – eine Senora Puba, die sich gleich auch noch einen anderen Oberkellner zur Hilfe nahm, da sie selbst des Englischen nicht sehr mächtig war. Der Oberkellner kümmerte sich wirklich um unser Anliegen, aber auch er meinte letztendlich, dass ihm die Hände gebunden seien, wir mit dem Hotelmanager sprechen sollen und dass es anders „nicht geht!“. Wir wechselten an die Bar, wo wir auch die Plätze und nach Möglichkeit auch die Getränke vorbestellen wollten, aber bevor wir noch mit der Barchefin sprechen konnte, kam ein „Anzugträger“ vorbei und holte sie einfach weg – so nach dem Motto: „ich bin wichtig, sie müssen warten“. Keine gute Grundlage für eine Touristenherberge (vom Hotel sollte man hier wirklich nur sehr selten sprechen). Da uns der Oberkellner geschildert hatte, wie der Hotelmanager aussieht, meinte ich, dass könne er sein und auf Nachfrage von Marcin gab er sich auch zu erkennen – und ließ ihn wieder warten! Tolle Einstellung, was? Endlich kam er zu uns, wir fragten höfflich, ob man etwas organisieren kann, und… hörten wieder mal: „Geht nicht!“. Die Arbeit im Hotel sei durchorganisiert (ich frage mich immer wieder, wo??? An welcher Stelle???), die Bäckerei hätte bereits zu, man würde nicht den Ofen für einen Kuchen anschmeißen (kann ich verstehen!) und der Kuchen auf dem Kuchenbüffet sei für alle da, und man könne uns keinen davon „abzweigen“ um daraus eine Art Geburtstagkuchen zu machen. Schließlich müsse sich der Hotel Manager um 900 Gäste kümmern und für 900 Gäste da sein und nicht nur für uns. Marcin wurde aufgeregt, da es sich ja bei dem Geburtstagkind um seinen direkten Vorgesetzten handelt, und nachdem er noch einen Spruch zur Revolution und Kuba (ich stand hinter ihm, also konnte ich nicht alles genau hören, aber… meiner Meinung nach, hat er etwas übertrieben) zum Besten gab, wurde der GM ausfallend. Was würde ihm denn einfallen, sein Land zu kritisieren. Er kann die Immigration anrufen und Marcin ausweisen lassen, er solle aufpassen, was er sagt… Ich versuchte gleichzeitig Marcin zu beruhigen, und da er schnell merkte, dass er übers Ziel geschossen hat, entschuldigte er sich sofort bei dem GM. Trotzdem stürzte der wutentbrannt aus der Bar, wo wir immer noch standen, heraus, nur um 2 Minuten später zurück zu kehren, jemanden anzurufen und Marcin über die Schulter zu zurufen, er sollte vorsichtig sein, die Security würde auf ihn aufpassen. Na toll! Jetzt kommt der auch noch mit zusätzlichen Drohungen an!
Während Marcin dann paar Minuten später dem GM folgte, um sich nochmals zu entschuldigen (und wie ich im nachhinein erfahren habe, nur noch mehrmals beleidigt und des Raumes verwiesen wurde), blieb ich an der Bar stehen um wenigstens die Getränke vorzubestellen. Aber die Mitarbeiter waren so verschreckt, dass die Barchefin gar nicht mehr wirklich mit mir sprechen wollte, und ein anderer Barman meinte, wenn wir kämen, würde man und bedienen, aber es werden keine Getränke vorbereitet. Viva la Revolution!
Marcin war mittlerweile so verschreckt, dass er mich bat, nach ihm Ausschau zu halten – nicht dass er von der Polizei abgeholt wird und wir es nicht merken! Es geht nichts über einen tollen Urlaub auf Kuba, nicht wahr?
Kurz nach halb zehn Uhr abends, trafen wir uns dann an unserem Pool und die erste Gruppe kümmerte sich an der Bar um Stühle und Getränke. Ich glaube, das Hotel ist unter der Woche nicht so voll, wie es am Wochenende war, also fanden sie genug Platz um eine große Runde für uns einzurichten und auch die Getränke kamen regelmäßig. Wer aber nicht kam, war das Geburtstagskind, das sich nach dem Abendessen früh schlafen legte *grins. Das erste Mal wohl während unseres Aufenthaltes! Wir warteten also an der Bar und gegen 23:30 Uhr war es endlich so weit – wir konnten mit der Feier beginnen. Wojtek, ein polnischer Schauspieler, der kurzfristig mitgenommen wurde, hatte einige nette Texte über jeden Teilnehmer der Gruppe vorbereitet und wenn el Presidente (so wird er hier teilweise genannt) erriet, um wenn es sich handelt, durfte er die Frauen knuddeln (oder was auch immer er da machte *lach) und mit den Männern einen Tequila trinken. Damit wurde es doch noch ein sehr netter Abend, der nach Mitternacht in die Hoteldisco verlegt wurde…
Aber da blieb ich dann nicht mehr lange, so dass ich bereits in meinem Zimmer bin und… mir jetzt meinen Kopf zerbreche, was ich mit meiner Jacke gemacht habe. Schon während des Abends fiel mir ein, dass ich mich nicht erinnern kann, sie im Zimmer zu haben, und kaum war ich zurück, guckte ich in allen Schränken und auch im Koffer nach. Fehlanzeige! Habe ich sie im Transferbus vom Flughafen liegen lassen? An der Rezeption im Hotel? Ich weiß es nicht.
Morgen, werde ich unsere Reiseleiterin Yanili wieder sehen, und muss sie darauf ansetzen. Blöde Sache, aber ich gebe meine schöne Banana Republic-Jacke noch nicht verloren!

Montag, 22. März 2010

22.03.2010 Varadero

Nachdem wir Gestern den ganzen Tag unterwegs waren, gab es heute wieder einen Tag „ohne Programm“. Und da das Wetter seit Gestern tatsächlich schlechter geworden ist, haben wir uns (wie auch viele andere Gäste, aber dazu gleich mehr) dazu entschieden, Varadero kennen zu lernen. Es gibt hier einen Doppeldeckerbus, der an den ganzen Hotels aber auch durch die Stadt Varadero entlang fährt, so dass wir auf diese Art und weise unseren Aufenthaltsort unter die Lupe nehmen wollten. Als wir jedoch (mit ca. 20 anderen Hotelgästen) an unserer Bushaltestelle warteten, um in den Bus einzusteigen, kam er… und fuhr ohne Halt an uns vorbei – kein Platz mehr! Kurzerhand entschlossen wir uns daraufhin, ein Taxi anzuhalten und nach kürzester Zeit saßen wir in einem Ford 1928 Cabrio…
Während der Fahrt fing es an zu regnen, aber trotzdem machte uns die Fahrt großen Spaß – vor allem, als uns der Taxifahrer fragte, ob wir Musik während der Fahrt wünschen… Und als wir es bestätigt hatten… fing er an „O Sole mio“ zu singen… Falsches Lied in diesem Land, aber trotzdem ein netter Einfall!
In Varadero angekommen, machten wir uns auf, die verschiedenen Handwerker- und Touristenmärkte zu entdecken, aber auch durch die kleinen Seitengassen zu laufen.


Dabei spazierten wir auch durch eine Parkanlage, die uns sehr an verschiedene Kurparks in Europa erinnerte, entdeckten den Rummelplatz, zwei Dromedare und einiges mehr… Gegen frühen Nachmittag machten wir uns wieder auf den Rückweg ins Hotel, weil wir mit Marcin wieder unsere Reiseleiterin treffen wollten – aber die Fahrt sollte auch in einem entsprechenden Auto passieren, also warteten wir an der Straße, bis wieder ein schöner Cabrio, diesmal aus den 1950/60ger Jahre, vorbei kam und uns ins Hotel brachte.


Im Hotel angekommen, stellte es sich heraus, dass Marcin und Yanili schon auf mich warten, weil sie jedes Mal (und nicht nur am Samstag, wie ich es dachte) schon um 13:15 Uhr und nicht erst 14:15 Uhr im Hotel ist. Deshalb erledigten wir schnell die nächste Buchung (diesmal ein Konzert), und da es schien, dass Marcin schon alles abgesprochen hat, trennten wir uns von der Reiseleiterin, die in das nächste Hotel eilen musste. Und ich erledigte noch schnell ein paar Sachen für die Gäste, und ging an die Strandbar um etwas zu essen zu bekommen, da die Mittagszeit schon vorbei war… Wir aßen, tranken, tanzten eine Rumba… und auch wenn sich die Sonne immer mal wieder zeigte, dauerte unser Essen solange, dass sie sich wieder hinter den Regenwolken versteckte, so dass wir im erneuten Nieselregen zurück auf die Zimmer gingen. Aber… für meine Haut war es auf jeden Fall eine Wohltat, bevor es Morgen in die „richtige“ Karibik, nämlich nach Cayo Largo geht.

Sonntag, 21. März 2010

21.03.2010 La Habana

Havanna liegt hinter uns und damit auch viele Eindrücke und Erlebnisse. Angefangen hat es natürlich mit einer Verspätung, da die Gruppe nicht pünktlich sein kann – und dann mussten wir auch noch eine Wechselstube suchen, da Marcin es am Abend zuvor nicht mehr schaffte, Geld zu tauschen. Endlich auf dem Weg ging es über Matanzas (deutsch: Massaker, auch wenn ich immer noch nicht wirklich weiß, woher dieser Name stammt) zur höchsten Brücke Kubas (mit 112 Metern), wo wir unsere erste Pause machten und die Gäste die Möglichkeit hatten, „den besten“ Pina Colada Kubas zu probieren (ich hatte eine Cola vorgezogen). Und dann waren wir endlich in der Hauptstadt und auf dem Malecon entlang, bewegten wir uns zum größten Friedhof Havannas (leider geschlossen, so dass wir mit dem Bus nur drumherum fahren konnten) und dem Regierungsviertel, wo wir auf dem Hauptplatz, wo Fidel früher seine stundenlangen Reden hielt, einen Photostopp einlegten.
„Hasta la victoria siempre“ – dieser Spruch von Che prangt bis heute auf dem Innenministerium, aber wie uns Dagoberto, unser polnischsprachiger Guide erzählte, öffnet sich das Land langsam aber stetig für die übrige Welt. Seit ca. 2 Jahren gibt es die ersten Mobiltelefone im freien Verkauf, man darf Eigentumswohnungen und auch Land besitzen. Vielleicht kleine Schritte, aber in die hoffentlich richtige Richtung – vor allem, wenn man im TV von Demonstrationen in Havanna hört, die teilweise gewaltsam aufgelöst werden. Davon kriegten wir aber nichts mit, denn nachdem wir noch einen Stopp am Fabrikverkauf für Zigarren und Rum eingelegt haben, fuhren wir in die Altstadt und spazierten zuerst von „Floridita“, einer der Lieblingsbars von Hemingway, bis zur Staatsoper und dem Capitol (heute Sitz der Akademie der Wissenschaften – ein Parlament wird wohl nicht gebraucht), und nach einer erneuten kurzen Busfahrt ging es dann weiter zu Fuß in ein Rum-Museum von Havanna Club-Rum, wo wir zum einen an einer Führung teilnehmen, aber auch in der museumseigenen Bar den
Darbietungen einer kleinen Combo lauschen durften (und die Frau hatte eine Stimme! Wow!). Einige Mojitos später (wo ich mich aber wieder zurück hielt), ging es dann weiter zum Mittagessen im „Meson de la Flotta“, wo es einen leckeren Fisch zum Hauptgang (nach einer sehr dickflüssigen Bohnensuppe und vor einem Griespuddingnachtisch) und während des Essens immer wieder eine tolle Flamenco-Show gab.
Nach dem Essen liefen wir dann über die engen Gassen der Altstadt Richtung der Kathedrale, bis wir… von einem bunten und lauten Umzug gestoppt wurden. Ob hier erst jetzt Karneval gefeiert wurde? Schlecht zu sagen, aber trotzdem war es eine interessante Begegnung. Danach… wurde es eigentlich nur anstrengend. Die Gruppenmitglieder wollten nur noch shoppen oder Siesta halten, Dago wollte uns noch die Höhepunkte der Altstadt wie z.B. die Kathedrale
oder das Gouvernors House zeigen… Der Weg wurde immer beschwerlicher, weil wir auf die Gäste warten mussten, die mal wieder in irgendeinem Souvenirladen verschwunden sind. Endlich endete die Runde am Hotel Ambos Mundos, wo Hemingway gelebt hat, und als Zeit zur freien Verfügung ausgerufen wurde (ganze 45 Minuten) liefen wir noch zu fünft durch die Strassen Havannas, bummelten über einen Handwerkermarkt, liefen durch die Seitengassen, während die anderen erneut einen Mojito, diesmal auf der Dachterrasse von Ambos Mundos kippten… Ok, ein Mojito in Kuba, das ist schon was, aber 11 Stunden Flug auf sich nehmen, und dann nicht so viel wie möglich von dem fremden Land kennen lernen zu wollen? Da bin ich eben anders!
Vor allem, weil es in Havanna einiges zu sehen gibt - vor allem, die heruntergekommenen Häuser, die man mit Hilfe von UNESCO versucht in Schuß zu halten. Das Land selbst schafft es leider nicht aus eigenen Kräften, so dass man überall Ruinen, kaputte Fassaden oder heruntergekommene Mietshäuser sieht. Oder sogar "nur" Fassaden, ohne Häuser dahinter, die von verschiedenen Gerüsten aufrecht gehalten werden, bis sich das Geld finden, die Häuser dahinter wieder auf zu bauen. Eigentlich traurig zu sehen, aber trotzdem interessant.
Kurz vor 19 Uhr starteten wir dann endlich Richtung Varadero (normalerweise sollten wir laut Ausflugsprogramm gegen 19 Uhr im Hotel ankommen) und je näher wir unserer Halbinsel kamen, umso schlechter wurde das Wetter – bei der erneuten Pause an der höchsten Brücke Kubas ging langsam die Sonne unter, aber bereits ein paar Kilometer weiter, in Matanzas… goss es in Strömen! Von einem Moment auf den anderen war es vorbei mit dem lauen Abend, und auch wenn es in Varadero mit dem Platzregen vorbei war, spürte man leichten Nieselregen in der Luft… Wo ist das tolle Karibikwetter? Dago erzählte uns, dass letzten Winter mehrere Personen in Kuba gestorben seien, weil die Temperaturen auf 4 ° Celsius fielen – ok, es ist mit unseren -20°C nicht zu vergleichen, aber… wir sind ja hier in der Karibik! Es reicht, dass ich jeden Abend mein Sweatshirt tragen muss, damit ich mich nicht verkühle…

Samstag, 20. März 2010

20.03.10 Hotel in Varadero

Anscheinend wird die Fahrt dieses Jahr anders stressig, als vor 1,5 Jahren in Punta Cana. Denn nachdem der Flug nach Varadero zwar sehr lang war, aber ansonsten ohne größere Vorkommnisse verlaufen ist, fingen die Probleme gleich nach der Ankunft an. Ein Teilnehmer, ich schätze der Jüngste in der Gruppe, wurde vom Zoll zur sehr genauen Kontrolle gebeten, weil wohl bei irgendwelchen Tabakresten in seinen Hosentaschen die Hunde angeschlagen haben (zum Glück hat man nichts bei ihm gefunden, aber dass man hier bei der Anreise nach der Passkontrolle nochmals durch eine Sicherheitsschleuse muss, empfinde ich ganz persönlich als Schikane).
Nach der Ankunft im Hotel ging es aber mit den Problemen bald weiter – die Zimmer sind war angeblich besser als gebucht und laut Info der örtlichen Reiseleitung auch speziell für uns vorbereitet, aber trotzdem schlechter als die in Punta Cana. Alleine in meinem Zimmer fand ich drei Sachen, die ich reklamiert habe und so sieht es wohl auch in den meisten Fällen aus. Auch wenn es durchaus auch Ausnahmen gibt, weil einige mit ihrem direkten Meerblick mehr als zufrieden sind…
Aber es wäre wohl alles OK, wenn es nicht auch noch mit dem Service in den Restaurants und Bars happern würde. Auf die Getränke zum Abendessen musste man sehr lange warten (und über der Küchentür prangte ein – wirklich nicht übertrieben – riesengroßer Schwarzschimmelfleck), aber die Höhe waren die Bars: keine Minze für Mojitos und nur 2-3 Kellner hinter der Bar, so dass sich davor lange Schlangen von durstigen Hotelgästen bildeten. Und dass, wo doch der Gruppenchef ständig Kuba Punta Cana vorgezogen hat und geschwärmt hatte, hier sei alles besser… Tja, Pustekuchen!
Aber die Gruppe will ja saufen! Ich glaube, dass wird eine sehr lange Woche werden.
Ich habe Gestern noch ca. bis 11 Uhr abends durchgehalten (also war ich ca. 22 Stunden auf den Beinen), aber als ich heute Morgen schon wieder um 6 Uhr morgens wach war, konnte ich nur fluchen – vor allem, weil ich in der Nacht bereits zwei Mal wach war, als es mir kalt wurde (also: Klima aus) und als ich anfing zu schwitzen (weil eben: Klima aus!). Ich habe dann noch ca. 2 Stunden mit herumgammeln und TV schauen (Deutsche Welle) verbracht, bis ich merkte, dass auch meine beiden Nachbarinnen, Agata und Iza, wach sind – und flugs wurde ich zu ihnen auf einen Kaffee eingeladen. In meinem Zimmer steht zwar auch eine kleine Kaffemaschine und zwei Becher, aber… eben kein Kaffee, wie ich es mittlerweile aus anderen Hotels kenne. Aber die Mädels haben Kaffee mitgebracht – Gott sei dank!
Nach dem Frühstück (ganz OK meiner Meinung nach, auch wenn der Service sehr lahmarschig ist und man auf das saubere Besteck und den Kaffee warten muss) fing der ganz normale Wahnsinn an. Informationen wg. Strandtücher holen, verbreiten, Informationen wg. Internet- und Telefonbenutzung holen, verbreiten, ins Zimmer rennen, Geld holen, zur Wechselstube zurück, Geld tauschen, Deposit an der Rezeption für ein Strandtuch bezahlen (dabei wollte ich eigentlich mein rotes TUI-Strandtuch mitnehmen), Strandtuch holen, Schlange fotografieren (sie schlängelte durch meinen Weg), Beschwerden über das Hotel aufnehmen, eine leere Strandliege am Pool finden, entspannen und genießen!
Nach einiger Zeit konnte ich mich sogar platzmäßig etwas verbessern, was ich aber auch sofort bereut hatte – ich lag nämlich nicht mehr hinter sondern vor einem Lautsprecher! Und als dann auch noch eine Latinofamilie mit ihrem eigenen Radiorecorder dazu kam, hörte ich beide Musiken in Stereo! Na toll!
Da sich Marcin, der andere Betreuer der Gruppe immer noch nicht blicken ließ, ergriff ich die Flucht und rief ihn kurz vor 13 Uhr auf dem Zimmer an (und holte ihn aus dem Bett), bevor ich dann ab 13:15 Uhr zusammen mit der FTI-Reiseleiterin auf ihn an der Rezeption wartete.
Ich beschwerte mich über das ungepflegte Haus, schlechten Service an den Bars, Schimmel… Das Gesicht der Reiseleiterin wurde immer länger – wir haben ja doch angeblich die besten Zimmer bekommen, trotzdem ging sie aber irgendwann zu dem Assistent Manager (der kein Englisch spricht! Ein Unding in einem internationalen Hotel!), um unsere Zimmer nochmals checken zu lassen, sowie ins Restaurant (von uns gar nicht liebevoll Speisesaal genannt) um für uns andere Tische zu reservieren. Zwischendurch kam endlich Marcin, so dass wir auch den (vorerst) letzten Ausflug buchen konnten (die anderen zwei haben wir gleich nach der Ankunft im Hotel, am Abend zuvor gebucht), um den Aufenthalt für unsere Gäste noch angenehmer und interessanter zu gestalten.
Den Nachmittag verbrachte ich dann noch teilweise am Strand und im Wasser, aber da ich mich bereits am Vormittag etwas an der Seite verbrannt hatte, verschwand ich auf dem Zimmer um kam erst zum Abendessen hinaus…
Und jetzt war ich noch eine Zeitlang an der Bar, aber… mich sinnlos zu besaufen, macht mir wirklich keinen Spaß, also habe ich es vorgezogen, zurück ins Zimmer zu gehen und ins Bett zu verschwinden – schließlich geht es Morgen früh nach La Habana!