Dienstag, 8. Mai 2012

07.05.2012 Hinflug nach Cancun

Es ist kurz vor 21 Uhr und wir fliegen bereits über Massachusetts hinweg auf unserem Weg nach Cancun... Trotzdem bleiben noch fast 4 Stunden Flug und um ehrlich zu sein, könnte ich sofort aussteigen - mich plagen rasende Kopfschmerzen, die zwar gerade, nachdem ich etwa eine halbe Stunde lang gedöst habe, etwas erträglicher geworden sind, aber... vorbei sind sie noch lange nicht! Und der Tag eben auch nicht... Wenn wir in Cancun ankommen, muss ich ja fit sein, damit ich mich um die Gruppe kümmern kann, aber danach ist es mir gerade überhaupt nicht... Und zu meinem Wohlbefinden trägt auch nicht gerade die Frau in meinem Rücken - mit ihrem Husten wäre sie wohl besser zu Hause geblieben... Und einen nervösen Tick muss sie auch haben, was ich immer wieder an meiner Rückenlehne merke...
Kaum habe ich angefangen zu schreiben, musste ich unterbrechen: das Abendessen wurde serviert... Nachdem es mittags das typische Chicken or Pasta-Menu gab (ich hatte mich natürlich für Hähnchen entschieden, was sich als ziemlich Paprika-lastig herausstellte: Huhn in Paprikarahmsoße und Frischkäse im Paprikamantel), gab es jetzt "deutsche Küche": Kartoffelsalat (irgendwie mit Meeretichgeschmack) und eine kleine Bulette... Wohl bekommt's! ;)
Ich bin mittlerweile seit über 16 Stunden auf den Beinen, aber zum Glück tut mein steifer Nacken nicht mehr so weh, und die Sonne hinter den Fenstern lässt auch die Geister aufleben... Wenn nur die Kopfschmerzen nicht wären!
Oh Gott, irgendwie weiß ich gerade gar nicht, wie ich du Kurve für das vergangene Wochenende kriegen soll - ich hatte mir ein Auto geliehen, das ich erst heute morgen am Flughafen abgegeben habe (it was a really Fiesta to drive it!). So mobil konnte ich endlich mein Sperrmüll wegbringen, aber auch sonst einige Sachen unternehmen, die ich mir vorgenommen und aber auch gar nicht geplant habe. Dazu gehörte z.B. ein Besuch im Biergarten Plater am Freitag Abend. Pawel fragte mich, ob ich Lust hätte, etwas zu unternehmen, und da der Abend schön lau war, fuhren wir mit Michael zusammen in die Kastanienallee... Das war ein richtig schöner Abend und ein toller Wochenendanfang!
Am Samstag besuchte ich dann die Automobilausstellung in Moabit, durch die ich im Juni eine Gruppe führen soll... In einem alten Straßenbahndepot wurde mehrere Werkstätten, aber auch Verkaufsräume und Läden eingerichtet, die man tagsüber besichtigen kann... Oder man kauft eben ein Auto! Da es sich dabei um lauter Oldies handelt, gibt es auf jeden Fall einiges zu sehen... Danach holte ich Verena ab, die gerade übers Wochenende in Berlin weilte und zusammen fuhren wir zu Häagen Dazs am Hackeschen Markt - unserer wohl Stammeisdiele ;). Das Eis ist dort bekanntlich nicht besonders günstig, aber... so lecker!!! Und um den Tag noch richtig abzuschliessen, verbrachte ich den Abend im Boiler - einer Sauna am Mehringdamm... Irgendwie war ich noch nie ein großer Saunagänger, aber mit Kontaktlinsen macht es auf jeden Fall mehr Spaß ;).
Der Sonntag begann nicht besonders gut - irgendwie muss ich schief geschlafen haben, so dass ich mit steifen Nacken aufgewacht bin (der immer noch, nach über 35h zu spüren ist), aber nichts desto trotz machte ich mich nach Potsdam auf, um die neue Friedrich-Ausstellung "Friederisiko" im Neuen Palais zu sehen... Es ist witzig durch die bekannten (und aber auch viele bisher unbekannte Räume zu laufen, die nur für die Ausstellung zugänglich gemacht wurden)... Also nochmals... Es ist witzig durch die bekannten Räume zu laufen und zu sehen, wie sie für die Ausstellung umgestaltet wurden - zum Teil hängen auch die Originalbilder in den Kammern, sind aber durch Texte verhängt, die mit der Ausstellung zu tun haben... Es ist eben alles auf Friedrich ausgerichtet und nicht auf die Geschichte des Palais... Trotzdem habe ich nach 2h keine Kraft mehr gehabt noch weiter durch das Palais zu laufen, so dass ich auf jeden Fall nochmals hinfahren werde. Vor allem, um die verschiedenen Texte von und über Friedrich aufzuschreiben, die ich bei meinen Führungen in Berlin und Potsdam benutzen kann... Zum Glück hat die Ausstellung noch bis Ende Oktober geöffnet und mit meinem Ausweis komme ich auch jederzeit herein.
Viel habe ich ansonsten Gestern nicht mehr gemacht - durch den steifen Nacken war ich arg in meiner Bewegung eingeschränkt, so dass ich mich nur noch zwingen konnte, endlich meinen Koffer zu packen und verhältnismässig früh landete ich im Bett - was mir wohl auch zum Verhängnis wurde, denn ich war heute schon gegen 5 Uhr morgens wach gewesen... Na ja, so konnte ich aber auch ohne zu hetzen, klar schiff zu hause machen, bevor ich mich auf den Weg zum Flughafen machte und meine Gruppe in Empfang nahm... Den Chef der Gruppe kenne ich bereits seit Jahren - es ist mittlerweile meine vierte Reise für diese Firma, und auch sonst waren schon drei andere Teilnehmer bei anderen Reisen dabei gewesen... Und den ersten Zwischenfall gab es bereits in Tegel: einem Teilnehmer ist es plötzlich schlecht geworden und er musste an die frische Luft gebracht werden. Ich glaube die letzte Nacht war kurz (zumindest wurde ich heute morgen wegen einer Barrechnung in Höhe von ca. 1000€ angerufen) und das Reisefieber kam noch hinzu... Zum Glück war er wieder "fit" bis er mit dem Check-in an der Reihe war, so dass es bisher keinen Schwund gibt. Dabei habe ich mir über einen anderen Teilnehmer Sorgen gemacht, der wie die Polen sagen "auf doppeltem Gas" angereist war... Ich weiß nicht, ob er noch so verkatert war oder bereits am frühen morgen "getankt" hat, aber auf jeden Fall fiel er mir gleich auf... Und auch sonst ist er kein Kind von Traurigkeit und lallt immer wieder etwas vor sich hin... Das könnte noch spassig werden! Vor allem am Rückreisetag, wo er dann direkt vom Zapfhahn zum Flughafen fahren wird... Na ja, warten wir mal ab...
Mittlerweile ist ca. eine Stunde vergangen, wir haben Boston, New York und Washington D.C hinter uns gelassen (irgendwie sitze ich auf der falschen Seite, aber Nordamerika versteckt sich eh hinter Wolken), die Frau hinter mir ist weiterhin am husten, irgendwo im vorderen Teil der Kabine weinte zwischendurch ein Kleinkind, mein Nacken ist steif, mein Kopf tut weh, wegen Turbulenzen kriegen wir keinen Kaffee... Ich will aussteigen!


Von meinem iPad gesendet

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