Sonntag, 9. April 2006

09.04.2006 - Greenport bis JFK-Airport

Der letzte unserer Urlaubstage ist gerade angebrochen, und natürlich ist es heute wieder schön sonnig - der Frühling kommt zurück und wir müssen unsere Sachen packen, und zurück nach Hause fliegen. Ja, toll...
Wobei packen... Sascha hat mich heute morgen angemacht, weil ich meinen alten Koffer im Hotel lassen wollte. Ich habe ja alle meine Sachen in den neugekauften Koffer gepackt, und der alte wandert auf den Müll. Aber, das hat Sascha nicht gefallen - er meinte, ich soll den alten Koffer zum Flughafen mitnehmen und dort wegschmeissen... Spinnt er? Gerade, was die Sicherheitsvorkehrungen angeht, sind ja die Amis extrem. Und ich soll einfach am Flughafen einen Koffer übrig lassen? Schon davon mal abgesehen, dass ich keine entsprechend große Mülleimer finde, werde ich damit wohl einen Terroralarm ausrufen...
Ich habe dann mit der Hausdame von unserem Motel gesprochen, und den Koffer ihr zum Wegschmeissen gegeben. Sicher ist sicher...
Wiir hatten heute nicht mehr weit zu fahren - etwa 150 km trennten uns nur noch vom Flughafen und auch wenn ich versuchte, so viel wie möglich über Landstraßen zu fahren, um noch etwas zu sehen, wurde die Entfernung immer kleiner und kleiner und gegen 12:00 Uhr mittags kamen wir am Flughafen an. Wir haben dann zuerst unseren Wagen bei AVIS abgegeben und sind dann mit dem Shuttlezug zu unserem Terminal gefahren. Nur noch 6 Stunden bis zum Abflug ;)
Aber auch diese Zeit ist vorbei gegangen. Zuerst haben wir einen Kaffee getrunken, dann uns brav in die Schlangen zum check-in eingestellt und da die Schalter ziemlich früh geöffnet wurden, konnten wir entsprechend schnell einchecken. Dabei hatte sich Katja etwas aufgeregt, weil wir diesmal keine Möglichkeit zum Internet-Check-in hatten, und uns von der Fluggesellschaft Plätze in der Mitte zugeteilt wurden. Auf "Anfrage" fanden sich aber doch noch 4 Plätze an der Seite, also wurde Katja auch ruhiger.
Wir haben dann noch etwas gegessen, und sind weiter zur Sicherheitskontrolle. Sascha hat sich dabei einen alten Argentiinier "angelacht" - er spricht ja Spanisch und wurde an der Kontrolle als Dolmetscher für den alten Mann gebraucht, der überhaupt kein Englisch sprach.
Im Terminal selbst ist neben unserem Gate ein Flugzeug nach Tel-Aviv abgeflogen und wir hatten noch eine gute Möglichkeit gehabt, die Leute zu beobachten, die dort abfliegen sollten. Großfamilien mit vielen Kindern - man muß ja wohl nicht erwähnen, dass es im Großen und ganzen orthodoxe Juden waren, - zum teil sehr traditionell, zum Teil aber auch sehr modern angezogen. Zwischendurch haben sich die Männer zu einem Gebet versammelt und gegen die Wand/gen Jerusalem gebetet. Sehr eigenartig...
Der Flug an sich war OK - nichts interessantes vorgefallen - ich konnte natürlich nicht schlafen, und bin deshalb in Düsseldorf mit rasenden Kopfschmerzen gelandet, aber das kenne ich ja schon. Ist ja nix neues.
Auf jeden Fall bin ich wieder mit Sascha aneinander geraten, aber... Das wird schon wieder.

Samstag, 8. April 2006

08.04.2006 - Narragansett bis Greenport

Nachdem ich heute zum ersten Mal richtig schlecht geschlafen habe, bin ich auch als Erster aufgestanden und habe mich auf einen kleinen Spaziergang begeben. Schon das frühe Aufstehen war verdächtigt, also habe ich meiner Mutter bloss erzählt, dass ich Kopfschmerzen habe und bin raus. Hätte ich ihr etwa noch von meinen anderen Problemen erzählen sollen? Sodbrennen? Dem Albtraum? Den anderen Gedanken, die mir im Kopf herumschwirrten? Lieber nicht...
Obwohl es immer noch geregnet hat, bin ich dann zum Strand runter und habe mich unter einen Dach untergestellt. Die frische Luft, das tosende Wasser... es hat mich etwas aufgefrischt und als ich dann auch noch einen Spaziergang am Strand unternommen habe, war ich bereit für den kommenden Tag.
Zurück im Zimmer haben wir dann auf Katja und Sascha gewartet, aber als ich sie dann kurz nach 9 Uhr angerufen hatte, stellte es sich heraus, dass sie... verschlafen haben!! Na toll... Zum Glück haben sie sich trotzdem ziemlich schnell gesammelt und mit etwa 30 Minuten Verspätung starteten wir Richtung Neues.
Zuerst fuhren wir nach Galilee und nach einer Ehrenrunde durch den Ort hielten wir zum Frühstücken vor einem maritimen Diner an. Aber es gab dort nicht nur Fisch, sondern natürlich das übliche amerikanische Frühstück: Eier, Bratkartoffeln, Pfannkuchen... und natürich viel Kaffee. Obwohl es weiterhin regnete entschiedene wir und nach dem Frühstück für einen Spaziergang durch das Dorf und liefen durch den Fischerhafen und am Fähranleger vorbei...
Unser Weiterweg führte uns nach Jerusalem - ja, wir waren weiterhin in den USA, aber der Ort gegenüber von Galilee heißt so und das wollten wir uns nicht entgehen lassen. Unser Besuch war aber ziemlich kurz - zum einen regnete es weiterhin und wir hatten keine Lust, das Auto zu verlassen und zum Anderen gab es dort nicht wirklich etwas zu sehen, also kehrten wir zu der Überlandstraße und entlang der Küste führte uns unser Weg weiter Richtung New London, von wo unsere Fähre nach Long Island ablegen sollte.
Das Wetter lud aber weiterhin nicht wirklich zum Besichtigen ein, und als ich endlich ein großes Einkaufszentrum erblickte, bog ich kurzerhand auf den Parkplatz ein. Endlich konnte ich meiner Einkaufslust fröhnen - neuer Reisekoffer (mein alter hatte schon Löcher), Jeans, Jeans, Jeans, dazu ein spezieller Kaffee aus dem Vermont - meine Kreditkarte glühte... ;-)=)
Besserer Laune fuhren wir weiter nach Mystic - laut Eigenwerbung "kleinem Ort mit großer Vergangenheit". Nach kurzem hin und her hielten wir am maritimen Museum an und... beim besseren Wetter wäre es ein toller Ort zum verbleiben und besichtigen gewesen. Mehrere alte Schiffe, dazu Hafenanlagen, Lagerhallen, Häuser - ein tolles Freilichtmuseum, aber bei unserem Wetter... Tja, wir guckten nur kurz darauf und sind sofort wieder im Trockenen verschwunden. Scheiß Wetter!
Von Mystic aus war es schon nicht mehr weit nach New London, aber hätte ich keinen guten Orientierungssinn weiß ich nicht, wann wir den Schiffsanleger gefunden hätten. Die Ausschilderung war mehr als dürftig - eine Tafel außerhalb der Stadt am Highway und dann erst wieder eine kurz vor dem Fährhafen. Na toll... Aber trotz des Wetters (als wir im Hafen auf die Fähre warteten, hagelte es tatsächlich auf einmal) konnte uns nichts aufhalten - Long Island wir kommen...
Je weiter weg wir von Connecticut waren, desto besser wurde das Wetter und als wir Orient Point, Long Island erreichten, war es zwar immer noch bewölkt, aber trocken. Und diesmal nahmen wir gleich das erste Motel - als ich nämlich kurz hinter Greenport einen Hinweisschild gesehen habe, drehten wir um und... Volltreffer (http://silversands-motel.com/)! Schön an einer kleinen Bucht gelegen, Zimmer mit Charme der 50ger/60ger Jahre, eine nette alte Dame als Hausdame. Einfach toll! Und dazu auch noch ein Spottpreis von USD 40,00 pro Zimmer. Geil...
Nach einem kurzen Spaziergang am Strand sind wir dann mit dem Auto nach Greenport reingefahren. Das Örtchen war sehr nett, aber was uns vor allem interessierte, war Abendessen. Pizza für alle! Na ja, ok... ich habe dann doch lieber eine Lasagne bestellt und... war enttäuscht. Ich hatte schon besser gegessen.

Freitag, 7. April 2006

07.04.2006 - Boston bis Narragansett, RI

Nach einem kostenlosen Frühstück im Hotel (die Voucher vom letzten Abend lassen grüßen, aber das Frühstück war auch wirklich kein Geld wert) sind wir endlich nach Boston reingefahren und nach etlichen Brücken- und Tunnelfahrten kamen wir endlich in der Altstadt, am Beacon Hill an. Sascha parkte das Auto in einer 2-Stunden-Parkzone und weiter ging es zu Fuß. Bald trennten wir und aber, weil Sascha aufgrund seiner Magenprobleme öfters mal eine Pause machen mußte. Mit meiner Mutter besuchte ich dann das älteste öffentliche Gebäude von Boston (und zwischenzeitlich derer Rathaus), liefen zum Friedhof auf dem Franklin begraben liegt und spazierten kurz durch den Stadtpark. Das Wetter war wunderschön, Sonne, leichter Wind also setzten wir und in der Nähe von unserem Auto in einen Biergarten und mit einem Kaffee in der Hand warteten wir auf Sascha und Katja.
Nach der Kaffeepause ging es dann zum Platz der Boston Tea Party - zum Glück war das Wetter gut, denn ansonsten war es eher enttäuschend. Das Museumsschiff gab es nicht, das Museum an sich schien geschlossen... Es blieb uns nichts anderes übrig, als einfach einen Spaziergang zu unternehmen und zum Auto zurück zu kehren. Über die bekannten Autobahnen (zum Teil über eine Schnellstrecke, die für Autos vorbehalten ist, in denen mindestens 2+ Personen sitzen, also mehr als 2) verließen wir Boston und je weiter wir Richtung Providence, der Hauptstadt des kleinsten amerikanischen Bundesstaates Rhode Island kamen, desto schlechter wurde das Wetter. Regen, dazu niedrigere Temperaturen und wir waren ja auf dem Weg zur Küste :(
Unterwegs machten wir einen Shopping-Stopp an einem Walmart, aber... wie schon in Bennington, so fand ich auch hier nichts, was ich mir hätte kaufen und anziehen wollen. Also verzog ich mich ins Auto und während ich auf die anderen wartete, brachte ich mein Tagebuch auf den neuesten Stand.
Nach der Pause folgten wir der Küstenstraße 1/1A Richtung Süden und wiederrum bewahrheitete sich der Spruch von Gestern: Alle guten Dinge sind drei!!! Das erste Hotel, ein wunderschönes Haus und laut Eigenwerbung das älteste Hotel an der Küste von Rhode Island entpuppte sich als zu teuer, das zweite war noch geschlossen (vor dem Restaurant standen viele Autos, aber das Hotel soll erst Ende Mai öffnen) und auch das Dritte (http://www.scarboroughbeachmotel.com/) schien zuerst geschlossen, aber auf Nachfrage bekamen wir dort problemlos zwei Zimmer und sogar auch noch eine Empfehlung, wo man gut essen kann (der wir aber dann doch nicht nachgegangen sind). Das beste daran war aber, das Hotel befand sich in unmittelbarer Nähe zum Wasser... einfach nur schön. Wenn nur das Wetter besser wäre. Denn leider regnete es die gesamte Zeit...
Am Abend folgten wir der Küstenstraße um ein Restaurant für's Abendessen zu finden und... die Wahl war dann auch hervorragend. Ein kleines gemütliches Restaurant, nur etwa halbvoll und mit einem direkten Blick entlang der Küste zu einem Leuchtturm - einfach herrlich. Und das Essen war auch toll - eine Hummersuppe als Vorspeise und dann Fish and Chips mit einem leckeren Kabeljau-Filet als Hauptgang. Ein tolles Ende eines halbverregneten Tages.

Donnerstag, 6. April 2006

06.04.2006 - Bennington bis Boston, MA

Der Tag hat uns mit einem leichten Schneefall begrüßt, und auch an der Lufttemperatur hat man bemerkt, dass wir im Gebirge sind - Green Mountains. Aber so richtig winterlich wurde es erst als wir nach dem Frühstück und einer Internetpause in der Stadtbibliothek von Bennington (Katja hat sich wirklich Zeit gelassen) zur Adams Farm bei Wilmington aufgebrochen sind - je höher wir kamen, desto weißer wurde es überall. Echt krass - vor allem wenn man bedenkt, dass wir uns noch am Sonntag in New York sonnen konnten.
Die Farm selbst war eher enttäuschend (und die USD 7,95 um ein paar Tiere zu sehen, waren uns auf jeden Fall zu teuer) und nach einem kurzen Besuch in dem dazugehörigen Shop (ich sag nur Shopping!!!) sind wir dann zurück nach Wilmington gefahren. Diese Ortschaft war uns schon bei der ersten Durchfahrt aufgefallen und so entschieden wir uns für einen kleinen Spaziergang, den wir am örtlichen Friedhof begannen. Dort gab es nämlich einen ausgeschilderten Parkplatz und die da die Friedhöfe hier anders als bei uns sind, war es auf jeden Fall einen Besuch wert. Anschließend bummelten wir entlang der Hauptstraße, entschieden uns für eine Mittagspause in einem kleinen Deli mit frisch zubereiteten beef chili (für mich) und Hühnersuppe (für alle anderen), shoppten noch etwas durch die Geschäfte und langsam wurde es Zeit, Vermont zu verlassen und nach Massachusetts zu wechseln. Wir folgten einer Straße, an der es laut meiner Karte eine überdachte Brücke geben solltem, aber... irgendwie scheinen wir sie verpaßt zu haben. Erst einige Meilen weiter merkte ich, dass wir schon längst vorbei waren. Schade... Vor allem, weil auch die andere Brücke, die an unserem Weg lag eher unspektakulär war - gesperrt für den Autoverkehr lag sie abseits unserer Straße.
Schließlich wurde ich überredet, Richtung Bosten zu fahren - eigentlich war es nicht geplant und richtig Lust darauf hatte ich auch nicht. Schließlich wollte ich die New England States kennen lernen und eine Großstadt hatten wir schon besichtigt, aber... wenn sogar schon meine Mutter äußert, dass sie nach Bosten will (und mir danach auch noch erzählt, Bennington war ja ein Kaff und nichts für sie), habe ich mich gefügt.
Natürlich nicht ohne einen Umweg durch Deerfield zu machen, wo es laut meiner Unterlagen viele schöne Häuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert gibt. Und tatsächlich war es eine interessante Ortschaft, durch die wir mit Genuß durchgefahren sind. Danach mußte ich aber endlich Richtung Bosten abdrehen...
Mal auf der Landstraße, um etwas vom Land zu sehen, mal auf dem HIghway um, wie Sascha sagt "Kilometer zu machen". Endlich, am späten Nachmittag landeten wir in Cambridge, einem Vorort von Boston und machten uns auf die Suche nach einem Hotel. Im ersten Bed and Breakfast, das wir fanden, gab es nur ein einziges freies Zimmer und dann... war es wie verhext. Keine b&b's, keine Motels... nur große Häuser. Nach langem Herumkurven fanden wir endlich ein Best Western, aber USD 125,00 pro Zimmer waren uns wirklich zu viel (und dabei war der Preis schon durch 3A - den amerikanischen ADAC ermäßigt). Wir entschieden uns dann aus der Stadt wieder herauszufahren und fanden dann das Marriott in Boston Newton. Und der Preis war noch besser: USD 199,00 und das auch schon ermäßigt. Zwischenzeitlich wurde es dunkel, ich müde (ich war ja den ganzen Tag hinterm Steuer), und als ich endlich ein Holiday Inn in Dedham entdeckte, fuhr ich dort auch gleich vor. Und oh Wunder - es gab freie Zimmer und der Preis mit USD 79,00 (nach einer kurzen Verhandlung) war auch durchaus annehmbar. Alle guten Dinge sind drei!!! Und das sollte sich gleich nochmals bewahrheiten - in das erste Zimmer kamen wir nämlich nicht herein, weil das Schloß nicht funktionierte, im zweiten Zimmer funktionierte die Heizung nicht und erst im Dritten haben wir dann letzendlich übernachtet. Aber wenigstens gab es für die Unannehmlichkeiten einen Gutschein für ein kostenloses Frühstück...

Mittwoch, 5. April 2006

5.04.2006 - NYC bis Bennington, VT

Nach einem letzten Frühstück im Key West Diner an unserem Hotel machten wir uns mit Sascha zu einer AVIS-Station, um unseren Mietwagen für die nächsten Tage abzuholen. Ich hatte nachträglich unsere Reservierung geändert und so brauchten wir nur noch 2 Stationen mit dem Subway zu fahren und schon waren wir an der Autovermietung.
Inzwischen verschlechterte sich langsam das Wetter, und als wir endlich alle Unterlagen ausgefüllt hatten und unser Auto, einen LeSabre by Buick übernehmen konnten, fing es langsam an zu regnen. Als wir aber mit dem Auto am Hotel ankamen und den Kofferraum beladen wollte, fing es tatsächlich an zu schneien. Na toll...
Trotz aller Wetterwidrigkeiten machten wir uns auf gen Norden, die New England States zu erobern, nur um in der Höhe der 140th Street umzudrehen - ich bemerkte eine Warnung, dass der Motorölstand zu niedrig sei und überprüft werden solle, also fuhren wir zurück zu AVIS. Dort angekommen, hieß es zwar, der Ölstand sein in Ordnung und lediglich die Anzeige sei nicht zurückgesetzt worden, aber Sascha erreichte gleich, dass unser Wagen ausgetauscht wurde und nachdem wir unser Gepäck umgelaen haben, machten wir uns in einem anderen LeSabre auf gen Norden, die New England States zu erobert *grins...
Über den Riverside Drive und East River Highway verließen wir endlich im Schneetreiben Manhattan und druch New York State bewegten wir uns immer weiter Richtung Norden. Das Wetter war echt durchwachsen - teilweise Schnee, dann Regen, dichter Nebel und dann wiederum zauberhafte Sonne mit ein paar Wolkenfeldern...
Nach etwa 2 Stunden Fahrt machten wir eine Pause auf einer Raststätte und informierten uns nochmals bei einer älteren netten Dame über Vermont und die Fahrt dorthin - schließlich führte sie dort einen Infostand und guter Informationen ist es nie zu viel. Schließlich, einen Kaffee und ein paar Truck-Photos später, machten wir uns auf den Weiterweg, bis wir in Albany und Troy die Interstate verlassen konnten und endlich eine richtige amerkanische Landstraße vor und unter unter uns hatten. Es ist schon etwas anderes New York City und etwas ganz anderes dfas Land zu sehen. Kleine oder größere Häuser, amerikanische Flagge im Garten, ein Pick-up vor dem Haus, meistens keine Zäune ums Haus und... meistens auch keine Farbigen. Spätestens in Bennington war es uns aufgefallen, dass wir uns unter lauter Weißen befinden. Was für ein Unterschied zu den Subways und den Straßen in New York City.
Kaum waren wir in Vermont, waren wir auch schon in Bennington (schließlich liegt das Städtchen nicht weit von der Staatsgrenze entfernt) und nach einigem Herumirren (es war nicht leicht die Ortsmitte zu finden, also waren wir zuerst an der Gedenksäule, dann einer der berühmten überdachten Brücken, dann an einem Info-Stand), quartierten wir uns in einem Inn (http://www.theautumninn.com/), einem amerikanischen Motel ein. Die Qualität war vielleicht nicht besonders (die Wände hätte einen neuen Anstrich und die Fenster und Türen eine neue Dichtung vertragen), aber was Preis-/Größenverhältnis angeht, war es einfach spitze.
Nach einer kurzen Erfrischung haben wir dann etwas die Stadt besichtigt, die Hauptstraße mit den Geschäften, die schöne katholische Kirche... - leider zeigte es sich aber auch, dass wir wirklich außer der Saison angereist sind - die meisten Geschäfte hatten nämlich nach 17 Uhr bereits geschlossen. Auch wieder ein großer Unterschied zu den 24h-Geschäften in New York City.
Da es zwar sonnig, aber dabei auch windig und kalt war, kehrten wir letzendlich in eine örtliche Brauerei zum Essen (und trinken; http://www.madisonbrewingco.com/menus/) ein. Wir entschieden uns, auf die Empfehlung der Bedienung bezüglich der Vorspeise zu vertrauen und bestellten mit Schinken und Käse überbackene Kartoffelnhälften mit Sour Creme und Salsa und danach bestellte ich auch noch "No Bones About It" - in scharfer Marinade eingelegtes Hähnchenfleisch mit Käse überbacken und dazu Blauschimmelkäse-Dip mit Karotten- und Sellerie-Stangen. Das Essen war echt toll, aber... an Käse kann ich zur Zeit wirklich nicht mehr denken!
Am Abend habe ich mir dann noch "meine" Serien angeguckt, und... mußte wieder merken, wie armselig und prüde die Amerikaner sind. In einer Folge von "Sex and the City", wo auf die Werbephotos von Carrie jemand einen Schwanz gemalt hat, wurden ihr in der amerikanischen Version ein Schnauzer und Bart dazugemalt. How shocking!!!
Davor habe ich schon in einer Reportage über Brustimplantate gesehen, dass man bei der nackten Brust, im Fernsehen die Brustwarzen unkenntlich macht... Ist ja eh schon fortschrittlich genug... *fg

Dienstag, 4. April 2006

04.04.2006 - Harlem bis Chinatown

Auch wenn ich es nicht wirklich vorhatte, sind wir heute mit Katja und Sascha zuerst nach Harlem gefahren. Wir sind dann die 125th Street entlang gelaufen, einmal um den Block... ein Viertel, wie jeder andere auch - viele renovierte Häuser, einige gerade in Umbau, 1-2 Ruinen. Entweder hat sich das Leben im Harlem erheblich verbessert, oder wir haben nur das Gute gesehen. Aber ich muß ja auch anmerken, dass wir eher die Strecken eingeschlagen haben, die eh im Reiseführer beschrieben werden. Und natürlich sind wir dort tasüber und nicht mitten in der Nacht gewesen.
Von Harlem führte uns der Weg in die Upper East Side - früher deutscher Viertel, von dem aber heute nicht mehr viel übrig geblieben ist - ein deutscher Metzger und gleich daneben das Restaurant "Heidelberg" waren die einzigen Spuren alter Zeiten. Es scheint, dass sich die Deutschen in New York sehr gut assimilieren können.
Nach einem ausgiebigen Spaziergang landeten wir endlich an der Museums Mile - der 5th Avenue vor dem Gugenheim-Museum und dem Metropolitan Museum of Art. Einer der Gründe, warum wir mit Sascha und Katja unterwegs waren, war ja, dass meine Mutter mit ins Museum wollte - und darauf hatte ich wirklich keine Lust. Irgendwie steckt mir noch mein Museumstag in Wien vor einem Monat in den Knochen. Viele werden es nicht verstehen (und meine Mutter tut's auch nicht. Sie meinte, sie erkenne mich nicht wieder), aber ich war noch nie ein großer Museumsgänger und "tote" Kunst, wie berühmt sie auch ist (und einiges hier ist ja wirklich berühmt) bringt mir nicht so viel. Ich bevorzuge ga eher die geschichtlichen oder technischen Ausstellungen, aber reine Kunstgalerien...
Ich habe dann eben meine Mutter bei den beiden "abgeliefert" und vertrieb mir die Zeit mit Tagebuch schreiben, die Sonne geniessen, einen Spaziergang unternehmen. Urprünglich wollte ich im Museumcafé auf die anderen warten, aber als sich herausstellte, dass ich auch dafür den Eintritt lösen muss, ging ich raus. Aber... indem ich mir die Zeit alleine vertrieb, war ich auch gleichzeitig mit meinen Gedanken alleine gelassen. Und,deprimiert wie ich zur Zeit bin, war es überhaupt keine gute Idee...
Aber auch diese 2 Stunden habe ich dann totgeschlagen und als wir uns wieder zusammen versammelt hatten, hatte ich eine neue Idee, New York zu entdecken - Bus fahren. Bis jetzt sind wir ja nur Subway gefahren oder zu Fuß gelaufen, aber bei meinem Sonnen auf der Museumstreppe bemerkte ich, dass dort ein Stadtbus Richtung South Ferry vorbeifährt, also durch ganz Manhattan durch. In so einen sind wir dann auch eingestiegen und bis nach Chinatown gefahren - die "Gruppe" wurde nämlich hungrig (ich hatte ja zwischendurch einen Wrap "eingeworfen") und wir hatten mal wieder Lust auf Chinesisch. Diesmal ein Schnellimbiß mit 5 Speisen für 4.00 USD. Man kriegt vorne an der Kasse ein Tablett und das darf man dann am Büfett mit 5 verschiedenen Gerichten bestücken lassen. Tolle Idee und gutes Essen...
Vom Chinatown ist es nicht mehr weit zur Lower East Side, einem ehemals jüddischen Viertel. Aber wie in Upper East Side haben sich die Bewohner größtenteils geändert und nach einem Spaziergang durch die Gassen stiegen wir wieder in einen Bus Richtung Midtown. Da meine Mutter Magenschmerzen bekam, verfrachteten sie in den Express Subway zum Hotel und fuhren zu dritt weiter, Johanna von der Arbeit abzuholen.
Den letzten Abend in New York City wollten wir nämlich nochmals mit ihr und Mark verbringen. Pünktlich um 19:30 Uhr warteten wir dann am Citigroup Building (eins der bekannteren Hochhäuser in Manhattan) und wurden dann von Johanna in eine Bar in der Nähe geführt...
Es folgte ein wunderschöner Abend mit viel Lachen, interessanten Gesprächen, Alkohol (ich hatte zwei Gin-Tonic und es war genau die richtige Dosis, mich in gute Laune zu versetzen). Aber dem Rückweg sind wir dann noch am Rockefeller Center aus dem Subway ausgestiegen und zum Times Square gelaufen... Ein perfekter Abschied aus New York...

Montag, 3. April 2006

03.04.2006 - Central Park bis Greenpoint

Nach einem sonningen Wochenende wurden wir heute vom kalten Wind empfangen. Der Temperatursturz war so spürbar, dass ich mich gleich wärmer angezogen hatte. Und trotzdem... nach einem gemeinsamen Frühstück bei Dunkin Donuts trennten sich diesmal unsere Wege und meine Mutter begleitete mich auf einem Spaziergang eine geschlagege Stunde lang durch den Central Park. Man hat ja dort genug Platz zum spazieren - schließlich ist der Park von der Fläche her größer als Monte Carlo/Monaco (habe ich zumindest irgendwo gehört). Von der 96th Street liefen wir also an den verschiedensten Wasserbecken und Seen bis wir kurz vor der 59th Street von den ersten Regentropfen eingeholt wurden. Zum Glück gab es dort um die Ecke das FAO SCHWARZ, den wohl bekanntesten Spielzeugladen und wir vertrieben uns dort etwas die Zeit mit besichtigen und herumlaufen. Da das Wetter aber nicht besser wurde (OK, der Regen hörte wieder für ein paar Minuten auf), und wir auch nicht den ganzen Tag in einem und denselben Laden verbringen wollten, liefen wir schließlich zum Subway und fuhren downtown bis nach Greenwich Village. Und da das Wetter unter der Katz war, suchte ich für uns nach einem netten Café. Tja, leichter gedacht als getan. Nach etlichen Minuten und Querstraßen landeten wir endlich in einem kleinen Restaurant und konnten bei einem Becher Kaffee und einem leckeren Stück New Yorker Käsekuchen (wow, wie saftig!!! - und das hat schon etwas zu bedeuten) die verregnete Welt draußen betrachten. Aber wie lange dauert es schon, einen Becher Kaffee auszutrinken??? Also gingen wir wieder auf die Straße hinaus und liefen zum Washington Square mit dem bekannten New Yorker Triumphbogen (s. "Harry und Sally"). ZUm Glück hörte inzwischen der Regen wieder auf, und auch wenn es immer noch ziemlich bewölkt war, so machte das Laufen wieder mehr Spaß. Und so führte ich meine Muter bis zur Gay Street und Christopher Street, dem Platz der Unruhen 1969. Was hat mich bloß geritten?? Keine Ahnung. Um ehrlich zu sein, war es mir auch nicht ganz wohl dabei, aber es auslassen wollte ich auch nicht. Schließlich gehört es zur Geschichte der stadt und indirekt zu meinem Leben hinzu. Auch wenn ich mittlerweile eher wie ein Mönch lebe...
Aber wer weiß wofür es wiederum gut ist - vor allem im Hinblick auf meinen AIDS-Test, der in Berlin auf mich wartet. BIn ich deswegen so gereizt? Eigentlich habe ich doch keinen Gedanken darüber verschwendet. Und trotzdem gibt es Momente, da könnte ich um mich herum beissen...
Auch wenn es dafür noch zu früh war, nahmen wir den Subway in den Osten und fuhren nach Greenpoint/Brooklyn. Dort haben sich in New York viele Polen niedergelassen und auch heute noch wird man dort von polnischen Zeitungen an jeder Straßenecke empfangen. In den Geschäften und auf den Straßen wir neben Englisch eben auch Polnisch gesprochen, es gibt polnische Lebensmitteln, DVD's, CD's, Bücher... Endlich verstehe ich, wie man ohne Sprachkenntnisse im Ausland überleben kann *grins. Und natürlich gibt es auch polnische Restaurants... In einem - "Lomzynianka" - ließen wir uns dann zum Essen nieder - es gab Wiener Schnitzel mit Kopytka für mich und einen "polnischen Teller" mit Kohlroulade, Bigos, Pierogi und polnischer Bratwurst für meine Mutter. Und auch wenn ich zuerst dachte, dass ich mein Essen gut vertragen habe, so kriegte ich dann doch noch Bauchschmerzen und Übelkeit, was natürlich erheblich mein eh schon angeschlagenes Wohlbefinden beeinflußt hat. Deshalb war ich auch froh, als wir und über die Manhattan Bridge auf den Weg ins Hotel aufgemacht haben.
Aber es sollte nicht der letzte Programmpunkt an diesem Tag sein. Ich ließ mich nämlich überreden zum Times Square zu fahren und die big city lights zu betrachten. Zum Glück sind es mit dem Express Subway nur 2 Stationen von uns, aber auch so entschlossen wir uns ziemlich schnell, wieder zurück zu fahren - der Regen schütete nämlich wie aus Kübeln und auch wenn der Times Square tatsächlich abends ein ganz spezielles Schauspiel bietet, so machte es wg. des Regens nicht wirklich Spaß... Tja, man kann eben nicht alles haben...

Sonntag, 2. April 2006

02.04.2006 - Trump-Tower bis Flatiron Building

Den heutigen Tag haben wir beim wunderschönen Sonnenschein am Bryant Park begonnen. Auch wenn wir bereits schon in der Nähe von Times Square waren, so wollte ich nicht unsere Besichtigungen mit diesem Höhepunkt von NYC beginnen, sondern zuerst liefen wir zur Grand Central Station. Dieser eher unscheinbare Bahnhof (bei meinem ersten Besuch wäre ich beinahe vorbei gelaufen), heute der Hauptbahnhof von New York ist durch seine unterirdische Bauweise sehr interessant. Und in einer der Ladenpassagen mit Lebensmitteln konnte man auch viele deutsche Sachen finden (ich wurde sogar von einer hiesigen Deutschen angesprochen, wenn man länger im Ausland lebe, würde man so etwas vermissen. Als ob ich das als ehemalig langjähriger Reiseleiter nicht wüßte - schließlich habe ich mir sogar Schweinefleisch in die Türkei mitbringen lassen ;))
Über den UN Way gelangten wir dann zum UN-Hauptgebäude, und auch wenn ich es eigentlich nicht geplant hjatte, gingen wir hinein - und auch wenn wir dann doch keine Führung gemacht hatten, so verbrachten wir dort viel Zeit. Katja konnte sich nämlich nicht entscheiden, was sie für ihre kleine Nichte mitbringen soll... Endlich draußen liefen wir dann zurück zur Park Avenue - wie sagt man so gerne: im Westen von Manhattan sitzt der Geist und im Osten das Geld? Na dann sitzt das Geld vor allem bei der Citibank, weil es fast an jeder Ecke eine Zweigstelle davon gibt. New York - the city never sleeps - ob daher die Werbung stammt???
Auf jeden Fall, wäre uns ein Name nicht sehr gut bekannt, wären wir wohl an einem Gebäude einfach vorbei gelaufen: Waldorf Astoria! Es ist vielleicht ein weltweit bekanntes Hotel, aber das Gebäude sieht sehr unscheinbar, um nicht zu sagen "nach gar nichts" aus. Und doch steigen dort immer wieder die Reichen und Schönen dieser Welt ab. Wir gehören aber nicht dazu...
Endlich kam auch die Zeit für die 5th Avenue, die wir vorbei an den ganzen Designerläden in der 45th Street erreicht haben. Tiffany's, Trump Tower mit den hängengen Gärten, St. Patrick's Cathedral - nur einige der bekannten Sehenswürdigkeiten, zu den unser Weg führte. Am Rockefeller Center machten wir dann endlich eine Sonnen- und Kaffeepause und genossen einfach das süße Nichtstun, währenddessen Massen an anderen Touristen an uns vorbei strömten.
Vom Rockefeller Center ist es nicht mehr weit zu Diamond Row, aber da es Sonntag war, vermißte ich das rege Treiben, an das ich mich von vor 4 Jahren erinnern konnte. Aber trotzdem hatten einige Geschäfte geöffnet und die Auslagen in den Fenstern glitzerten und blitzten in der Sonne.
Endlich kamen wir auch zum angedachten Höhepunkt, dem Times Square. Die ganzen Leuchtreklamen, Schilder und HInweise können einen regelrecht erschlagen, und so dauerte es einige Zeit, bis wir das ganze Geschehen erfassen konnten. Aber schafft man es wirklich?? An jeder Ecke und Hausfassade leuchten Nachrichten, Börsenkurse, Werbung... einfach Hammer!
Entlang der 7th Avenue gelangten wir dann zum Modeviertel (die Siebte wird ja auch Fashion Avenue genannt) und an den Denkmälern eines Schneiders und einer überdimensionalen Nadel mit ebenso großem Knopf vorbei liefen wir bei Macy's, New Yorks größtem Kaufhaus rein. Es erstreckt sich zwischen zwei Alleen und auch wenn wir nur das Erdgeschoß durchschritten haben, so haben wir gedacht "das KaDeWe kann sich verstecken"! Wie vieles in NYC ist auch dieses Kaufhaus einfach überdimensional.
Und so näherten wir uns dem 2. Höhepunkt des Tages, und zwar einem richtig hohen, nämlich dem Empire State Building - heute wieder dem höchsten Gebäude von New York. Trotz des wunderschönen Wetters war die Warteschlange verhältnismäßig kurz und so guckten wir schon bald aus der 86. Etage auf Manhattan und die Umgebung (die Sicht lag laut Angaben bei etwa 25 Meilen). Zuerst war ich richtig aufgedreht, lief herum und machte Photos von den Hochhäusern aber nach einer Weile schlug meine Laune total um. Ich bemerkte nämlich ein (glückliches) Männerpärchen und in meinem Kopf bildeten siech sofort blöde Gedanken - Was hat er, was ich nicht habe? Warum bin ich immer noch alleine? Warum will mich niemand? Es ging soweit, dass ich an Uwe und meinem kleinen Bruder eine sms mit folgendem Text abgeschickt habe: "Inmitten von Millionen von Menschen, über den Dächern von New York City, auf dem Empire State Building sehe ich ein glückliches Männerpärchen und fühle mich sofort so einsam, als ob ich der letzte Mensch auf Erden sei. Manchmal hasse ich mich dafür!°
Masochist wie ich's bin, konnte ich aber auch nicht von den Beiden meine Augen abwenden (der eine sah aber auch wirklich schnuckelig aus) und machte sogar ein paar Bilder von ihnen. Krank, was???
Meine Laune blieb mies und es war nur gut, dass der Tag sich langsam dem Ende neigte, und wir eine Pause am Union Square in der Nähe des bekannten Flatiron Buildings eingelegt haben. Und auch wenn mich die Eichhörnchen am Square nicht wirklich auf andere Gedanken gebracht haben, so war es doch putzig zu sehen, wie sich eins davon an der Handtasche meiner Mutter zu schaffen gemacht und es angenagt hat... ;)

Samstag, 1. April 2006

01.04.2006 Upper West bis Staten Island

Der erste richtige Tag in New York City!!!
Nach fast 10 Stunden Schlaf (jetlag läßt grüssen - dank der Zeitverschiebung waren wir fast 24 Stunden auf den Beinen) verabredeten wir uns für 8 Uhr zum Frühstücken und die Wahl flie auch schnell auf einen Diner direkt an unserem Hotel. Rührei mit Schinken, Bratkartoffeln, Toast mit jelly und dazu natürlich Eiswasser (welcome to America), Saft und viel Kaffee liessen die müden Geister wieder auferstehen, so dass wir danach reif für unsere Besichtigungen waren.
Zuerst ging es mit dem Subway nach Chinatown. Die Fisch- und Meeresfrüchte-Läden, getrocknete Nüsse, Obst, Fische und ganze Kalamaris - man fühlte sich gleich, wie in eine andere Welt versetzt. Da war es dann schon ein anderes Gefühl plötzlich in Little Italy zu sein und zwischen den ganzen Pizzerien zu laufen. Aber mittlerweile machen die Italiener dort wirklich nur noch eine Minderheit in der Minderheit aus und das Chinesische macht fast alles in der Umbegung aus - fette/dicke Buddhas, Jaspis-Schmuck, Dvd's, Paschmina-Schals...
Vom Chinatown war es nicht weit zur Brooklyn Bridge. Und auch wenn wir nicht über die Brücke gelaufen sind, oder gerade deswegen, weil wir nur unter der Brücke waren, konnte man ihre Grösse am Besten erkennen. Am East River lang sind wir dann zum Seefahrtsmuseum am Pier 17. Das Wetter war toll, die Schiffe schön - man konnte fast nicht glauben, dass es noch vor 2 Tagen in Deutschland total kalt war. Hier laufe ich im Polo-Shirt herum und auch wenn es sich manchmal bewölkt, hole ich nicht sofort meine Windjacke aus der Tasche heraus...
Vom East River führte unser Weg durch die Wallstreet, an der NY'er Börse vorbei und durch den Broadway zum Ground Zero. Auch wenn es für mich schon 4 Jahre her sind, so sind die Erinnerungen an damals immer noch frisch - die ganzen Mitgefühlsbekundungen, Vermißtenanzeigen, Blumen, Kerzen, Photos... Heute sieht man gar nichts mehr davon. Es ist alles klinisch sauber und aufgeräumt. Und Ground Zero selbst... also Potsdamer Platz als Baustelle sah interessanter aus!
Nach einer Kaffeepause am Hudson River bewegten wir uns weiter südwärts bis wir am Battery Park von einem Regenschauer eingeholt wurden. Zum Glück hatten wir eh vorgehabt, einen Blick auf Manhattan von der kostenlosen Fähre nach Staten Island zu werfen und bis das Schiff kam, haben wir den schlimmsten Schauer im Hafengebäude abgewartet. Und als wir auf dem Rückweg von Staten Island waren, kam wieder die Sonne heraus und die Freiheitsstatue erstrahlte im frischen Glanz.
Zurück in Manhattan war es endlich Zeit für's Mittagessen und nach einer kurzen Überlegung fuhren wir wieder nach Chinatown. Und auch wenn wir uns letztendlich für einen Vietnamesen entschieden hatten, so war das Essen lecker und gut. Nach der Stärkung habe ich dann unsere kleine Reisegruppe durch Chinatown und Little Italy zum Subway geführt und bis zum Central Park gebracht. Und nachdem wir dort zusammen zu den Strawberry Fields gelaufen sind, trennten sich zum ersten Mal unsere Wege: Katja uns Sascha liefen noch weiter durch den Central Park während meine Mutter und ich mit dem Subway zurück zum Hotel fuhren.
Am Abend trafen wir dann Johanna und Mark zum Essen. Nach einem Rundgang durch unser Viertel landeten wir letztendlich in einem ägyptischen/mediterranen Restaurant mit live jazz music! Das Essen war OK, die Gespräche interessant, aber die Musik... na ja... Zum einen saßen wir direkt an der Band, also war es teilweise so laut, dass man nichts verstehen konnte, zum anderen bin ich überhaupt kein Jazz-Fan. Ich ertrage diese Musik, aber nur in kleineren Portionen...
Aber alles in allem war es trotzdem ein schöner Abend... :)