Donnerstag, 24. September 2009

21.-24.09.2009 Kroatien

Mein Aufenthalt in Kroatien neigt sich langsam dem Ende zu. Schon in wenigen Stunden werde ich wieder ein Flugzeug besteigen und auf dem bekannten Wege über Zagreb und München, geht es wieder nach Hause. Es waren auf jeden Fall zwei wunderschöne Tage – die vor allem unter dem Zeichen des guten Wetters standen. Den ersten Tag habe ich fast vorständig am Strand von Monsena verbracht… Baden, Sonnen, Spaß haben - so stelle ich mir einen Urlaub in Kroatien vor, und ich wurde nicht enttäuscht. Es gibt schon einen Grund, dass ich, der normalerweise seinen Urlaub unterwegs verbringt, sechs Stunden am Strand ausgehalten hat ;). Und auch Gestern war ich nochmals den ganzen Vormittag da, um an meiner Bräune (ok, es ist eher meine leichte Röte) zu arbeiten, aber auch sonst Spaß zu haben. Ansonsten habe ich aber nicht viel unternommen, ein oder zwei Spaziergänge durch Rovinj gehörten natürlich dazu, Gestern war ich auch noch in Umag, um Xenja, meine ehemalige Arbeitskollegin zu treffen, die hier lebt. Es war witzig, wir haben zwei Stunden lang über Gott und die Welt gequatscht und wie es sich herausgestellt hat, hätte ich beinah auch noch einen Auftrag als Reiseleiter abbekommen. Xenja war nämlich am Dienstag dienstlich in Venedig, und da sie die Schiffsbesatzung privat kennt, wurde sie morgens von zu Hause abgeholt. Auf dem Weg zum Hafen in Porec hat ihr Bekannter dann erzählt, dass er den ganzen Abend zuvor einen polnischen Fremdenführer gesucht hat, weil seine Reiseleiterin kurzfristig ausgefallen ist. Er hat dann natürlich große Augen gemacht, als Xenja meinte, hätte er sie angerufen, wäre die Sache in 10 Minuten erledigt, da sie jemanden kenne, der gerade zufälligerweise in Kroatien ist und das hätte machen können. Und den Vorbehalt „er kenne sich doch in Venedig gar nicht aus“ konnte sie auch gleich entkräften, weil ich in meiner TUI-Zeit in Istrien oft genug als Fremdenführer in Venedig war und seitdem auch paar Mal die Stadt besucht hatte, als ich bei Maria war, die auf dem Lido di Jesolo lebt… Tja, so klein ist die Welt. Ich glaube, wenn er das nächste Mal jemanden sucht, wird er zuerst Xenja anrufen *lach. Na ja, in Venedig war ich also nicht gewesen, aber nichts desto trotz habe ich schöne Tage hier erlebt und jetzt mit neuen Kräften (und einem leichten Sonnenbrand) geht’s zurück nach Hause… und Morgen früh gleich wieder weiter! Verena, ich komme! :)
Ah, es wäre wohl zu schön, um wahr zu sein, wenn ich nichts mehr erlebt hätte… Am Vormittag habe ich dann doch noch etwas Neues kennen gelernt, und zwar haben wir einen Spaziergang zum Zlatni Rat, einer historischen Parkanlage unternommen, der teilweise in eine richtige Sportaufgabe ausgeartet ist. Es ist ja nicht so, dass ich noch nie am Punta Corrente gewesen sei, aber… zu Fuß bin ich zum ersten Mal hingelaufen… Und das in Sommerlatschen, dafür aber im langärmligen Hemd und Jeans-Hosen… Irgendwann wollte ich meutern, aber Damir meinte, der Weiterweg wäre gleich lang, wie umzukehren, also ließ ich mich überreden… und entsprechend kaputt kam ich dann gegen 12 Uhr mittags zurück in der Wohnung an… Aber das war noch nicht alles, was mir passiert ist. Als wir nämlich mit meinem Gepäck zum Parkplatz kamen, wo ich Gestern Abend meinen Mietwagen abgestellt hatte, stelle sich heraus, dass… mein Auto weg ist! Und ich wollte ja zum Flughafen! Horror, nicht wahr? Zum Glück hatte ich ein bisschen mehr Zeit einkalkuliert, weil mich mein Reisefieber unruhig machte, und so reichte die Zeit, dass Damir sein Auto holt, mich abholt und mich zum Abschleppunternehmen bringt, wo wir das Auto auf dem Hof entdeckten. Ich durfte dann die Abschleppkosten zahlen (per Kreditkarte), auf die Polizei warten, um meinen Strafzettel zu bezahlen (diesmal in Bar, also zwischendurch noch zum nächsten Bankomaten, um Bargeld zu holen) und… endlich konnte ich mich auf den Weg nach Pula machen! Aber… es war auf jeden Fall ein teurer Spaß! :( So, und jetzt sitze ich am Flughafen in Zagreb und warte auf den Weiterflug nach Deutschland… Hoffentlich, ohne Zwischenfälle…

Montag, 21. September 2009

19.-21.09.2009 Oktoberfest in Muenchen

Ich sitze im Hafen von Rovinj, vor mir stehen ein leckerer (und hier immer noch billiger Milchkaffee) sowie eine Flasche Mineralwasser, an den Nachbartischen nerven Italiener (wie immer laut bis geht nicht mehr), an einem Tisch sitzen sogar ein paar Japaner (und es sind nicht die ersten, die ich heute hier sehe), und waehrend ich auf Damir - meine wohl laengste kroatische Bekanntschaft - warte, kann ich die letzten zwei Tage in Muenchen revue passieren...
Ich bin Samstag morgen in Berlin aufgebrochen - beim wunderschoenen Sonnenschein und spaetsommerlichen Temperaturen, nur um eine Stunde spaeter in bewoelkten Muenchen zu lansen. Nichts desto trotz habe ich mich nicht entmutigen lasse, und nachdem ich mein Hotel erreicht habe, zog ich mich sofort um... Lederhosen, helle Baumwollsocken, Boots, rot kariertes Hemd - wenn man zur Wiesn will, muss man sich ja auch anpassen und das machte ich auch!
Die ersten Menschen in Tracht hatte ich uebrigens schon am Flughafen Tegel gesehen - zwei Frauen flogen gleich im Dirndl mit (ich hatte auch kurz ueberlegt, meine Lederhosen bereits fuer die Reise anzuziehen, aber entschied mich dann doch fuer eine blue jeans) und einen Mann im bayrischen gruenen Jackett hatte ich auch schnell erspaeht - nur um zu merken, dass es der Mann von Mariela Ahrens, also Graf von Faber-Castell ist, und der laeuft wohl immer so herum ;). Uebrigens... in der S-Bahn vom Flughafen in die Stadt, stand neben mir ein richtiger Schotte im Kilt - ist ja auch eine Tracht, und mehr davon sollte ich noch spaeter auf der Wiesn sehen (er las uebrigens im Buch von Barack Obama "Dreams from my Father" und... machte sich Notizen mit einem Bleistift, malte an einigen Stellen Smilies... sehr eigenartig!).
Aber zurueck zu mir in Lederhosen... Bayrisch zu reden, waere vielleicht doch zu viel fuer mich gewesen, aber zumindest aeusserlich passte ich mich den Massen an, die Richtung Theresienwiesen stroemten. Den traditionellen ersten Anstich hatte ich zwar verpasst, aber... die Wiesn dauert ja 2 Wochen, und alles laesst sich eh nicht mitkriegen (und das aus verschiedenen Gruenden *lach).
Ich unternahm zuerst einen Orientierungsspaziergang, der... aber abrupt endete, als ich einen Verkaufsstand mit Grillhaxen erspaehte! Lecker! Und die Mittagszeit war eh angebrochen, und ich bevor ich meine erste Mass hebe, sollte ich doch etwas Vernuenftiges im Magen haben, oder? Und eine gegrillte bayrische Haxe ist auf jeden Fall etwas Vernuenftiges, oder? :)
Satt (und gluecklich) machte ich mich auf den Weiterweg, aber... als ich gegen 14 Uhr bereits die ersten besoffenen Russen sah, verging bei mir die Lust auf Bier und so zig ich gegen 16 Uhr ab, ohne dass ich auch nur einen Tropfen Bier getrunken haette... Dafuer aber fuhr ich in die Stadt zurueck, richtung Sendlinger Tor, und genehmigte mir dort ein grosses Glas Wasser und einen Latte Macchiatto - auch lecker :).
Den Abend habe ich dann im Hotel verbracht - eigentlich wollte ich mich noch mit jemanden treffen, aber als er sich nicht meldete, chattete ich noch ne Weile mit einem Bekannten aus Berlin, bevor ich dann verhaeltnismaessig frueh schlafen ging, damit ich am Sonntag auch frue aufstehen konnte - und das nicht, um in die Braeurosl, das schwule Zelt schlechting an diesem Tag, zu kommen, sondern um mir den alljaehrlichen Trachtenumzug anzuschauen... Wie ich heute Morgen in einer Zeitung gelesen habe, haben daran 8.000 Menschen teilgenommen und entsprechnd lang war auch der Zug - aber es gab auch einiges zu sehen: schoene Trachten, geschmueckte Wagen und Kutschen, etliche Blaskapellen, Schuetzenvereine, Heimatvereine, historische Vereine, auslaendische Vereine (also ueber die Teilnahme von Griechen, Tuerken und Italienern habe ich mich schon ein bisschen gewundert - dafuer gehoerten fuer mich die Oesterreicher und die Schweizer, wohl wegen der gemeinsamen Sprache, irgendwie dazu). Je laenger der Zug wurde (ich habe fast 3 Stunden gestanden, bis die letzten Teilnehmer an mir vorbei marschierten), desto groesser wurde in mir der Wunsch, zurueck ins Hotel zu fahren, um mich etwas auszuruhen (und das Akku in meinem Photoapparat aufzuladen, weil ich ca. 500 Photos gemacht habe), aber da sich zwischendurch mein Arbeitskollege meldete, der den ganzen Vormittag in der Braeurosl verbrachte, machte ich mich auf den Weg zu Wiesn und versuchte, selbst reinzukommen... Leider ohne Erfolg! Nach etwa einer Stunde gab ich entnervt auf, und da mittlerweile auch Erhhard und sein Mann genug hatten, wartete ich, bis sie herauskamen und wir schlenderten noch etwas ueber das Gelaende, waehrend ich sie zur U-Bahn begleitete...
Damit sollte aber mein Wiesnbesuch noch nicht zu Ende sein - ich war naemlich noch mit Uwe, einem sehr lieben Freund von mir, verabredet und nachdem wir uns an der Bavaria trafen (auch er freilich in Lederhosen), liefen wir schnurstracks zu... Braeurosl!
Ok, sofort haben auch wir keinen Platz gefunden, aber nachdem wir noch einen Schlenker zum Augustinerbraeu unternommen haben, kehrten wir zum Pschorr (das Braeurosl-Zelt) zurueck und ergatterten zwei Plaetze im Biergarten vor dem Zelt... Und de netteste Nachmittag seit langem began, was aber nicht nur an der Mass lag, die bald vor uns stand, sondern auch an meiner netten Begleitung, der Stimmung, dem halben Hendl (hatte ich erwaehnt, dass ich schon wieder den ganzen Tag kaum was gegessen hatte?)... Irgendwann kam auch noch Uwes Mann, Patrick (sie haben im August geheirartet und entsprechend verliebt taten sie auch) und seine Studienkommilitonin, eine gebuertige Polin (aber natuerlich im Dirndl) dazu und... Das staendige Geturtel ging mir ein bisschen gegen den Strich (vor allem, weil ich vor ein paar Jahren selbst in Uwe verguckt war), aber ich goenne es den Beiden, gluecklich zu sein, und so dauerte es zwar ein bisschen, aber danach fand ich mich (mehr oder weniger, was aber vor allem am Bier lag) mit der Situation ab, und als wir dann endlich gegen 21 Uhr die Wiesn verliessen, fand ich auch Patrick sehr nett und freute mich ehrlich, ueber den zusammen verbrachten Nachmittag und Abend! Und... im Zelt sind wir irgendwann auch noch gelandet, haben auf den Sitzbaenken getanzt (bis Uwe und ich abrutschten - zum Glueck, ohne uns etwas zu tun), die Lieder mitgegroellt, die Trinksprueche gerufen und und und... Was man eben so auf der Wiesn tut *lach.
Heute Morgen fiel mir das Aufstehen dafuer etwas schlecht (was aber auch daran lag, dass ich beide Naechte im Hotel schlecht geschlafen habe), und da ich auch noch packen musste, musste ich mich dann auch besonders beeilen - aber trotzdem bin ich dann ueberpuenktlich am Flughafen angekommen, und nachdem ich im Dutyfree meine Kreditkarten vorgeglueht hatte (in einem Geschaeft wollten dann auch ploetzlich beide nicht mehr funktionieren, was aber eher an der Telefonverbindung des Geschaefs gelegen hatte), kam ich ueber Zagreb (Umstieg), Zadar (Zwischenlandung) und Pula (Final destination) in Rovinj an! Und da Damir gleich Feierabend hat, freue ich mich auf die naechsten drei Tage in Kroatien!