Freitag, 26. September 2008

26.09.2009 Key West-Naples

Am nächsten Morgen mussten wir schon wieder Abschied von Key West nehmen, also checkten wir im Hotel aus, besorgten noch ein paar Einkäufe bei Publix und dann ging es über die Keys auf’s Festland zurück. Und passend zu unserer Stimmung, war das Wetter auch nicht besonders – als wir an einer der langen Brücke Halt machten, um uns davor zu photografieren, schafften wir es gerade noch rechtzeitig, wieder ins Auto einzusteigen, bevor sich die Wolken öffneten und ein tropischer Regenfall runter rauschte – es ging sogar so weit, dass als wir an einem McDonalds hielten, um endlich zu frühstücken, lief ich dann barfuß zum Auto zurück, weil es mir um meine Schuhe schade war... Völlig umsonst, wie es sich später herausstellte...

Kaum das Festland erreicht, lebte ich wieder „im Streß“,
denn wir wollten auf eine bestimmte Everglades Alligator Farm, und es hieß, die richtige Straße zu finden, wo wir die Hauptstraße verlassen sollten – was mir natürlich nicht gelang. Erst später stellte sich heraus, dass es genau die Ecke war, wo wir zwei Tage zuvor bei Starbuck’s Eiskaffee getrunken hatten, aber mit einigen Umwegen fanden wir trotzdem die richtige Straße, und ohne einen Unfall zu bauen (was echt erwähnenswert ist, weil ich an einer Stelle viel zu spät das Stop-Schild gesehen habe, und statt zu bremsen, Gas gegeben habe und über die Kreuzung hinweggebraust bin – aber nicht ohne mich zu vergewissern, dass keine Autos kommen, sonst wäre ich dann wohl doch noch auf meiner Bremse stehen geblieben...)... Also, ohne einen Unfall zu bauen, erreichten wir schließlich die Farm – und zwar genau zur rechten Zeit. Wie es sich nämlich vor Ort herausstellte, stand gerade die Alligatoren-Fütterung bevor. Wir schafften gerade noch, eine Runde durch das Gelände zu drehen und die verschiedenen Tier- und Krokodilarten (u.a. vom Nil oder aus dem Amazonas) anzuschauen, schon mussten wir unsere Plätze sichern, damit wir gute Sicht auf die hungrigen Tierchen haben. Und schon kam der Pfleger mit dem Futter, und zwar... Ratten... Ihgitt! Und die Alligatoren schnappten sie schneller, als man es sehen konnte... Auf jeden Fall war es schön, den Zaun zwischen uns und den Alligatoren zu wissen. Doch bald war der Zaun weg, weil wir uns auf eine Tour über die Everglades mit einem dieser speziellen Boote aufmachten. Und hier zeigte sich eben, dass ich mich am Morgen umsonst um meine Schuhe gekümmert habe – unser Führer machte mit uns nämlich einen wild ride, und das bedeutete, dass wir mehrere Pirouetten drehten – und da wir auf meinen sehnlichsten Wunsch hin in der ersten Reihe saßen, waren wir bald klatsch naß... Und trotzdem waren wir quietsch vergnügt und einige Tiere haben wir natürlich auch gesehen, einen Vogel – Hitchcock – der nach den Alligatoren Ausschau hielt, Schildkröten, einige (kleine, da es zu wenig Essen gibt) Alligatoren, Wattvögel... Und nach der Tour und einer kurzen in Augenscheinnahme von einigen frisch geschlüpften Krokodilen und Schildkröten ging es gleich weiter zu einer Schlangen-Show.
Es wurden uns 3 Schlangen gezeigt, wobei man sie auch anfassen, bzw. selbst aus den Kisten und Beuteln herausnehmen konnte – aber weder Verena noch ich haben uns das zugetraut. Es hat mir eh gereicht, durch die Baracke mit den verschiedenen Schlangen durchzugehen und sie nur Zentimeter entfernt von mir zu wissen... Normalerweise gucke ich mir gerne Schlangen im Terrarium an, aber diesmal waren sie einfach zu nah... Auf den Krokodilen-Show haben wir dann nicht mehr gewartet, sondern haben uns wieder auf unseren Weg gemacht – schließlich mussten wir noch bis nach Naples, wo ich die nächste Übernachtung reserviert hatte. Um dorthin zu kommen, bewegten wir uns zuerst wieder Richtung Miami (und diesmal dachte ich daran, an der besagten Kreuzung zu halten) und dann auf dem Tamiami Trail direkt Richtung Westen... Und hier zeigte sich die Straße so, wie man es aus Amerika kennt. Kilometerlang ging es einfach immer nur gerade aus, ohne dass die Straße den kleinsten Knick gehabt hätte. Rechts am Straßenrand befand sich ein Kanal, links habe ich ein Mal eine Aligatorenleiche gesehen (glaube ich zumindest), ansonsten ging die Straße durch ein Indianerreservat (natürlich mit dem dazugehörigen Casino und einem „Indianerdorf“, in dem man Souvenirs und Schmuck kaufen konnte. Das schönste an der Fahrt war natürlich die Landschaft – die Bäume am Kanal waren mit Moos überwuchert, immer wieder wurde der Wald von kleineren Kanälen durchschnitten und als wir ein Mal eine Pause auf einem kleinen Parkplatz mitten im Nirgendwo gemacht haben, konnte man dort einen Spaziergang auf Holzstegen über den Everglades unternehmen... Einfach nur schön...
Gegen 17 Uhr kamen wir endlich im Hotel in Naples an, und um die letzten Sonnenstrahlen auszunutzen (der Tag ist am Nachmittag noch richtig schön geworden), sind wir sofort mit unseren Badesachen zum Strand gegangen... Und auch hier wurden wir, wie in Miami, von einem sehr nett anzuschauenden Jogger „begrüßt“ *lach... Und noch etwas begrüßte uns am Strand – eine Heckflosse im Wasser, von der wir aufgrund der Schwimmbewegung behaupten, dass es ein Delphin war... Oder doch ein Hai? Am Strand gab es keinen Baywatch, aber da auch die anderen Strandbesucher ins Wasser gingen, trauten wir uns auch kurz hinein – nur eben nicht zu weit weg vom Strand und nicht zu lange... Und die später vorbei schwimmende Jungengruppe (anscheinend im Training oder Wettbewerb) kommentierten wir kurz und bündig mit „Haifutter“... Zum Glück, ohne dass es Wirklichkeit geworden ist...

Wir blieben am Strand bis zum wunderschönen Sonnenuntergang und nach der Rückkehr ins Hotel, fuhren wir noch in die City, um etwas zu essen. Mittlerweile war es richtig dunkel, aber nichts desto trotz fanden wir die Fifth Street, die Hauptstraße von Naples, wo wir zuerst einen Spaziergang unternahmen, bevor wir uns im Cheeburger, einer uns total unbekannten Hamburgerkette niederließen. Man muß aber sagen, dass die Cola und die Hamburger sehr lecker waren (und die Cola in sehr niedlichen Gläsern, old fashioned, serviert wurde) und... neben uns setzte sich eine große britische Familie, die sich wg. aufkeimender Langeweile mit „Trivial Pursuit“ beschäftigte... Und da wir auch noch einen besonders guten Blick auf einen junger Mann aus dieser Familie hatten, der uns beide an Markus, unseren Chef von der Fußball-WM, sowie mich zusätzlich an Oli, einen Bekannten von mir erinnerte, verlief der Abend sehr stimmig. Auch weil, oder gerade deshalb weil die Sprüche der Familie manchmal sehr lustig waren: „Ich weiß es, weil ich auf einer privaten Schule war und es dort gelernt habe“... Tja, Pech für die, die keine private Schulbildung genossen haben :).

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