Sonntag, 11. Oktober 2015

Es geht nach Hause!

Kaum zu glauben, aber die Hochzeit ist bereits vorbei und wir sind schon wieder auf dem Heimweg… Gerade irgendwo zwischen Le Mans und Tours auf dem Weg zu unserer Zwischenübernachtung in Blois… morgen wird noch das Loire-Schloss in Chambord besichtigt,
bevor wir dann die Rückfahrt Richtung Elsass antreten… So schnell gehen 10 Tage vorbei!
Dabei waren die letzten drei Tage wirklich schnell… Am Freitag kam ich nur schlecht aus dem Bett, also dauerte es ziemlich lange, bis wir in unserem Hotel in Carantec ausgeschleckt haben, noch irgendwas kleines zum Frühstück gefunden (die Bäckerei neben unserem Hotel war geschlossen, aber zum Glück gab es eine andere in der Nähe) und wir traten unseren letzten Fahrtabschnitt Richtung Brest an…
Und wir waren wirklich nicht mehr weit! Aber trotzdem wollten wir noch unterwegs etwas sehen, also fuhren wir zuerst nach St. Renard, das sich aber als eine Enttäuschung herausstellte (Bertrand war wohl als Kind in der Nähe im Sommerlager, aber… das war trotzdem nichts!) und dann weiter zum Pointe St. Michel - dem wohl westlichsten Punkt der Bretagne. Es gab dort seit jeher eine
Klosterkiche (Heute nur noch sehenswerte Ruinen) mit einem Feuerturm (heute einem modernen Leuchtturm) und einer kleinen Kaserne, die vom Militär bewohnt wird. Und nebenan ein Denkmal
für die im Dienst gestorbenen Marinesoldaten und andere Fischer und Matrosen, die für Frankreich gestorben sind… im 1. Weltkrieg (Denkmal ist aus den 1920ger Jahren) und danach… Man kann dort
auch ein Fort mit einem Kenotaph eines Seemanns besuchen und die alten verrosteten Kanonen anschauen, die früher diese Küste beschützt haben…
Aber wie gesagt, auch die Ruinen der alten Klosterkirche sind sehenswert (und sehr malerisch), so dass es uns im großen und ganzen viel Spaß gemacht hat, dort zu sein.
Danach sind wir weiter nach Brest gefahren, was dann aber eher enttäuschend war… Für eine Stadt am Meer, einen bekannten Hafen, fehlte mir eine Promenade, von wo man einen schönen Blick auf die Stadt und den Hafen hätte… Ok, die Stadt wurde während des letzten Krieges stark zerstört und danach wohl ohne Seele wieder aufgebaut, aber trotzdem… Wir haben dann die mittelalterliche Festung gefunden, in der sich heute das Marinemuseum befindet und deren Teil vom Verteidigungsministerium besetzt ist, wir haben einen schönen Blick in den Hafen und zu einem mittelalterlichen Turm erhascht (weiter könnte man nicht rein, weil alles als Hafengebiet, wohl Zoll- oder Freihafen, vom Rest der Stadt abgesperrt war) und sind kurz durch die Haupteinkaufsstraße Rue de Siam spaziert… Und es war schrecklich! Viele geschlossene Geschäfte, kaum Menschen in der
Straße, dafür aber alles verkehrsberuhigt als Fußgängerzone in der nur die Straßenbahn fahren darf… Ich sag ja, Stadt ohne Seele… Wir sind dann schnell abgehauen, und nachdem wir noch kurz bei KFC gegessen haben (ja, das musste sein!!! LOL), sind wir zu unserem Hochzeitshotel gefahren, wo wir auch schon die ersten Gäste und Familie der Braut getroffen haben… Den Rest des Nachmittags
haben wir uns ausgeruht, bevor es am Abend mit ca. 20 Personen zum Essen in den Yachthafen ging… Es gab Fisch und Chips bzw. Muscheln und… ich muss sagen, ich war froh, mich für die letzteren entschieden zu haben… Die moules à la crème waren einfach ein Gedicht und nicht mit denen von Omaha Beach zu vergleichen! Am liebsten hätte ich am Ende noch um Baguette gebeten, um die restliche Sahnesauce aufzuessen… Mniam!!!
Ja, und Gestern gab es dann die Hochzeit! Die Braut hatte zwar geplant, dass wir uns morgen bei der Mutter des Bräutigams zum Frühstück treffen, aber wir haben lieber ausgeschlafen, haben dann
mittags im Hotel gegessen (diesmal Fisch, wobei sich Bertrand gewundert hat, dass ich statt Reis lieber Pommes wollte, aber… Reis zum Fisch? Ne, es sei denn, es ist eine asiatische Fischpfanne),
haben uns dann “schön” gemacht (Bertrand kann dann seine “schwule” Seite voll ausleben, indem er mich mit irgendwelchen Gesichtsmasken und Pflege traktiert… und ich lasse es geschehen! LOL) und danach ging es zum Rathaus mit… der Straßenbahn!!! Das Brautpaar ist natürlich mit einem Auto dahin gefahren, aber da es wohl für alle Probleme mit dem Parkplatz gegeben hätte und die
Straßenbahn in der Nähe des Hotels ihren Endhalt hat, passte das ganz gut.
Am Rathaus angekommen beobachteten wir kurz einen “Flashmob” mit bunten Regenschirmen, bevor es weiter zum Standesamt ging. Die Trauung an sich war, wie die standesamtlichen Hochzeiten so sind, ziemlich sachlich und schnell, aber ich fand es schon witzig (und ein bißchen “speziell”!!!), dass der Auftritt des Bräutigams und auch der Braut zur Musik aus… “Star Wars” geschah!!! Wer sich das wohl ausgedacht hat??? 😉😉😉
Nach der Trauung gab es eine kleine Photosession auf der Rathaustreppe, bevor wir wieder mit der Straßenbahn zurück in die Nähe des Hotels führen, von wo es einen Auto-Shuttle zur Feierlocation gab… einer süßen kleinen Auberge mit einem Raum, wo es zuerst einen kleinen Stehempfang mit Sekt und Häppchen gab und einem zweiten Raum im Haupthaus, wo es dann ein gesetztes Dinner (tolle Vorspeisen, dann Hauptgang, Käseteller und Nachtisch zum Dessert) gab und die üblichen Spiele… Ich war etwas überrascht, dass es keine richtige Hochzeitstorte gab… vielmehr marschierte das Brautpaar irgendwann mal mit Bengalos in der einen und dem Nachtisch in der anderen Hand in den Saal… Tja, andere Länder, andere Sitten! Oder war das hier eine große Ausnahme?
Leider konnte wir aber nicht die ganze Feier genießen… Bertrand war irgendwann zwischendurch auf Facebook und fand Nachrichten, die uns geschockt haben: ein Freund von uns aus Berlin ist wohl im Urlaub an einem Herzinfarkt gestorben! Damit war unsere gute Stimmung vorbei, da uns diese Nachricht einfach total unvorbereitet und mit voller Wucht traf. Wir standen dann ne zeitlang draußen und versuchten, einen klaren Gedanken zu fassen, aber als dann angesagt wurde, dass der erste Bus zurück zum Hotel fährt, haben wir die Party fluchtartig verlassen, da sich unsere Gedanken nur um
Luca drehten… RIP!!!
Und heute morgen… Gab es noch ein Brunch auf dem Anwesen, wo wir Gestern gefeiert haben… Diesmal mit frisch gemachten Crêpes und Galettes sowie Rührei, Würstchen, Bacon, Käseplatte und und und… Eben alles, was man braucht, um in den Tag zu starten und danach sind wir Richtung Blois gestartet… Wie gesagt, es geht nach Hause!!! 😞😞😞😞😞

Created in Day One

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