Samstag, 27. März 2010

27.03.2010 Im Flugzeug

Es ist 6:30 Uhr morgens, wir haben noch ca. 2500 km bis nach Berlin, der dritte Spielfilm fängt gerade an, und wenn ich daran denke, dass ich heute mit dem wenigen Schlaf, den ich bisher hatte, bis mindestens 19 Uhr durchhalten muss, wird es mir anders… Na ja, es wird sich zeigen, wie gut es geht!
Die letzten zwei Tage von unserem Aufenthalt in Kuba sind auch vorbei, und da es Gestern auch nochmals richtig heiß geworden ist, haben wohl auch die letzten die Chance genutzt, sich einen Sonnenbrand zu holen – was man vor allem dann am Flughafen gesehen hat… Aber bevor der letzte Tag kam, kam auch noch der vorletzte Tag und damit auch unser letzter Ausflug und unser letzter Abend… aber der Reihe nach!
Wir haben für die ganze Gruppe eine „Crusedo del Sol“, eine Kreuzfahrt entlang der Küste von Varadero gebucht, und nachdem wir mit einer kleinen Verspätung vom Hotel abgeholt wurden, dauerte es nicht lange, bis wir in der Marina ankamen und auf unser Katamaran einsteigen konnten. Und es tat gut zu sehen, wie sich alle anderen auf großen Booten mit bis zu 80 Leuten „stapelten“, während wir unser Boot (zugegeben etwas kleiner) für uns alleine hatten. Entlang der Küste ging es zuerst zu einem Schnorchelgebiet, wo wir zwar mit einigen anderen Katamaranen zusammen trafen, aber… im Hinblick auf die möglichen Haie war es auch beruhigend, nicht ganz alleine im offenen Atlantik zu schwimmen. Wobei ich eh darauf verzichtet hatte und lieber auf dem Boot geblieben bin – und zwar im T-Shirt, damit ich meinen Sonnenbrand nicht noch verstärke… Nach der Schnorchelpause ging es weiter zum Cayo Blanco, einer schönen Insel, wo man für uns Mittagessen zubereitet hat – und das auch noch mit einer Musikcombo, die für uns aufgespielt hat.
Und nach dem Essen gab es auch noch genug Zeit, um ins Wasser zu gehen, oder die Sonne am Strand und unter Palmen zu genießen. Und nach der Mittagpause fuhren wir weiter zu einem großen Becken, das im Ozean aufgebaut wurde und wo wir… mit Delfinen „schwimmen“ durften. Nach ein paar Kunststückchen, die uns gezeigt wurden, konnten wir die Delfine streicheln, etwas mit ihnen spielen und sich auch bei einem Kuss fotografieren zu lassen. Wieder mal ein tolles Erlebnis, auch wenn man natürlich darüber streiten kann, ob es gut ist, Delfine in Gefangenschaft zu halten…
Aber irgendwie habe ich es mir auf Kuba abgewöhnt, etwas in Frage zu stellen – es bringt ja eh nichts… Und im Zweifelsfall kriegt man wieder, was zu hören, dass man die Revolution nicht beleidigen soll! Oh mein Gott, es ist wirklich schlimm! Und wenn man sich vorstellt, dass es vor 25-30 Jahren in ganz Osteuropa ganz ähnlich war, ist man froh, dass es die Perestroika, den Mauerfall und die Umwälzungen im gesamten Ostblock gab. Viva la revolution!
Am Nachmittag wurden wir wieder in unser Hotel gebracht, und nachdem wir einige Zeit zum erholen und „aufstylen“ hatten, begann unser letzter Abend. Und damit sollte eine Überraschung die nächste jagen – und entsprechend fing es auch an, denn obwohl unsere Transportmitteln für 18:45 Uhr bestellt wurden, war davon auch eine Viertelstunde später immer noch nicht zu sehen, so dass ich langsam nervös wurde, weil langsam tatsächlich auch die vollständige Gruppe anwesend war (na ja, wie immer nicht ganz pünktlich, aber immerhin früher als die Autos), aber als endlich die ersten zwei Wagen vorfuhren, konnte ich etwas aufatmen und einige Minutenspäter kam auch der Rest: alles zusammen drei wunderschöne alte amerikanische Cabrios und drei „normale“ alte amerikanische Taxis – na ja, was man eben auf Kuba für normal hält.
Und auch wenn ich zuerst gehört habe, dass kaum jemand mit einem Cabrio fahren möchte… Als die Autos dann da waren, stiegen sogar fünf Personen pro Wagen ein (wir hatten mit vier gerechnet), so dass Izabella und ich im letzten Auto (passend zu meinem Hemd, ganz in rot) alleine fuhren. Auch nett!
Eigentlich hatten wir geplant zuerst eine kleine Rundfahrt durch Varadero zu machen und dann, pünktlich zum Sonnenuntergang, auf der Terrasse von unserem Restaurant zu sitzen, Cocktails zu schlürfen, Musik zu lauschen und die untergehende Sonne zu beobachten, aber da die Autos zu spät kamen und die Sonne eh kurz vor Untergang hinter Wolken verschwunden war, war der Zeitdruck plötzlich weg, so dass wir nach der Stadtrundfahrt die Drinks zwar trotzdem auf der Terrasse, aber eben schon im Dunkeln zu uns genommen haben. Und danach wartete auf uns unser Saal im Mension Xanadu, dem alten Sommerhaus von Familie Duarte, der früher (also vor der Revolution) ganz Varadero gehörte. Und unser Saal war damals das Speisezimmer des Hauses!
Wir hatten ein Menü bestellt, das aus einem Krabbensalat, einem gegrillten Lobster zum Hauptgang (schon wieder! Aber trotzdem lecker! Und als Alternative gab es Rind) und einer herrlichen französischen Schokoladentorte bestand (die mehr als Schokolade, als aus irgendwas sonst bestand), und als ob das noch nicht genug war, wechselten wir nach dem Essen in die oberste Etage des Hauses, wo eine Bar untergebracht war… Und dort verbrachten wir noch eine Stunde bei Musik und Drinks (auch wenn ich noch nie eine Pina Colada mit Erdbeersirup und Zimtzucker getrunken habe – die Rezepte hier scheinen etwas anders zu sein…). Auf jeden Fall waren alle Gäste von diesem letzten Abend mehr als überrascht und genossen die Zeit sichtlich! Die Überraschung ist uns vollauf gelungen!
Tja, aber jetzt sind wir fast schon in Europa, in ca. 2 Stunden landen wir in Berlin und… der Alltag hat mich dann wieder. Ich habe die Möglichkeit bekommen, dieses Wochenende eine Schulung zu wiederholen, an der ich eigentlich schon letztes Wochenende teilnehmen sollte. Also gilt es, die Backen zusammen zu kneifen, und bis heute Abend durchzuhalten – dann darf ich erst einschlafen… Gute Nacht! lach

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