Kaum das Festland erreicht, lebte ich wieder „im Streß“, denn wir wollten auf eine bestimmte Everglades Alligator Farm, und es hieß, die richtige Straße zu finden, wo wir die Hauptstraße verlassen sollten – was mir natürlich nicht gelang. Erst später stellte sich heraus, dass es genau die Ecke war, wo wir zwei Tage zuvor bei Starbuck’s Eiskaffee getrunken hatten, aber mit einigen Umwegen fanden wir trotzdem die richtige Straße, und ohne einen Unfall zu bauen (was echt erwähnenswert ist, weil ich an einer Stelle viel zu spät das Stop-Schild gesehen habe, und statt zu bremsen, Gas gegeben habe und über die Kreuzung hinweggebraust bin – aber nicht ohne mich zu vergewissern, dass keine Autos kommen, sonst wäre ich dann wohl doch noch auf meiner Bremse stehen geblieben...)... Also, ohne einen Unfall zu bauen, erreichten wir schließlich die Farm – und zwar genau zur rechten Zeit.
Es wurden uns 3 Schlangen gezeigt, wobei man sie auch anfassen, bzw. selbst aus den Kisten und Beuteln herausnehmen konnte – aber weder Verena noch ich haben uns das zugetraut. Es hat mir eh gereicht, durch die Baracke mit den verschiedenen Schlangen durchzugehen und sie nur Zentimeter entfernt von mir zu wissen... Normalerweise gucke ich mir gerne Schlangen im Terrarium an, aber diesmal waren sie einfach zu nah... Auf den Krokodilen-Show haben wir dann nicht mehr gewartet, sondern haben uns wieder auf unseren Weg gemacht – schließlich mussten wir noch bis nach Naples, wo ich die nächste Übernachtung reserviert hatte. Um dorthin zu kommen, bewegten wir uns zuerst wieder Richtung Miami (und diesmal dachte ich daran, an der besagten Kreuzung zu halten) und dann auf dem Tamiami Trail direkt Richtung Westen... Und hier zeigte sich die Straße so, wie man es aus Amerika kennt. Kilometerlang ging es einfach immer nur gerade aus, ohne dass die Straße den kleinsten Knick gehabt hätte. Rechts am Straßenrand befand sich ein Kanal, links habe ich ein Mal eine Aligatorenleiche gesehen (glaube ich zumindest), ansonsten ging die Straße durch ein Indianerreservat (natürlich mit dem dazugehörigen Casino und einem „Indianerdorf“, in dem man Souvenirs und Schmuck kaufen konnte. Das schönste an der Fahrt war natürlich die Landschaft – die Bäume am Kanal waren mit Moos überwuchert, immer wieder wurde der Wald von kleineren Kanälen durchschnitten und als wir ein Mal eine Pause auf einem kleinen Parkplatz mitten im Nirgendwo gemacht haben, konnte man dort einen Spaziergang auf Holzstegen über den Everglades unternehmen... Einfach nur schön...
Gegen 17 Uhr kamen wir endlich im Hotel in Naples an, und um die letzten Sonnenstrahlen auszunutzen (der Tag ist am Nachmittag noch richtig schön geworden), sind wir sofort mit unseren Badesachen zum Strand gegangen... Und auch hier wurden wir, wie in Miami, von einem sehr nett anzuschauenden Jogger „begrüßt“ *lach... Und noch etwas begrüßte uns am Strand – eine Heckflosse im Wasser, von der wir aufgrund der Schwimmbewegung behaupten, dass es ein Delphin war... Oder doch ein Hai? Am Strand gab es keinen Baywatch, aber da auch die anderen Strandbesucher ins Wasser gingen, trauten wir uns auch kurz hinein – nur eben nicht zu weit weg vom Strand und nicht zu lange... Und die später vorbei schwimmende Jungengruppe (anscheinend im Training oder Wettbewerb) kommentierten wir kurz und bündig mit „Haifutter“... Zum Glück, ohne dass es Wirklichkeit geworden ist...
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