Montag, 31. März 2014

Venedig, die Zweite

Venedig, die Zweite
Nach meinem letztem Beitrag wurde ich angeschrieben, dass ich den Blog nicht mit so einem Clifhanger posten kann... Ich war also auf dem Weg nach Venedig, und dann? Man sei neugierig...
Also... Ich kann Euch beruhigen, das Wochenende war toll! Mein Freund holte mich am Flughafen ab (er war schon in Venedig angekommen, bevor ich überhaupt los flog und hatte sogar bereits unser Hotelzimmer in Mestre bezogen) und nachdem wir einen kurzen Spaziergang durch Mestre auf der Suche nach einem Abendessen unternahmen, landeten wir in einem kleinen, typisch italienischem Ristorante, wo das Essen so gut war, dass wir sogar den Tag drauf im gleichen Lokal gegessen haben... Man kann viel erzählen, aber eine Pizza schmeckt am besten nur in Italien (ok, auch noch in Istrien, aber das war ja auch ne Zeit lang italienisch gewesen).
Nach dem Frühstück am Samstag sind wir dann endlich nach Venedig gefahren. Bertrand war zum ersten Mal in der Stadt, die ich bereits seit 2001 kenne und damals dort auch öfters polnische Gruppen auf den Schiffsausflügen aus Istrien begleitet (und geführt!) habe, also nutzte er mein Wissen über die Stadt aus. Und ich ließ es natürlich zu! Lol
Wir kamen mit dem Zug von Mestre am Santa Lucia-Bahnhof an und weiter ging es zuerst mit dem Vaporetto durch den Canale Grande... an den schönsten Palästen, wie dem Ca d'Oro, unter der Rialto- und der Accademia-Brücke, am Markusplatz und dem Dogenpalast vorbei bis zu den Giardini, wo wir endlich wieder an Land gingen und am Wasser entlang unsere Besichtigung Richtung des Zentrum fortsetzten. Zwischendurch klarte es sogar auf und die Sonne zeigte sich immer wieder, so dass wir Mitte Februar die ersten Frühlingsgefühle verspürten.
Ständig kamen uns verkleidete Menschen entgegen - auch wenn es bis zum Carnevale noch eine Woche dauern sollte, so feierte man in Venedig an diesem Wochenende bereits und spätestens am Piazetta am Dogenpalast entdeckten wir viele Menschen in klassischen italienischen Kostümen der Commedia dell'arte, aber auch in Phantasieuniformen. Natürlich nahmen wir es uns nicht, die Catedrale di St. Marco, die wichtigste Kirche Venedigs zu besichtigen, bevor es in die verschiedenen kleinen Shops mit Glaswaren (nicht nur aus Burano, denn überall bekommt man Glasschmuck für 1€ "Made in China"), Masken und anderen Souvenirs. Ich versuchte mich an den Weg zur Accademia-Brücke zur erinnern und tatsächlich waren wir nach einigen Minuten über dem Canale Grande und kurz danach am Zattere, wo sich schon die ersten Zombies versammelten! Ja genau, Zombies! An diesem Wochenende fand in Venedig ein Zombie Walk statt und wir waren mittendrin! Zombies, Untote, lebende Leichen, aber auch... Soldaten, die gegen die Gestalten ankämpfen wollten... Ziemlich schräg (vor allem der Typ, der mit seiner Kettensäge durch die Gegend lief), aber auch witzig anzuschauen... Mittlerweile hatten wir am Zattere gut zu Mittag gegessen, der Nachmittag war angebrochen und... die Stadt schien immer noch nicht halbwegs bekannt zu sein. Also ging es auf verschlungenen Wegen zur Rialto Brücke, wo wir wieder den Zombies in die Hände liefen und nach einer Pause bei einem oder zwei Aperol Spritz in einer Bar zurück zum Bahnhof und zum Hotel...
Am Abend wollte wir eigentlich noch in eine Bar, aber nach dem langen Tag auf den Beinen merkten wir spätestens beim Abendessen bei unserem "Stamm-Italiener", dass wir eigentlich keine Kraft mehr haben und kehrten schnell in unser Hotelzimmer zurück.
Am Sonntag mussten wir zwar bereits unser Zimmer verlassen, aber durch einen späten Heimflug (2. Überraschung: Bertrand kam mit nach Berlin, unser erster gemeinsamer Flug!), hatten wir noch einen ganzen Tag in der Lagune für uns und machten uns auf den Weg nach Burano, um Maria und ihre Familie zu treffen. Unser Facebookkontakt klappte nämlich und so hatten wir uns auf der Inseln der bunten Häuser verabredet. Und es war schön, sich nach beinah 2 Jahren wieder zu sehen, wir spazierten zu sechst durch den Ort und erzählten uns gegenseitig die Neuigkeiten von uns und unseren Familien, bevor wir in einem Restaurant zu Mittag aßen... Ein toller Tag (richtiges Frühlingswetter mit warmen Sonnenstrahlen und blauem Himmel), tolle Menschen, gutes Essen! Was will man mehr?
Auf der Rückfahrt.... Tja, da wurde es nochmals spannend. Wir nahmen das Schiff zurück in die Stadt und ich entschloss mich, bereits auf Murano auszusteigen (1. Fehler) und das Vaporetto der Linie 3 für die Weiterfahrt zum Busbahnhof zu nehmen (2. Fehler!!!!). Und... Mein persönlicher Horror begann! Während Bertrand selig an meiner Seite döste, beobachtete ich die Uhr, die unaufhaltsam voran ging, während wir uns kaum vom Fleck bewegten... Und als dann am Fondamente Nuove unsere Schiffsbesatzung von Bord ging und keine neue kam, dachte ich, ich werde verrückt!!!! Arghhhh!!!!
Aber auch sonst ging es im Schneckentempo voran (klar, in Venedig und auch Murano gibt es eine Geschwindigkeitsbegrenzung für Boote, damit die Häuser durch die entstandenen Wellen nicht noch stärker zerstört werden), aber wenn man in Eile ist und zum Flughafen muss und dann nach Hause und zur Arbeit und und und, dann denkt man nicht mehr daran, sondern will nur noch ankommen!
Im großem und ganzen hatten wir dann aber doch noch Glück. Am Busbahnhof angekommen, fuhr unser Bus Richtung Mestre gerade ein, so dass wir in wenigen Minuten am Hotel waren, unser Gepäck abholten und sogar noch den "frühen" Bus zum Flughafen erwischten. Und das war auch gut so, denn die Schlangen zur Sicherheitskontrolle waren gewaltig. Aber trotz allem, schafften wir es noch, etwas am Flughafen zu essen, bevor wir an Bord unseres Flugzeugs nach Berlin gingen und gemeinsam nach Hause flogen... Ein wunderschönes Überraschungs- Valentintstag- Wochenende war vorbei... Aber... Das nächste sollte bald kommen... Und zwar in der anderen europäischen Stadt der Liebe!!!!

Von meinem iPad gesendet

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