Es ist Mittwoch Abend, 18
Uhr, wir verlassen gerade Cannes, begeben uns weiter Richtung Barcelona, also
wird es Zeit, die letzten 24 Stunden Revue passieren zu lassen…
Gestern Nachmittag hatten
wir also zuerst einen Workshop zu AIDA und den verschiedenen Schiffen, die
bereits zur Reederei gehören, bzw. bald getauft werden… Der Vortrag war
eigentlich sehr interessant, da ich ja bisher eher wenig mit AIDA zu tun hatte,
aber… irgendwie wollte der Kaffee nicht richtig wirken, ich merkte
zwischendurch, dass mein Kopf immer schwerer wird und… holte mir schnell einen
frischen, heißen Kaffee, damit ich weiterhin dem Vortrag von Ulrike lauschen
konnte. Wobei… ganz bis zum Ende konnte ich nicht aufmerksam zuhören, denn
gegen 16 Uhr musste ich zu meiner Segway-Schulung aufbrechen, die auf dem
Sportsdeck stattfand. Ich verließ also den Konferenzraum, begab mich schnell
auf Deck 14 und… innerhalb weniger Minuten stand ich schon auf dem Ding und
drehte die ersten Runden – es ist unglaublich, wie einfach es ist! Ich finde es
nur schade, dass ich diesmal an keinem Segway-Ausflug teilnehmen kann, da der
einzige auf Mallorca statt findet, aber… die Schulung an sich hat mir sehr viel
Spaß gemacht, so dass ich die Stunde auf dem Sportsdeck richtig genossen habe
und mich mit jeder Minute auch immer sicherer fühlte und auch einen
Beinah-Sturz verhindern konnte…
Natürlich habe ich die
Lizenz erworben und voller Tatendrang kehrte ich ins Konferenzzimmer zurück, wo
eine Fragerunde mit einigen Offizieren des Schiffes für unsere beiden
InfoGruppen stattfand. Wir konnten einige interessante Sachen über das Leben
auf dem Schiff erfahren (z.B. über Gummizellen, Hochzeiten,
Hubschrauberrettung, Kühlräume und einiges mehr an Bord. Außerdem erzählten uns
Patrick, der Tour Manager und Katja, die Entertainment Managerin an Bord aus
Ihrem Bordleben, über die Zugangsvoraussetzungen für die Arbeit an Bord… Und
wenn ich jemals an die Arbeit auf einem Kreuzfahrtschiff gedacht hatte (und das
hatte ich ja vor paar Jahren), so sind die Gedanken immer weiter weg verflogen…
Besser ist es…
Nach dem Abendessen ging
es dann zur Show ins Theatrium, vor der auch noch die ganze Offiziersriege des
Schiffes zusammen natürlich mit dem Kapitän vorgestellt wurde, außerdem konnten
wir die Clubbies knuddeln, die AIDA Spielzeugfiguren… Man, sind die niedlich
*lach!
Die Show war ganz OK, die
Beatles mag man, oder auch nicht, aber es wurde auf jeden Fall eine gute Show
geboten (die Sänger sind anscheinend international aufgestellt, aber die Tänzer
scheinen alle aus Russland zu stammen) und danach ging es weiter in die Anytime
Bar zur Black and White Party. Ich hatte zwar passende schwarzen Klamotten
dabei, aber irgendwie wollte die Stimmung nicht richtig bei mir aufkommen, und
da ich mir vorgenommen hatte, heute nicht mehr so viel zu bechern, trank ich
einen Gin-Tonic, unterhielt mich etwas mit den Kollegen und verschwand auf der
Kabine – die Nacht sollte auch diesmal nicht besonders lang sein, weil wir
bereits am frühen Morgen in Cannes, besser gesagt vor Cannes ankamen und nach
einem etwas stressigen Frühstück (ich hatte meinen Kaffee bekommen, also war
ich dann auch ganz zufrieden, aber einige Gäste waren richtig stinkig, weil
anscheinend die AIDA von den wartenden Menschenmengen überrascht wurde – es ist
aber auch sehr ungewöhnlich, dass die Leute vor ihrem sehr frühen Ausflug
entsprechend früh etwas essen möchten) machten wir uns mit einem Tenderboot auf
dem Weg in den Hafen von Cannes, wo schon unsere Führerin Katja, eine
Italienerin, an unserem Ausflugsbus auf uns wartete.
Durch Cannes ging es
zuerst nach Nizza, wo wir einen Stopp am Blumenmarkt einlegten und etwas durch
die Gassen schnuppern (die verschiedenen Kräuter und Seifen kann man fast an
jeder Ecke kaufen) und schlendern konnten, bevor wir weiter ins Fürstentum
Monaco fuhren. Nach Ankunft im alten Zentrum des Stadtstaats schlenderten wir
durch den Stadtgarten vorbei an den Villen von Caroline und Stephanie von
Monaco zur Kathedrale und weiter zum Fürstenschloss, wo wir pünktlich zur
Wachablösung ankamen. Es kann zwar nicht mit dem Buckinghampalace verglichen
werden, aber… es war trotzdem sehr nett anzuschauen. Und vom Schlossplatz ging
es direkt in ein Restaurant in der Nähe, wo schon das Mittagessen auf uns
wartete – ein Salat niceoise, Hähnchen in Pilzsoße und Tiramisu zum Nachtisch!
Lecker! Nach dem Essen durften wir dann endlich in die Kathedrale rein, wozu es
vor der Wachablösung keine Zeit mehr gab und passierten auch die Gräber der
verschiedenen monegasischen Fürsten, natürlich auch an denen von Grazia
Patrizia und Fürst Ranier III., der vor 5 Jahren gestorben ist… Zurück im Bus
dauerte es nicht lange, bis wir im Monte Carlo waren, dem modernen Stadtteil
Monacos und liefen entlang der Grand Prix-Strecke, flanierten an den Chic,
Cheque, Schock-Läden in den Einkaufszentren bis wir am Casino Monte Carlo und
den Hotel de Paris ankamen. In einer kurzen Freizeit durften wir auch die
verschiedensten teuren Autos beobachten. Es war zwar nicht mit meinem
Dubai-Aufenthalt vom letzten Jahr zu vergleichen, wo ich noch mehr Porsche,
Mercedes und teure Jeeps gesehen habe, aber der Maybach mit Nürnberger
Kennzeichen vor der Casino-Tür und die Seite an Seite stehenden drei Porsche
Panamera… Ja, das macht schon Eindruck! So viele Panamera an einer Stelle
(einer parkte dann auch noch vor dem Hotel und ein fünfter fuhr irgendwann
vorbei) habe ich noch nie im Leben gesehen… Aber wie meinte unsere Führerin… in
Monaco leben ca. 33.000 Menschen, davon aber nur ca. 7.000 Monegassen – der
Rest sind Reiche, Millionäre und Milliardäre, die sich hier aus Steuergründen
niedergelassen haben… Da sollte man sich also nicht über die Autos wundern…
Allgemein gab uns der Ausflug einen guten ersten
Eindruck über die Küste, aber… es war dann doch ziemlich stressig (alles ging
„zack, zack“, und überpünktlich, wie es Katja ausdrückte) und wenig
entspannend… Von der Ausflugsbeschreibung her, schien es zwar der
interessanteste Ausflug zu sein, aber… wenn man wirklich im Urlaub ist, möchte
man auch genießen, und dazu fehlte einfach die Zeit! Weniger ist oftmals mehr
und das schien sich an dem Tag auf jeden Fall zu bewahrheiten. Und etwas Stress
blieb bis zu letzten Minute, weil wir ja auf Reede waren und das letzte
Tenderboot nicht verpassen wollte – es war zwar klar, dass wir, auf einem von
AIDA organisierten Ausflug, nicht an Land gelassen werden, aber… Na ja, wir
haben’s auf jeden Fall geschafft, waren sogar nicht der letzte Bus, der im
Hafen ankam und jetzt sitze ich eben im Café Mare, frisch duftend und
erfrischt, genieße meinen Latte Macchiato, beobachte, wir eine Live Übertragung
aus dem Buffalo Steak House ins bordeigene TV Programm vorbereitet wird und
sehe dem Abend entgegen… Cannes liegt hinter uns, der Tag in Barcelona kann
kommen
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