Es ist kurz vor 14 Uhr,
wir sind irgendwo zwischen Mallorca und Cannes und schippern mit ca. 8 Knoten
(noch nichtmal die Hälfte der Höchstgeschwindigkeit) durch das Mittelmeer. Die
See ist ruhig, es gibt kaum Wellengang, also gab es auch bisher keine Ausfälle
aufgrund der Seekrankheit und so genießen alle das Leben an Bord).
Wir sind Gestern mit Air
Berlin nach Palma eingeflogen worden und nach einem kurzen Transfer zum Hafen
(ok, den Bus zu finden, war nicht so einfach, aber danach ging alles problemlos)
und nach einem kurzen und problemlosen Check-in ging es auch direkt an Bord, wo
wir zuerst mit den anderen Reiseteilnehmern aus Berlin, das Mittagsbüffet im
Marktrestaurant stürmten. Es sah aber auch alles so einladend aus! Und auch
wenn ich im Flieger ein Rührei bestellt hatte, so konnte ich mich nicht zurück
halten und schlug gleich wieder zu – zuerst bei Fisch und dann noch einmal bei
Meeresfrüchten, die es eigentlich aus Vorspeise gab – aber bei den kleinen
leckeren Pulpos konnte ich nicht anders. *lach
Nach dem Mittagessen ging
es auf Sonnendeck, weil wir noch nicht auf die Kabinen konnten – ich hätte zwar
daran denken können, meine Badehose ins Handgepäck zu legen (das Hauptgepäck
befand sich gerade irgendwo auf dem Weg zwischen dem Transferbus und meiner
Kabine), aber ich konnte mir auch so helfen und hatte zumindest schon meinen
Oberkörper der Sonne entgegen gestreckt… Und als die Kabinen endlich bezogen
werden konnte, zog ich es eh vor, mich auf den Weg ins „Weite
Welten-Restaurant“ zu machen, wo es gerade Kaffee und Kuchen gab… Man hat ja
schon lange nichts mehr gegessen… lach.
Dafür lernte ich beim
Kaffee ein Ehepaar kennen, dass gerade eine 10tägige Reise mit der AIDA
beendete und mir so ein paar Tipps auf den Weg geben konnte, bevor sie zum
Flughafen gebracht wurden – also hat sich diese Mahlzeit auf jeden Fall
gelohnt.

Gegen 17 Uhr trafen wir
uns dann in der Anytime Bar mit unserer Gruppenbetreuung und den anderen
InfoReise-Teilnehmern, die bereits auf dem Schiff waren. Eine Gruppe, aus Frankfurt
– in der sich auch mein Kabinennachbar befand, sollte erst am Abend auf dem
Schiff ankommen, aber die anderen zwei Gruppen aus Düsseldorf und München waren
schon da, so dass wir nach einer kurzen Vorstellungsrunde auf eine interessante
Fahrt anstoßen konnten und… eine Schreckensminute erlebten, als eine
Teilnehmerin plötzlich in Ohnmacht fiel und (wenn ich es jetzt richtig
überlege), auch leicht krampfte – sie stand nämlich direkt neben ihr, also war
ich auch der erste, der sich nach ihr beugte. Zum Glück war sie aber bald
wieder ansprechbar und als ein paar Minuten später der Bordarzt mit einer
Krankenschwester zu uns kam, ging es ihr schon erheblich besser. Da sie aber
meinte, dass sie frisch schwanger sein, wurde sie im Rollstuhl auf die Krankenstation
gebracht, wo sie eine Infusion bekam und erst ein paar Stunden später zu uns
zurück kehren durfte… Schreck lass nach!
Wir haben dann mit der
ganzen Gruppe im „Weite Welt-Restaurant“ zu Abend gegessen, wo es auch einen
reservierten Raum für uns und noch eine andere Infogruppe gab, bevor wir uns
dann mit den zwischenzeitlich angekommenen Frankfurtern trafen, um gemeinsam
das Sail away zu erleben… Zu Klängen des bekannten Liedes von Enya verließen
wir gegen 22 Uhr den schön beleuchteten Hafen von Palma und machten uns auf
unseren Weg nach Cannes. Zuerst gab es noch eine Lasershow und gleich danach
begann die Pool-Party, wo uns Ulrike einen Drink ausgab (oder auch zwei, weil
sie einen Caipirinha zu viel bestellt hat…). So gestärkt (zum Abendessen hatte
ich auch schon paar Gläser Weißwein gehabt, und das Glas Sekt vor dem Essen
sollte man auch nicht vergessen) warf ich mich auf die Tanzfläche und groovte
fast ohne Pause für die nächsten zwei Stunden, so dass ich gegen 1:30 Uhr
morgens, nach einem dritten Caipirinha fix und alle war und mich ins Bett
begab. Leider sollte die Nacht aber nicht besonders lang und erholsam für mich
werden – gegen 6 Uhr morgens wurde ich nämlich von einem Wadenkrampf im rechten
Bein geweckt und mit einem unterdrückten Schmerzschrei (ich wollte meinen
Bettnachbarn nicht wecken – was mir aber nicht wirklich gelang) humpelte ich
ins Badezimmer um meine schmerzende Wade weich zu massieren. Leider traute ich
mich aber, vor lauter Schmerzen, nicht mehr einzuschlafen, so dass ich gegen 7
Uhr endlich aufstand, mich im Dunklen anzog und mich humpelnd auf den Weg nach
oben machte. Eigentlich war ich nicht wirklich hungrig, aber nachdem ich den
Aufenthalt in der AiDA Lounge am Bug des Schiffes nicht wirklich genießen
konnte und auch sonst keinen Platz für mich fand, humpelte ich zum Bella Vista
Restaurant, wo es bereits Frühstück gab und… nach einem Saft und einem Kaffee
entschied ich mich zuerst für Haferflocken mit Zimt und Zucker und Früchten und
dann auch noch für einen Teller mit verschiedenen Fischsorten. Ich weiß zwar
nicht, ob Fisch viel Magnesium besitzt, der mir ja anscheinend fehlt, aber…
Fisch ist ja gesund und lecker, also habe ich bestimmt nichts Falsches gemacht.

Nach dem Frühstück machte ich mich wieder auf, das Schiff zu „entdecken“ – zum
einen wusste ich, dass ich meine Wade warm und weich laufen muss, zum anderen
war ich aber nach 4 Stunden Schlaf entsprechend müde, also verbrachte ich erst
einige Zeit auf einer Liege im Theatrium, dann paar Minuten in der Sonne auf
dem Pooldeck, lief über das gesamte Schiff hin und her, guckte mir gegen 9 Uhr
die Ausflugsinformation zu Cannes an, buchte für den Nachmittag eine
Lizenzschulung für die Segways, erkundigte mich nach einem Schnuppertauchkurs
für den Tag in Barcelona, kaufte mir die beiden Bilder, die bei meiner Ankunft
im Hafen von Palma von mir gemacht wurden und… kehrte endlich gegen 9:30 Uhr in
die Kabine zurück. Für 10:20 Uhr wurde nämlich eine Seenotrettungsübung
angesagt, zu der man in einer Rettungsweste erscheinen sollte, die sich in der
Kabine befand. Endlich war es auch so weit, und ich spazierte auf Deck 5, wo
sich in meiner Musterungsstation auch schon andere Kreuzfahrer von meinem Deck
versammelten und uns alles Relevante zur Sicherheit und Notfällen an Bord
erzählt wurde.

Pflichtveranstaltung halt!
Sofort nach der Übung
begann auch unser Schulungstag – wir starteten mit einem ausgedehnten Rundgang
durch das Schiff, guckten uns die einzigen beiden freien Kabinen an, die
öffentlichen Räume, das Sportstudio, das Casino, das Cinemare (ein 4D-Kino),
das Theatrium, die Restaurants und die Discothek… Danach gab es Mittagessen,
dass wir wieder mal zusammen zu uns nahmen, und jetzt genieße ich noch einen
Latte Macchiato an der Bar Café Mare, bevor es gleich zum Workshop geht – es
ist ja eine Inforeise und kein Urlaub!