Dienstag, 8. Juni 2010

08.06.2010 Seetag


Es ist kurz vor 14 Uhr, wir sind irgendwo zwischen Mallorca und Cannes und schippern mit ca. 8 Knoten (noch nichtmal die Hälfte der Höchstgeschwindigkeit) durch das Mittelmeer. Die See ist ruhig, es gibt kaum Wellengang, also gab es auch bisher keine Ausfälle aufgrund der Seekrankheit und so genießen alle das Leben an Bord).
Wir sind Gestern mit Air Berlin nach Palma eingeflogen worden und nach einem kurzen Transfer zum Hafen (ok, den Bus zu finden, war nicht so einfach, aber danach ging alles problemlos) und nach einem kurzen und problemlosen Check-in ging es auch direkt an Bord, wo wir zuerst mit den anderen Reiseteilnehmern aus Berlin, das Mittagsbüffet im Marktrestaurant stürmten. Es sah aber auch alles so einladend aus! Und auch wenn ich im Flieger ein Rührei bestellt hatte, so konnte ich mich nicht zurück halten und schlug gleich wieder zu – zuerst bei Fisch und dann noch einmal bei Meeresfrüchten, die es eigentlich aus Vorspeise gab – aber bei den kleinen leckeren Pulpos konnte ich nicht anders. *lach
Nach dem Mittagessen ging es auf Sonnendeck, weil wir noch nicht auf die Kabinen konnten – ich hätte zwar daran denken können, meine Badehose ins Handgepäck zu legen (das Hauptgepäck befand sich gerade irgendwo auf dem Weg zwischen dem Transferbus und meiner Kabine), aber ich konnte mir auch so helfen und hatte zumindest schon meinen Oberkörper der Sonne entgegen gestreckt… Und als die Kabinen endlich bezogen werden konnte, zog ich es eh vor, mich auf den Weg ins „Weite Welten-Restaurant“ zu machen, wo es gerade Kaffee und Kuchen gab… Man hat ja schon lange nichts mehr gegessen… lach.
Dafür lernte ich beim Kaffee ein Ehepaar kennen, dass gerade eine 10tägige Reise mit der AIDA beendete und mir so ein paar Tipps auf den Weg geben konnte, bevor sie zum Flughafen gebracht wurden – also hat sich diese Mahlzeit auf jeden Fall gelohnt.
Gegen 17 Uhr trafen wir uns dann in der Anytime Bar mit unserer Gruppenbetreuung und den anderen InfoReise-Teilnehmern, die bereits auf dem Schiff waren. Eine Gruppe, aus Frankfurt – in der sich auch mein Kabinennachbar befand, sollte erst am Abend auf dem Schiff ankommen, aber die anderen zwei Gruppen aus Düsseldorf und München waren schon da, so dass wir nach einer kurzen Vorstellungsrunde auf eine interessante Fahrt anstoßen konnten und… eine Schreckensminute erlebten, als eine Teilnehmerin plötzlich in Ohnmacht fiel und (wenn ich es jetzt richtig überlege), auch leicht krampfte – sie stand nämlich direkt neben ihr, also war ich auch der erste, der sich nach ihr beugte. Zum Glück war sie aber bald wieder ansprechbar und als ein paar Minuten später der Bordarzt mit einer Krankenschwester zu uns kam, ging es ihr schon erheblich besser. Da sie aber meinte, dass sie frisch schwanger sein, wurde sie im Rollstuhl auf die Krankenstation gebracht, wo sie eine Infusion bekam und erst ein paar Stunden später zu uns zurück kehren durfte… Schreck lass nach!

Wir haben dann mit der ganzen Gruppe im „Weite Welt-Restaurant“ zu Abend gegessen, wo es auch einen reservierten Raum für uns und noch eine andere Infogruppe gab, bevor wir uns dann mit den zwischenzeitlich angekommenen Frankfurtern trafen, um gemeinsam das Sail away zu erleben… Zu Klängen des bekannten Liedes von Enya verließen wir gegen 22 Uhr den schön beleuchteten Hafen von Palma und machten uns auf unseren Weg nach Cannes. Zuerst gab es noch eine Lasershow und gleich danach begann die Pool-Party, wo uns Ulrike einen Drink ausgab (oder auch zwei, weil sie einen Caipirinha zu viel bestellt hat…). So gestärkt (zum Abendessen hatte ich auch schon paar Gläser Weißwein gehabt, und das Glas Sekt vor dem Essen sollte man auch nicht vergessen) warf ich mich auf die Tanzfläche und groovte fast ohne Pause für die nächsten zwei Stunden, so dass ich gegen 1:30 Uhr morgens, nach einem dritten Caipirinha fix und alle war und mich ins Bett begab. Leider sollte die Nacht aber nicht besonders lang und erholsam für mich werden – gegen 6 Uhr morgens wurde ich nämlich von einem Wadenkrampf im rechten Bein geweckt und mit einem unterdrückten Schmerzschrei (ich wollte meinen Bettnachbarn nicht wecken – was mir aber nicht wirklich gelang) humpelte ich ins Badezimmer um meine schmerzende Wade weich zu massieren. Leider traute ich mich aber, vor lauter Schmerzen, nicht mehr einzuschlafen, so dass ich gegen 7 Uhr endlich aufstand, mich im Dunklen anzog und mich humpelnd auf den Weg nach oben machte. Eigentlich war ich nicht wirklich hungrig, aber nachdem ich den Aufenthalt in der AiDA Lounge am Bug des Schiffes nicht wirklich genießen konnte und auch sonst keinen Platz für mich fand, humpelte ich zum Bella Vista Restaurant, wo es bereits Frühstück gab und… nach einem Saft und einem Kaffee entschied ich mich zuerst für Haferflocken mit Zimt und Zucker und Früchten und dann auch noch für einen Teller mit verschiedenen Fischsorten. Ich weiß zwar nicht, ob Fisch viel Magnesium besitzt, der mir ja anscheinend fehlt, aber… Fisch ist ja gesund und lecker, also habe ich bestimmt nichts Falsches gemacht.
Nach dem Frühstück machte ich mich wieder auf, das Schiff zu „entdecken“ – zum einen wusste ich, dass ich meine Wade warm und weich laufen muss, zum anderen war ich aber nach 4 Stunden Schlaf entsprechend müde, also verbrachte ich erst einige Zeit auf einer Liege im Theatrium, dann paar Minuten in der Sonne auf dem Pooldeck, lief über das gesamte Schiff hin und her, guckte mir gegen 9 Uhr die Ausflugsinformation zu Cannes an, buchte für den Nachmittag eine Lizenzschulung für die Segways, erkundigte mich nach einem Schnuppertauchkurs für den Tag in Barcelona, kaufte mir die beiden Bilder, die bei meiner Ankunft im Hafen von Palma von mir gemacht wurden und… kehrte endlich gegen 9:30 Uhr in die Kabine zurück. Für 10:20 Uhr wurde nämlich eine Seenotrettungsübung angesagt, zu der man in einer Rettungsweste erscheinen sollte, die sich in der Kabine befand. Endlich war es auch so weit, und ich spazierte auf Deck 5, wo sich in meiner Musterungsstation auch schon andere Kreuzfahrer von meinem Deck versammelten und uns alles Relevante zur Sicherheit und Notfällen an Bord erzählt wurde.
Pflichtveranstaltung halt!
Sofort nach der Übung begann auch unser Schulungstag – wir starteten mit einem ausgedehnten Rundgang durch das Schiff, guckten uns die einzigen beiden freien Kabinen an, die öffentlichen Räume, das Sportstudio, das Casino, das Cinemare (ein 4D-Kino), das Theatrium, die Restaurants und die Discothek… Danach gab es Mittagessen, dass wir wieder mal zusammen zu uns nahmen, und jetzt genieße ich noch einen Latte Macchiato an der Bar Café Mare, bevor es gleich zum Workshop geht – es ist ja eine Inforeise und kein Urlaub!

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