Donnerstag, 8. Oktober 2015

Es ist manchmal schön, einfach im Bett liegen zu bleiben...

...auch wenn… ich die letzten Tage auf keinen Fall missen möchte!!!
Wir haben ja schon einiges erlebt und die Erinnerungs- und Photospeicher laufen langsam aber sicher voll… Nach dem Rundgang in Rennes waren wir vorgestern Nachmittag in Vitré, einem schönen mittelalterlichen Städtchen westlich von Rennes, in dem der Bräutigam vom kommenden Wochenende Lehrer ist… Wir sind entlang der Stadtmauern gelaufen bevor wir uns in die Altstadt
auf einem Felsen begaben, die örtliche Kirche besuchten und einen Blick in die Burg warfen… Leider reichte für mehr die Zeit nicht: das Museum in der Burg schloss um 17:00 Uhr, die Mairie als Rathaus um 17:30 Uhr und… wir waren um 17:35 Uhr da… Bad timing! Aber trotzdem hat uns Vitré sehr gut gefallen und wir sind froh, dort gewesen zu sein!
Gestern ging es nach einem ausgiebigen Shopping im Fabrikverkauf von “La mere Poulard” (Kekse, Kekse, Kekse!!!) zum Mont St. Michel - dieses Eiland wurde bereits im Mittelalter mit einem Kloster und einer Kirche bebaut und gehört heute zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten von ganz Frankreich und UNESCO-Weltkulturerbe. Und das zu recht!
Seit einigen Jahren gibt es eine neue Brücke zur Insel, die die Gezeiten des Atlantiks nicht stören soll, so dass man heute auch nicht mehr direkt an der Insel parken soll (was vor allem wg. der Flut ein Vorteil sein kann!), sondern man muss sein Auto auf dem Festland lassen und wird dann mit einem Shuttle-Bus bis kurz vor die Insel gebracht… Wir aber parkten noch ein bißchen weiter weg, weil
der Parkplatz unbezahlbar sein soll und liefen erstmal ca. 2km bis zur Bushaltestelle… Mit der Abtei im Blick und… mit Fallschirmspringern, die wohl gerade die “Battle of Normandy” nachspielten 😜😜😜. Hier wird ja einem richtig was geboten!
Während wir nämlich Richtung der Insel liefen, kam ein Flugzeug mehrmals vor uns angeflogen und warf eine nächste Gruppe von Fallschirmspringern in die Luft! Und auch auf dem Rückweg am
Nachmittag kam (wohl das gleiche) Flugzeug im Tiefflug über uns angeflogen….
Aber unser Ziel waren ja nicht die Fallschirmjäger, sondern die Abtei, also liefen wir zwischen den alten Dorfhütten nach oben, bis wir am Museum ankamen und mit der Besichtigung begannen (Eintritt für mich mal wieder kostenfrei als “Guide touristique”, wobei es eigentlich auch ausgeschilderte Preise für Mitglieder der Tourismusbranche gab!).
Über eine große Treppe zwischen dem Wohntrakt der Mönche und der Kirche ging s zuerst auf die Südterrasse mit Blick zur Küste, woher wir kamen… dann weiter durch die Kirche (leider war gerade
Gottesdienst, also schnell, schnell) auf die Westterrasse mit Ausblick über das Watt (es war gerade Ebbe und man sah auch einige Gruppen wattwandern), dann durch die Kreuzgänge zum Refektorium, dem Speisesaal der Mönche und den Gästeräumen für Adlige und gekrönte Häupter darunter… Weiter ging der Rundgang durch die verschiedenen Krypten unter der Kirche u.a. St. Martin-
Krypta), wo man auch die dicken Pfeiler sehen konnte, die die Kirche über uns tragen, zum großen Rad mit dessen Hilfe das Essen hochgezogen wurde, als die Abtei nach der Revolution ein Gefängnis für den Klerus war, zu der großen Empfangshalle, zu der früher die einfachen Menschen Zugang hatten, wenn sie die Mönche um Hilfe oder Almosen bitten wollten… Ansonsten waren die oberen Gebäude nur für die Mönche zugänglich, die dort ihr Klosterleben in Abgeschiedenheit führten..
Raus aus dem Museum ging es auf die Wehrmauern und dort direkt… in ein Restaurant! Wir hatten ja bis auf ein Sandwich noch nichts gegessen, und so passte es gut, dass es von der Wehrmauern einen direkten Zugang zu mehreren Restaurant mit leckeren Menüs gab… Bertrand entschied sich für ein kleines mit Galette und Crêpe und ich… bekam zuerst eine Portion Muscheln, dann einen Omelett
(und der war drin schäumig, schäumig, schäumig! Ich weiß nicht, wie sie es machen, aber der Schaum Floß heraus, als ich rein schnitt) und zum Nachtisch noch eine Tarte aux pommes! Ok… der Omelett war nicht ganz mein Fall (je mehr ich davon aß, umso mehr hatte ich im Mund), aber ansonsten war es nur lecker!
Von Mont St. Michel ging es weiter nach St. Malo, eine bis Heute von Mauern umgebene Stadt an der Küste vom Ärmelkanal… Und wieder ging es auf die Wehrmauern, von wo man einen wunderschönen Blick auf die Strände und die vorgelagerten Inseln gibt… Es war gerade Flut, so dass einiges sich nur unter Wasser erahnen ließ (der Durchgang zu einer der Inseln war nur an dem im
Wasser verschwundenen Weg zu erkennen und von dem vor dem Strand gebauten Schwimmbad ragte auch nur ein Sprungbrett aus den Fluten), aber auch sonst war es eine schöne Tour. Das Wetter war unser Freund und von ein paar Wolken immer wieder mal im Laufe des Tages hatten wir ansonsten nur Sonnenschein und blauen Himmel zu beklagen… Wir spazierten anschließend noch ein bißchen durch die Innenstadt und aßen einen Crêpe (natürlich mit Cidre!) bevor es weiter zu unserem Übernachtungsort, Paimpol ging…
Alle Hotels wurden von Bertrand ausgesucht und gebucht, also dachte ich, dass er mit den Orten irgendwelche Erinnerungen verbindet, aber als wir endlich in Paimpol angekommen warn, unser
Zimmer bezogen haben und zum Essen zum Hafen herunterliefen (mittlerweile war es schon dunkel, die Stadt ausgestorben und wir mussten uns beeilen, da laut unserem Hotelier die Restaurants bald
schließen würden), konnte er sich an nichts in Paimpol erinnert und fragte sich, was er hier zuvor gemacht hat… Und irgendwie ist es mir auch weiterhin unklar, denn auch Heute morgen kamen wir nicht dazu, Paimpol zu besichtigen. Die Straße zum Hafen war wg. Bauarbeiten gesperrt also drehten wir um und verließen den Ort in Richtung der bretonischen Küste und der hiesigen Granitfelsen…
Heute steht eben Natur auf dem Programm!
Übrigens, unser Hotel in Paimpol war ganz schnuckelig… Zwar laut, weil jede Diele im Boden und auf der Treppe knarzte und etwas kalt, weil die Heizung nicht eingeschaltet war, aber dafür sehr nett
eingerichtet. Es ist wohl ein altes Bauernhaus gewesen, dass zu einem kleinen Hotel mit viel  Geschmack umfunktioniert wurde und genauso viel Geschmack hatte auch das Frühstück - frische
Baguette, Croissants, Käse und/oder Marmelade und Honig dazu und… Kuchen! Tarte au citron (lecker!), Tarte au chocolat (ein Gedicht) und dann noch ein Hefeteig, den ich aber nicht mehr
probiert habe… Von diesem Frühstück konnte ich Heute noch lange zehren!

Created in Day One

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