Freitag, 1. Januar 2010

Madrid

Der Silvesterabend wurde dann noch interessant - ich bin ja kurz vor Mitternacht am Puerto del Sol, nicht nur dem Hauptplatz Madrids, sondern von ganz Spanien aufgekreuzt und zusammen mit einigen Hundert Menschen, beging ich den Jahreswechsel... Leider habe ich aber erst im Nachhinein erfahren, was es mit den Weintrauben an sich hat, die überall verkauft wurden, also habe ich schon wieder ne Möglichkeit verpasst, mir Glück im Neuen Jahr zu sichern... Na das sind doch Aussichten ;)
Auf jeden Fall scheint aber hier zum Jahreswechsel auch eine Perücke bzw. eine witzige Kopfbedeckung zu gehören - denn die meisten liefen mit lustigen Hüten, Mützen oder eben Perücken herum... Andere Länder, andere Sitten ;) lach
Zum Neujahrsfeuerwerk wurde übrigens "Ode an die Freude" von Beethoven gespielt (gleich mehrmals hintereinander) - scheint auch hiesige Sitte zu sein...
Nach Mitternacht habe ich dann noch einen kurzen Spaziergang durch Chueca unternommen und bin sogar in eine der schwulen Bars reingelaufen, aber... als ich die Typen sah, die dort rumsaßen, habe ich kehrt gemacht und verschwand in der Nacht... Das war wirklich nicht meine Welt. Und bei der Disco auf der anderen Straßenseite anzustehen und mich einer "Gesichtskontrolle" unterziehen zu lassen, hatte ich keine Lust...

***
Heute Morgen hatte der Tag entsprechend schlecht (ich erinnere: keine rote Unterwäsche und keine Weintrauben!) angefangen - der Fernseher funktionierte nicht, statt der versprochenen Nespresso-Maschine, gab es auf meinem Zimmer nur einen einfachen Wasserkocher (und zum Kaffee keine Milch oder Sahne!)... Ich zog mich schnell an, und... fand zum Glück um die Ecke ein Café, wo ich den Tag mit einem richtigen Caffe con leche nochmals starten konnte! Besser so!
Ich lief danach zum Atocha-Bahnhof, wo dem ich in meinem Reiseführer gelesen hatte, dass er besonders spektakulär ist (spektakulät schmutzig war dann auch das Wasser in dem die
Schildkröten schwimmen mussten) und von da weiter zum Sol, von wo ich meine Altstadtrundgänge (wieder vom Reiseführer vorgeschlagen) absolvierte. Ich merkte schon nach meiner Anreise, dass Madrid nicht meiner Vorstellung von einer "flachen", ebenen Stadt entspricht und das bewahrheitete sich auch beim Rundgang - runter und rauf, hoch und tief... die Stadt ist ziemlich hügelig, was aber auch den Reiz bestimmt - schließlich eröffnen sich manchmal im letzten Augenblick Aussichten auf Häuser- und Straßenschluchten, die bis zu 40m niedriger liegen, und vom Königspalast hat man auch einen wunderschönen Ausblick auf die anderen Stadtteile Madrids...
Ich lief wohl die wichtigsten Stellen der Altstadt ab... Plaza Mayor, das alte Rathaus Casa de la Villa, Basilica de San Francisco, Oper, Königspalast, Kathedrale...
Da es Feiertag war, waren die meisten Gebäude geschlossen, aber trotzdem konnte ich einen guten Eindruck von der Stadt gewinnen.
Gegen Mittag kehrte ich dann ins Hotel zurück, als ich aber merkte, dass weder der Fernsehempfang repariert noch mein Zimmer gereinigt wurde, verzog ich mich ins Hotelspa... Leider war aber das Wasser im Pool heute nicht mehr so warm, wie noch Gestern, und da das Dampfbad immer noch ähnlich unangenehm (ich sag nur: heiße Wassertropfen!) war, hielt ich dort nicht lange aus, und nach einem Reparaturmarathon mit dem Hotelboy (gegen 16 Uhr funktionierte endlich der Fernseher!) machte ich erneut einen Spaziergang durch die Stadt - diesmal durch den
Retiro Park, der in der Nähe von meinem Hotel liegt, weiter durch die Calla Alcala und Calla Gran Via bis zum Sol... und dann wieder zum Hotel zurück...
Und endlich war auch mein Zimmer aufgeräumt! Wow!

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